Die bekannteste Aufgabe der Nieren liegt im Abtransport von Giften sowie von Resten des Stoffwechsels
aus dem Körper, was über die Bildung von Urin geschieht. Ebenso wichtig sind auch Funktionen in der
Langzeiteinstellung des Blutdrucks und bei der Regulierung von Wasser-, Elektrolyt-, Säure-Basen- und
Hormonhaushalt. Als Hauptursachen für nichtentzündliche Nierenschädigungen haben in den vergangenen
Jahren besonders Diabetes mellitus und Hypertonie zugenommen; zu hohe Blutzuckerwerte sind heute in
etwa 40 Prozent aller Fälle einer terminalen Niereninsuffizienz ursächlich, zu hoher Blutdruck in
etwa 25 Prozent der Fälle. Stark forciert wird diese Entwicklung besonders durch Übergewicht infolge
von Fehl- und Überernährung gepaart mit Bewegungsmangel sowie durch das Rauchen.
Da diese gefäßschädigenden Faktoren nach einer aktuellen Studie des Robert Koch-Instituts das
Erkrankungsrisiko für einen Bluthochdruck nicht erst ab Mitte 40 steigern, sondern schon bei
Männern zwischen 18 und 29 Jahren signifikant erhöhen, können auch jüngere Menschen früh von
Nierenfunktionsstörungen gefährdet sein. Vor diesem Hintergrund gilt es nach Dr. Axel Schroeder,
Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Urologen e.V. (BDU), nicht nur ältere Patienten
verstärkt auf potenzielle Risikofaktoren für Nierenerkrankungen zu sensibilisieren. Frühzeitige
Klarheit können ein einfacher Urintest und eine Ultraschalluntersuchung der Nieren schaffen.
Als wichtigste Tipps zur Gesunderhaltung der Nieren nennt DGU-Generalsekretär Prof. Dr. Hakenberg
eine ausgewogene Ernährung, die zusammen mit möglichst viel Bewegung das Körpergewicht im
Normalbereich halten sollte. Täglich seien zudem mindestens anderthalb Liter Flüssigkeit zu
trinken. Eine regelmäßige Kontrolle des Blutzuckerspiegels ist ebenso wichtig wie die des Blutdrucks,
der unter 140/90 mm Hg liegen, notfalls medikamentös unter diese Werte gebracht werden sollte.
Dringendst angeraten ist ein Rauchstopp. Wer über 60 Jahre alt, zuckerkrank oder übergewichtig ist,
an Bluthochdruck leidet oder einen Fall von Nierenversagen unter Angehörigen ersten Grades hat,
sollte jährlich seine Nierenfunktion ärztlich überprüfen lassen. Zur Frage „Was tun gegen Harnsteine“,
die zu den häufigsten Nierenerkrankungen zählen, hat die DGU einen Patientenratgeber
( www.urologenportal.de/harnsteine.html) herausgebracht.
Auch BDU-Präsident Dr. Schroeder appelliert anlässlich des Weltnierentages zur Beherzigung
dieser Präventionstipps: „Obwohl die Nierengesundheit lebenswichtig ist, wird sie häufig unterschätzt.
Da Symptome einer Nierenschwäche oft erst nach jahrelanger Erkrankung auftreten, wird eine
Verschlechterung der Nierenfunktion von Betroffenen kaum oder eher spät wahrgenommen. Weil aber
selbst eine leichte Niereninsuffizienz nicht harmlos ist, sollten Aufklärung und Prävention
unbedingt gezielt verstärkt werden. Das Bewusstsein für einen pfleglichen Umgang mit diesem
unverzichtbaren Organ muss geschärft werden."
Quelle: DGU
März 2015 |
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