Das Problem: Die Mehrheit der betroffenen Männer mit fortgeschrittenem PCa kannte
die entsprechenden Warnsignale nicht oder brachte nicht immer entsprechende Symptome
beim Arztbesuch zur Sprache [3]. Um diese Lücke zwischen fehlender Symptom-Wahrnehmung
und Arzt-Patienten-Gespräch zu schließen, riefen Anfang des Jahres 2015 acht führende
Gruppen von Patientenvertretungen die internationale Prostatakrebs-Koalition (IPCC)
ins Leben. Die IPCC beauftragte mit der Unterstützung von Bayer HealthCare die bisher
weltgrößte internationale Patienten-Befragung zu Prostatakrebs-Symptomen. Ausgewertet
wurden die Perspektiven bei fortgeschrittenem Prostatakrebs - sowohl aus Sicht der
Patienten als auch aus Sicht von pflegenden Angehörigen. An der Befragung nahmen
mehr als 1.200 Personen in 10 Ländern teil. Zu den beteiligten Ländern zählten
Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Niederlande, Singapur, Spanien, Taiwan,
UK und U.S.A. Die vollständigen internationalen Ergebnisse wurden jetzt erstmals
im Rahmen des Europäischen Krebskongresses in Wien auf einer Pressekonferenz
vorgestellt.(*)
Bei fast vier von zehn Patienten werden Knochenmetastasen zu spät erkannt
Die Gründe für das Schweigen der Männer sind vielfältig. Nahezu die Hälfte der
Patienten (47 Prozent) ignorierte oftmals entsprechende Krankheitssymptome [4].
Außerdem brachten drei von fünf Patienten (59 Prozent) nicht immer auftretende
Schmerzen mit ihrem fortschreitenden Prostatakarzinom in Verbindung [4]. 39 Prozent
der Männer hatten mehrere Monate lang Schmerzen, bevor ihre Knochenmetastasen
diagnostiziert wurden - dies ist besonders kritisch, denn Knochenmetastasen gelten
als Hauptursache für eine eingeschränkte Lebensqualität und verkürzte Lebenserwartung [4, 5].
Offenheit in der Arzt-Patienten-Kommunikation ist kulturell bedingt
Der Studie zufolge hängt die Art und Weise, wie Männer mit ihren Symptomen umgehen,
auch vom kulturellen Umfeld ab. So gaben ungefähr 40 Prozent der Befragten aus der
Europäischen Union an, nur ungern mit dem Arzt über ihr körperliches Wohlbefinden
zu sprechen [4]. In den USA und dem Asiatisch-Pazifischen Raum waren die Patienten
mit 12 beziehungsweise 28 Prozent dagegen offener. Es fiel auf, dass mehr Männer
aus der Europäischen Union (72 Prozent) bereits Knochenmetastasen entwickelt hatten,
verglichen mit den USA und dem Asiatisch-Pazifischen Raum (53 Prozent) [4].
Mit Blick auf das Arzt-Patienten-Gespräch zeigten die Ergebnisse der Befragung, dass
Ärzte eine zentrale Rolle dabei einnehmen, die Gefühle der Patienten einzuschätzen -
vorausgesetzt diese waren bereit, über ihre Situation zu sprechen. Angehörige können
entscheidend dazu beitragen, diese schwierigen aber notwendigen Gespräche mit dem
Arzt erleichtern [4].
Men Who Speak Up
Initiative zielt darauf, Symptome zu identifizieren und die Patienten-Arzt-Kommunikation zu verbessern
Aus den Umfrage-Ergebnissen formierte sich die von Bayer HealthCare ins Leben
gerufene internationale Aufklärungsinitiative Men Who Speak Up. Ziel der Initiative
ist es, die Symptome des fortschreitenden Prostatakarzinoms zu identifizieren und
an die Öffentlichkeit zu bringen. Men Who Speak Up möchte Männer mit ihren Angehörigen
ermutigen, Symptome zu erkennen, das Schweigen zu beenden und Beschwerden frühzeitig
mit dem Arzt zu besprechen.
Weitere Informationen zur internationalen Aufklärungsinitiative unter www.menwhospeakup.com
Für Patienten: www.fokus-knochenmetastasen.de
Patienten und ihre Angehörigen finden auf der Webseite für Patienten einen offenen Bereich
rund um das Thema ‚Prostatakrebs‘ - mit besonderem Augenmerk auf die Komplikationen der
Knochenmetastasen. Radium-223-Patienten können sich in einen geschützten Bereich einloggen.
Für Fachkreise: www.xofigo.de
Mit neuem Gesicht wurde die Webseite für Fachkreise um aktuelle Inhalte zur Radium-223-Therapie
ergänzt. Urologen, Onkologen und Nuklearmediziner können sich ab sofort auf der Webseite einloggen
und die für ihre Fachrichtung passenden Informationen abrufen.
(*) Press Event on international Prostate Cancer Symptoms Survey, 25. September 2015, Wien
Quellen:
[1]
www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Prostatakrebs/prostatakrebs_node.htm
[2] GLOBOCAN 2012: Estimated Cancer Incidence, Mortality and Prevalence Worldwide in 2012.
http://globocan.iarc.fr/Pages/fact_sheets_cancer.aspx. Accessed on June 26, 2015.
[3] American Cancer Society. "Prostate Cancer." (Last revised: March 12, 2012).
www.cancer.org/acs/groups/cid/documents/webcontent/003134-pdf.pdf.
Accessed on April 6, 2015.
[4] Prostate Cancer Symptoms Survey: Global Results, 2015
[5] Goh et al. Curr Onc 2007; 14:9-12.
Quelle: Bayer Healthcare
September 2015 |
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