Mirabegron wurde in Zulassungsstudien mit über 5.000 Patienten zu Sicherheit und
Wirksamkeit getestet. In den USA und einigen europäischen Ländern haben Ärzte durch
die frühere Markteinführung in den Jahren 2012 und 2013 bereits positive Erfahrungen
in der Praxis gesammelt, so das Pharmaunternehmen.
Mirabegron wirkt agonistisch am Beta-3-Rezeptor
an der Blase, der zum Sympathikus gehört. Dadurch entspannt die Blasenwandmuskulatur,
die Urinspeicherung wird unterstützt. Die Blasenkapazität erhöht sich, der Harndrang
wird vermindert.
Mirabegron folgt als Beta-3-Rezeptor-Agonist einem völlig neuen Wirkprinzip. Die
Substanz bindet selektiv und mit hoher Affinität an die in der Harnblase vorhandenen,
die Speicherung steuernden Beta-3-Rezeptoren.
Die Wirksamkeit von Mirabegron wurde in den Zulassungsstudien gegenüber Placebo untersucht:
Nach drei Monaten hatte Mirabegron 50mg die Anzahl der Blasenentleerungen um
durchschnittlich 1,9 pro Tag reduziert, mit Placebo nur 1,3 pro Tag. Außerdem sei unter Mirabegron
die Anzahl der Inkontinenz-Episoden um die Hälfte gesunken.
„Mirabegron 50mg ist in seiner Wirksamkeit auf die OAB-Symptomatik Placebo
signifikant überlegen. Damit haben wir für unsere OAB-Patienten endlich eine
effektive Alternative zu den Anticholinergika in der Hand“, erklärte Prof. Maximilian Burger
(Regensburg) auf einem Prälaunch-Symposium der Astellas Pharma.
Die Anzahl der anticholinergen Nebenwirkungen lag in den Zulassungsstudien auf
Placeboniveau.
Zum Einfluss von Mirabegron auf die Kognition erklärte PD Dr. Dr. Thomas Bschleipfer,
(Gießen): „Beta-Rezeptoren, welche der
primäre Angriffspunkt von Mirabegron sind, finden sich auch im Gehirn. Ihre Aktivierung
scheint jedoch entsprechend präklinischer Studien eher zu einem antidepressiven / Antistress-Effekt
und zu einer Verbesserung der Kognition zu führen. Kognitive Einschränkungen
scheinen daher eher unwahrscheinlich. Bislang fehlen hierzu jedoch noch entsprechende klinische Daten.“
Prof. Oliver Reich (München) hat in seiner Ambulanz seit der europäischen Zulassung der Substanz
bereits mehrere Patienten mit Mirabegron therapiert. Die Patienten berichteten über deutlich weniger
anticholinerge Nebenwirkungen. Auch die mahlzeitenunabhängige Einmalgabe könnte die Compliance bei
der Behandlung der Überaktiven Blase deutlich verbessern.
Quelle: Astellas Pharma GmbH
Juni 2014 |
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