In die PREVAIL-Studie waren 1.717 asymptomatische/mild symptomatische Chemotherapie-naive Männer
eingeschlossen, deren mCRPC unter einer Androgendepriviationstherapie fortschritt. Sie wurden
entweder mit Enzalutamid oder Placebo behandelt. Eine Interimsanalyse nach 540 Todesfällen hatte
bereits einen Überlebensvorteil (Overall-Survival, OS) von Enzalutamid gegenüber Placebo von
im Median 2,2 Monaten demonstriert [3]. Anschließend konnten Patienten vom Placebo-Arm in den
Enzalutamid-Arm wechseln. Ein aktuelles Update der OS-Analyse, das Prof. Dr. Arnulf Stenzl (Tübingen)
beim DGU-Kongress vorstellte, zeigt, dass der OS-Vorteil unter Enzalutamid auf nunmehr vier Monate
angewachsen ist: Die mediane Überlebenszeit unter Placebo betrug 31,3 Monate (95%-KI: 28,8-34,2)
und unter Enzalutamid 35,3 Monate (95%-KI: 32,2 – noch nicht erreicht). Die Hazard-Ratio (HR)
lag bei 0,77 (95%-KI: 0,67-0,88; p=0,0002). Der OS-Vorteil unter Enzalutamid dabei war über
alle präspezifizierten Subgruppen konsistent [1].
„Auch bei längerer Nachbeobachtungsdauer und trotz des Wechsels von Placebo zu lebensverlängernden
aktiven Therapien zeigte Enzalutamid beim Gesamtüberleben, dem radiographisch progressionsfreien
Überleben (rPFS) und bei der Notwendigkeit einer Anschlusstherapie deutliche Vorteile gegenüber
Placebo“, fasste Stenzl die Ergebnisse der PREVAIL-Studie zusammen.
TERRAIN-Studie: Vergleich von Enzalutamid mit Bicalutamid
An der TERRAIN-Studie nahmen 375 asymptomatische/mild symptomatische Chemotherapie-naive Patienten
teil, deren mCRPC trotz Behandlung mit einem LHRH-Analogon oder nach bilateraler Orchiektomie
progredient war. Sie erhielten entweder Enzalutamid oder Bicalutamid jeweils kombiniert mit
einem LHRH-Analogon.
Die von Prof. Dr. Axel Heidenreich (Köln) präsentierten Daten unterstreichen, dass Enzalutamid die
Progression der Erkrankung verglichen mit Bicalutamid signifikant verzögert: Das mediane PFS im
Enzalutamid-Arm lag bei 15,7 versus 5,8 Monate unter Bicalutamid – ein Gewinn von 9,9 Monaten
(HR 0,44; 95%-KI: 0,34-0,57; p<0,0001) [2]. Wie auch in der PREVAIL-Studie war der Behandlungseffekt
in allen präspezifizierten Subgruppen robust und konsistent. Darüber hinaus war die mediane Zeit
bis zum PSA-Progress unter Enzalutamid um 13,6 Monate länger als unter Bicalutamid (19,4 Monate
vs. 5,8 Monate; HR 0,28; 95%-KI: 0,20-0,39; p<0,0001) [2]. Und: Nach 13 Wochen erreichten 56 Prozent
der Enzalutamid-Patienten, aber nur 5 Prozent der Bicalutamid-Patienten eine PSA-Reduktion im
Vergleich zu Baseline von ≥90 Prozent – ein Ergebnis, das Heidenreich zufolge in dieser Form
unter anderen Therapieoptionen noch nicht gezeigt werden konnte [2].
„In dieser großen Doppelblind-Studie zeigte Enzalutamid im Vergleich zum Standardvorgehen – der
Addition von Bicalutamid zur LHRH-Therapie – bei Patienten mit asymptomatischem/mild symptomatischem
mCRPC eine größere Wirksamkeit. Diese Ergebnisse könnten in Zukunft das therapeutische Vorgehen
beim mCRPC beeinflussen“, kommentierte Heidenreich die Daten.
Das Sicherheitsprofil von Enzalutamid entsprach in beiden Untersuchungen dem der bisherigen Studien.
Es traten keine neuen, bisher nicht bekannten Effekte auf [1,2].
Androgenrezeptor-Signalweginhibitor
Enzalutamid ist ein Androgenrezeptor-Signalweginhibitor, der einmal täglich oral eingenommen wird.
Er hemmt mehrere Schritte des Androgenrezeptor-Signalwegs, reduziert so das Wachstum der
Karzinomzellen und induziert das Absterben maligner Zellen (Apoptose) [4].
Quelle: Astellas Pharma GmbH
Oktober 2015 |
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