Teilnehmer und Methoden
In der Studie erhielten 406 Patienten, bei denen der Verdacht auf
niedriggradiges, noch nicht Muskel-invasives Blasenkarzinom bestand,
innerhalb von einer Stunde nach der Operation randomisiert Gemcitabin
(n=201) oder eine Kochsalzlösung (n=205; Placebo) in die Blase verabreicht.
Nach median 4-jährigem Follow-up ergab die Intention-to-treat-Analyse
bei 67 Patienten in der Gemcitabin-Gruppe und 91 Patienten in der
Kochsalz-Gruppe ein Rezidiv (35% vs. 47%; p<0,001). In der vom Protokoll
vorab festgelegten Zielpopulation (Patienten mit postoperativ bestätigtem
niedriggradigen Tumor) erlitten 34 von 102 Patienten der Gemcitabin-Gruppe
und 59 von 113 Patienten der Kochsalz-Gruppe ein Rezidiv (34% vs. 54%: p=0,001; Abb.).
Ergebnisse
Bei 15 Patienten der Intention-to-treat-Kohorte führte Progression zu muskelinvasivem
Blasenkrebs (5 Patienten in der Gemcitabin-Gruppe mit 3 hochgradigen und 2 niedriggradigen
Tumoren und 10 Patienten in der Kochsalz-Gruppe mit 6 hochgradigen und 3 niedriggradigen
Tumoren, 1 kein Krebs; p=0,11). Todesfälle unterschiedlicher Ursache betrafen
17 Patienten der Gemcitabin-Gruppe und 25 der Kochsalz-Gruppe (p=0,12).
Schwere Nebenwirkungen Grad 4/5 traten nicht auf. Bei Nebenwirkungen
Grad 3 bestanden zwischen beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede.
Fazit
Patienten mit niedriggradigem NMIBC, profitieren von einer intravesikalen
Gemcitabin-Instillation unmittelbar nach Resektion des Tumors. Im Vergleich
zur Instillation einer Kochsalzlösung resultierte mit Gemcitabin über
median vier Jahre ein signifikant reduziertes Rezidivrisiko.
Messing EM, Tangen CM, Lerner SP, et al. 2018. Effect of Intravesical
Instillation of Gemcitabine vs Saline Immediately Following Resection of
Suspected Low-Grade Non–Muscle-Invasive Bladder Cancer on Tumor Recurrence.
SWOG S0337 Randomized Clinical Trial. JAMA 319:1880-1888.
Red.
November 2018
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