Gesicherte Indikationen der ADT sind die symptomatisch und asymptomatisch metastasierten
Erkrankungen, so die S3-Leitlinie zum Prostatakarzinom [1]. Ziel ist es, die Symptome zu lindern
bzw. das Überleben zu verlängern. Aber trotz der Anwendung bei inzwischen vielen Millionen
Patienten bleibt die ADT in der Diskussion. Wichtige Aspekte der Behandlung sind auch
Jahrzehnte nach der Einführung noch umstritten. Dazu zählen der optimale Zeitpunkt für den
Therapiebeginn, die Behandlungsdauer, optimale Dosierungen und Kombinationen sowie die
Rolle der LHRH-Antagonisten. Seit längerem wird der Einsatz einer maximalen Androgenblockade
als Primärtherapie debattiert. Dieses Vorgehen weist gegenüber der alleinigen
Androgensuppression leichte Vorteile beim Überleben auf, geht aber vermehrt mit Nebenwirkungen,
einer reduzierten Lebensqualität und höheren Kosten einher [2, 3]. In der deutschen
Leitlinie ist die maximale Androgenblockade daher mit einer Kann-Empfehlung aufgeführt [1].
Für andere Fragen zeichnen sich demgegenüber inzwischen ersten Lösungen ab. So scheint
die intermittierende Androgenblockade, zumindest bei ausgedehnt metastasierten Tumoren,
keinen Vorteil gegenüber einer kontinuierlichen Behandlung zu bringen.
Einfluss anamnestischer Faktoren: Hexal-Studie LEAN gestartet
Durch die PSA-gestützte Frühdiagnose des Prostatakarzinoms ist aus einem foudroyant
innerhalb von 2 bis 3 Jahren tödlich verlaufenden Tumor eine Erkrankung mit zunehmend chronischem
Verlauf geworden. Dementsprechend ergeben sich völlig neue Herausforderungen insbesondere
im Bereich der Supportion. In einer derzeit laufenden, von Hexal initiierten prospektiven,
nicht-interventionellen Studie (LEAN) werden rund 1.000 Patienten mit Prostatakarzinom,
bei denen eine Hormontherapie indiziert ist, mit Leuprorelin (Leuprone® HEXAL®) eingeschlossen.
Ziel ist es, den Therapieverlauf sowie das Verträglichkeitsprofil von Leuprorelin
in der speziellen Darreichungsform als Implantat zu evaluieren. Der Schwerpunkt der Untersuchung
liegt im Management von Nebenwirkungen einer ADT und der Suche nach Zusammenhängen
zwischen anamnestischen Risikofaktoren wie Gewicht, Blutdruck oder Stoffwechselparametern
auf den Krankheitsverlauf. Die Rekrutierung läuft bislang sehr erfolgreich,
es können aber noch Patienten eingeschlossen werden, erläuterte Schmitz-Dräger.
Eine sehr belastende Nebenwirkung ist die erektile Dysfunktion nach einer radikalen Prostatektomie.
Für die postoperative Lebensqualität stellt sie einen entscheidenden Faktor dar,
darüber sind sich Experten einig [4]. Hierfür steht neben der oralen Therapie mit
PDE5-Inhibitoren, der Vakuum-Pumpe, der intrakavernösen oder intraurethralen PGE1-Applikation
seit kurzem auch die topische, nicht-invasive Applikation von Alprostadil (Vitaros® HEXAL®)
zur Verfügung.
* Hexal Praxisforum Urologie – Kundl/Kitzbühel, 13. bis 15. November 2014 Referenzen
[1] Interdisziplinäre Leitlinie der Qualität S3 zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der
verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms, Langversion 3.0, 2. Aktualisierung, September 2014.
www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/043-022OLl_S3_Prostatakarzinom_201409.pdf
[2] Mottet N, et al. 2014. Guidelines on Prostate Cancer, European Association of Urology
[3] Prostate Cancer Trialists Collaborative Group. 2000. Lancet 355:1491–1498
[4] Tutolo M, et al. 2012. Ther Adv Urol 4:347–365
Weitere Informationen erhalten Interessierte auf der Internetseite
www.hexal.de.
Quelle: Hexal AG
Februar 2015 |
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