Ein dreiviertel Jahr nach dem Start von Mirabegron haben Urologen, Gynäkologen und Allgemeinmediziner
Patienten mit einer überaktiven Blase (overactive bladder, OAB) den Wirkstoff bereits 70.000 Mal rezeptiert.
Auch internationale Leitlinien empfehlen die neue Therapie: Erst jüngst ergänzte die Amerikanische
Urologenvereinigung (AUA) ihre Leitlinie „Overactive bladder“ um Mirabegron [2]. Grund ist die
nachgewiesenermaßen geringere Rate an Nebenwirkungen wie Obstipation und Mundtrockenheit. Bereits
seit ihrer 2013er-Ausgabe setzt die Europäische Leitlinie „Urinary Incontinence“ auf den First-in-class
Beta3-Adrenorezeptor-Agonisten Mirabegron in der Behandlung der OAB [3].
„Die Wirkung von Mirabegron ist mindestens vergleichbar mit der von modernen Anticholinergika, und
die Patienten berichten praktisch über keine Nebenwirkungen“, sagt Dr. Almuth Angermund, Urologin
aus München. Sie behandelt bereits mehr als 100 Patienten mit der neuen Substanz. Aufgrund der
guten Erfahrungen werden Ärzte Mirabegron zukünftig vermehrt als Firstline-Therapie einsetzen.
„Airbags haben sich aufgrund ihrer Vorteile schnell durchgesetzt und fehlen heute in keinem Auto“,
vergleicht Urogynäkologe Prof. Ralf Tunn vom Deutschen Beckenbodenzentrum (DBBZ) am St. Hedwig
Krankenhaus in Berlin. „Auch wir sollten unseren Patienten den besseren, nebenwirkungsärmeren
Wirkstoff nicht vorenthalten.“
Die OAB ist eine chronische Harnblasenfunktionsstörung. Rund 17 Prozent der erwachsenen Bevölkerung
sind davon betroffen [4]; das entspricht etwa 8 Millionen Deutschen [5]. Mit zunehmendem Alter steigt
die Inzidenz bei Frauen und Männern [4]. Zu den typischen Symptomen gehören Harndrang mit Harninkontinenz,
häufiges (Pollakisurie) und gehäuftes nächtliches Wasserlassen (Nykturie). Drang und Dranginkontinenz
führen u.a. zu vermehrten Stürzen bei Älteren und zu seelischen Beeinträchtigungen wie Depressionen [6, 7].
Quellen:
[1] Marktforschungsdaten Astellas; Befragung von Teilnehmern des Jahrestreffens der Deutschen Kontinenz
Gesellschaft, 14.11.2014, Frankfurt
[2] Gormley EA, et al. 2015. J Urol. Jan 23. pii: S0022-5347(15)00177-9. doi: 10.1016/j.juro.2015.01.087. [Epub ahead of print]
[3] Lucas MG, et al. 2013. Guidelines on Urinary Incontinence, European Association of Urology Updates 2013, S.61;
http://www.uroweb.org/guidelines/onlineguidelines ,
abgerufen am 11.02.2015
[4] Irwin DE, et al. Eur Urol 2006;50:1306–15
[5] Bevölkerung - Zahl der Einwohner in Deutschland nach Altersgruppen am 31. Dezember 2013 (in Millionen),
abgerufen bei www.statista.com am 11.02.2015
[6] Füsgen I, Melchior H. 1997. Inkontinenzmanual. Diagnostik, Therapie, Wirtschaftlichkeit. 2. Auflage, Springer Verlag Berlin
[7] Brown JS, et al. 2000. J Am Geriatr Soc 48(7):721-725
Quelle: Astellas Pharma GmbH
Februar 2015 |
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