Studien zur Überprüfung der Therapieeffizienz von Perachino, Tombal und Berges zeigen,
dass konstant niedrige Testosteronwerte auf Kastrationsniveau nicht mit allen Präparaten
erreicht werden [2]. Dies kann zu einer Verkürzung des progressionsfreien Überlebens führen.
So sind Testosterondurchbrüche, Mini-Flares und ein hoher Testosteronnadir in der
LHRH-Therapie immer noch sehr häufig zu finden. So berichten Tombal und Bergers,
dass bis zu 12,5% der Patienten, bei denen eine Hormonsuppression mit Depotspritzen
durchgeführt wurde, Testosteronwerte über 50ng/dl aufwiesen [3]. "Ein neuer Therapieanspruch
muss sich durchsetzen", so Molitor auf dem Symposium. "Wenn nach einigen Monaten nach
Beginn der Hormonsuppressionstherapie der Testosteronwert noch über 20ng/dl liegt,
sollte ein Therapiewechsel erfolgen. Und um dies zu erkennen ist die Überprüfung der
Werte unerlässlich."
Vorteile des Histrelin-Jahresimplantats
Eine aktuelle Langzeitstudie aus den USA, an der 138 Patienten teilnahmen, zeigt, dass das Histrelin-Jahresimplantat dauerhaft die Testosteronwerte unter 20ng/dl (im Median 10,6-13,7) senkt [4]. Dr. Neal Shore, Urologe am Carolina Urologic Research Center in Myrtle Beach, USA, stellte in Hamburg die Ergebnisse dieser Studie vor. So wiesen die Patienten bereits vier Wochen nach Studienbeginn mediane Serum-Testosteronwerte von weniger als 20ng/dl auf. Diese Werte blieben über den gesamten Studienzeitraum bis zu 234 Wochen erhalten. Auch nach dem Wechsel des Implantats nach jeweils einem Behandlungsjahr kam es zu keinem Anstieg der Testosteronwerte.
"Das Jahresimplantat hat mit dieser Studie seine Wirksamkeit in der Senkung der
Testosteronwerte noch einmal bestätigt", so Shore auf dem Symposium. Es bietet aber
auch weitere wichtige Vorteile z. B. für die Lebensqualität des Patienten.
"Der Patient muss sich nicht an ein strenges Spritzen-Intervallregime von drei
oder sechs Monaten halten. Mit Histrelin kann er beruhigt seine regelmäßigen
Kontrolluntersuchungen wahrnehmen und muss bei Terminverschiebungen nicht befürchten,
dass seine Testosteronwerte wieder ansteigen", erklärte Shore. Wenn das Implantat
nach einem Jahr wieder entfernt wird und beispielsweise eine intermittierende Therapie
angestrebt wird, ist bereits nach einer Woche beim Patienten kein Wirkstoff mehr
nachweisbar und die Testosteronwerte steigen innerhalb von 4 Wochen wieder an.
"Dies alles ist bei einer Spritzentherapie nicht ohne weiteres möglich", resümierte
Shore. Auch für den behandelnden Arzt bietet das Implantat einige Vorteile.
Es lässt sich leicht und schnell in den Oberarm des Patienten einsetzen und auch
wieder entfernen. "Durch die nur einmal jährliche Insertion des Implantats habe
ich in den regelmäßigen Kontrollterminen jetzt mehr Zeit für Gespräche mit meinen
Patienten", erläuterte Shore in seinem Vortrag.
Aktuelles zur Diagnostik des Prostatakarzinoms
Die Ansprüche an so genannte "bildgebende Verfahren" in der Diagnostik von Prostatakarzinomen
werden immer höher. Sie sollen Aussagen über die genaue Lokalisation des Tumors und das
Staging treffen und bei der Therapieentscheidung helfen. PD Dr. Georg Salomon, Urologe
an der Martini Klinik am Universitätsklinikum Eppendorf in Hamburg, stellte verschiedene
Methoden der modernen Bildgebung in seinem Vortrag auf dem Symposium vor: "Es gibt viele
gute Ansätze, um die Diagnostik des Prostatakarzinoms zu verbessern. Zum Beispiel in der
Kombination von Ultraschall und Kontrastmittelverstärkung oder durch ein computerassistiertes
Histoscanning. Diese Methoden helfen bei der Erhöhung der Detektionsrate und machen Biopsien
teilweise in Echtzeit möglich." Jedoch stehen bislang multizentrische Studien noch aus,
so dass eine Bewertung der einzelnen Methoden schwerfällt. "Ich glaube jedoch fest daran,
dass die moderne Bildgebung die Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms in der
Zukunft deutlich verändern wird", resümierte Salomon seinen Vortrag.
Fazit
Eine LHRH-Therapie sollte Testosteronwerte dauerhaft
niedrig, d.h. unter 20ng/dl senken. Studien belegen die Wichtigkeit dieser beständigen
Senkung ohne Miniflares, um dem Patienten eine gute Verlaufsprognose zu garantieren.
Diese Ansprüche an die Therapie werden durch das Histrelin-Jahresimplantat erfüllt.
Quelle:
Symposium "Neue Erkenntnisse zur Hormonsuppression
beim Prostatakarzinom" am 16.09.2011 in Hamburg anlässlich des DGU-Kongresses. Veranstalter: Orion Pharma GmbH
Referenzen
[1] Zlotta et al. 2006, Eur Urol Suppl
[2] Perachino et al. 2007, EAU
[3] Tombal and Bergers 2008, European Urology Supplement
[4] Shore N, et al.BJU Int.2011 Aug 18 (Epub ahead of print).
Oktober 2011 |
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