Die Marktproduktion von Xofigo hat bereits begonnen und die ersten Produkteinheiten stehen den
Patienten voraussichtlich in den nächsten Wochen zur Verfügung. Bayer hat die weltweiten exklusiven
Vermarktungsrechte an Xofigo. In den USA wird Bayer das Produkt gemeinsam mit Algeta US, LLC vermarkten.
„Xofigo ist ein potenziell lebensverlängerndes Krebsmedikament, das durch die von Radium 223
freigesetzten Alpha-Partikel die Knochenmetastasen auf eine ganz neue Art angreift und dabei ein
vorteilhaftes Sicherheitsprofil aufweist”, sagte Kemal Malik, M.D., Mitglied im Executive Committee
von Bayer HealthCare und Leiter der Globalen Entwicklung. „Diese Zulassung durch die FDA ermöglicht
Patienten mit Prostatakrebs und auch ihren behandelnden Ärzten den Zugang zu einer ganz neuen und
innovativen Behandlungsoption.”
„Die meisten Männer mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom entwickeln Knochenmetastasen, die
lebensbedrohlich sein können”, sagte Dr. Oliver Sartor, ärztlicher Direktor des Tulane Cancer
Center und Studienleiter der ALSYMPCA-Studie in Nordamerika. „Xofigo ist das erste Medikament,
das gezielt auf die Knochenmetastasen wirkt und beim Prostatakarzinom einen signifikanten Vorteil
beim Gesamtüberleben nachweisen konnte. Es wird eine wichtige neue Behandlungsoption bei dieser
Krebsart darstellen.”
Die Knochen sind ein bevorzugter Ort für Metastasen bei Krebs. Bei Patienten mit Prostatakrebs
sind Knochenmetastasen besonders häufig. Etwa 90% aller Patienten mit metastasiertem Prostatakrebs
haben Anzeichen von Knochenmetastasen. Diese können die Anzahl sogenannter skelettbezogener Ereignisse,
also Knochenbrüche und andere Komplikationen am Skelettsystem, deutlich erhöhen und damit die
Lebensqualität der betroffenen Patienten erheblich beeinträchtigen. Knochenmetastasen sind nachweislich
die Hauptursache für Krankheit und Tod bei Patienten mit kastrationsresistentem Prostatakarzinom.
Zulassungsrelevante Studiendaten
Die Zulassung von Xofigo (Radium 223 Dichlorid, Radium 223) beruht auf den Ergebnissen der
Phase-III-Studie ALSYMPCA (ALpharadin in SYMptomatic Prostate CAncer). Zum Zeitpunkt der
Interimsanalyse konnte Radium 223 das Gesamtüberleben (Overall Survival, OS) signifikant
verbessern [HR=0,695 (95% CI 0,552-0,875), p=0,00185]. Das mittlere OS lag in der Gruppe
mit Radium 223 Dichlorid plus der bestmöglichen Standardbehandlung bei 14,0 Monaten,
verglichen mit 11,2 Monaten in der Gruppe mit Placebo plus der bestmöglichen Standardbehandlung.
Zusätzlich zeigte sich in der Interimsanalyse eine Verlängerung der Zeit bis zum Auftreten des
ersten skelettbezogenen Ereignisses bei Patienten, die mit Radium 223 behandelt wurden, im
Vergleich zu Placebo.
Eine aktualisierte Auswertung der Daten nach der „Entblindung“ der Studie zeigte eine weitere
Verbesserung des primären Endpunktes bei Patienten unter Radium 223 im Vergleich zu Placebo:
Das mittlere Gesamtüberleben lag bei 14,9 vs. 11,3 Monaten; HR=0,695 (95% CI 0,581-0,832).
Die häufigsten Nebenwirkungen in der ALSYMPCA Studie (=10 %) bei den Patienten die mit
Xofigo behandelt wurden waren Übelkeit, Durchfall, Erbrechen und peripheres Ödem. Die häufigsten
Auffälligkeiten im Blutbild (=10 %) bei mit Radium 223 und Placebo behandelten Patienten waren
Anämie, Lymphozytopenie, Leukopenie, Thrombozytopenie und Neutropenie.
Xofigo (Radium 223 Dichlorid) - Medikament mit neuartigem Wirkmechanismus zur Behandlung
von Patienten mit kastrationsresistentem Prostatakarzinom mit Knochenmetastasen
Xofgio mit dem Wirkstoff Radium 223 Dichlorid (Radium 223) ist ein Präparat zur Behandlung
von Krebserkrankungen, die bereits Tochtergeschwülste (Metastasen) in den Knochen gebildet haben.
Das Medikament ist ein sogenanntes „Alpha-Pharmazeutikum“, das radioaktive Alphastrahlung abgibt
und so gezielt gegen die Krebszellen in den Knochen wirkt. Aufgrund seiner calcium-ähnlichen
Eigenschaften lagert es sich bevorzugt dort ein, wo neue Knochenmasse entsteht, so auch im
Bereich von Knochenmetastasen. Dort werden Alpha-Partikel freigesetzt, die zu Brüchen von
doppelsträngiger DNA in angrenzenden Zellen führen. Diese Alpha-Partikel haben eine sehr
kurze Reichweite von weniger als 100 Mikrometern, und wirken somit hauptsächlich im Bereich
der Knochenmetastasen und schädigen daher nur minimal umliegendes Gewebe.
Radium 223 ist derzeit weder von der europäischen Gesundheitsbehörde EMA (European Medicines Agency)
noch von anderen Gesundheitsbehörden außerhalb der USA zugelassen. Bayer hat in Europa im Dezember 2012
ebenfalls die Zulassung für Radium 223 zur Behandlung von Patienten mit CRPC beantragt.
Im September 2009 hatte Bayer mit Algeta eine Vereinbarung zur Entwicklung und Vermarktung
von Radium 223 unterzeichnet. Demnach wird Bayer Radium 223 klinisch entwickeln, die
zulassungsrelevanten Unterlagen bei den Gesundheitsbehörden einreichen und die weltweite
Vermarktung betreiben. In den USA wird Bayer das Produkt gemeinsam mit Algeta vermarkten.
Studiendesign der ALSYMPCA-Studie
Die ALSYMPCA-Studie war eine randomisierte, doppelblind durchgeführte, internationale,
Placebo kontrollierte Phase-III-Studie. Untersucht wurde Radium 223 Dichlorid zusätzlich zur
besten Standardtherapie, verglichen mit Placebo plus der besten Standardtherapie bei Patienten
mit kastrationsresistentem Prostatakrebs und symptomatischen Knochenmetastasen. An der
ALSYMPCA-Studie nahmen 921 Patienten verteilt auf über 100 Zentren in 19 Ländern teil.
Die Behandlung bestand aus bis zu sechs intravenösen Injektionen von Radium 223 oder
Placebo im Abstand von vier Wochen.
Der primäre Endpunkt der Studie war das Gesamtüberleben. Ein wichtiger sekundärer Endpunkt
war die Zeit bis zum Auftreten des ersten skelettbezogenen Ereignisses (definiert als externe
Strahlentherapie zur Symptomlinderung, neuaufgetretene Knochenbrüche, Rückenmarkskompressionen
oder tumorbezogene orthopädische Eingriffe).
Bayer HealthCare
Mai 2013 |
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