Das Robert Koch-Instituts verzeichnet jährlich rund 29.000 Neuerkrankungen. 2010 erkrankten
21.550 Männer und 7.240 Frauen in Deutschland an Blasenkrebs. Damit sind Männer fast dreimal
so oft betroffen wie Frauen. Blasenkrebs ist die vierthäufigste Krebsart des Mannes. Das
durchschnittliche Erkrankungsalter beträgt bei Männern 72 Jahre, bei Frauen etwa 74 Jahre.
Aber auch jüngere Männer und Frauen können erkranken.
Mögliche Symptome wie Blut im Urin, Schmerzen oder Störungen beim Wasserlassen treten
oft erst spät auf, sind unspezifisch und können auch gänzlich andere Ursachen haben.
BDU-Präsident Schroeder: „Häufig wird der Tumor als Zufallsbefund etwa bei einer
Ultraschalluntersuchung entdeckt, überwiegend in frühen Stadien. Dennoch sind etwa
25 bis 30 Prozent der Tumore bei Diagnosestellung nicht mehr oberflächlich, sondern
bereits in die Blasenmuskulatur eingewachsen oder haben auf andere Organe übergegriffen.“
„Hauptrisikofaktor ist Tabakkonsum“, sagt Dr. Axel Schroeder. Nach Angaben der Deutschen
Krebshilfe sind 30-70 Prozent aller Blasenkrebserkrankungen auf Zigarettenrauchen
zurückzuführen. Auch der, meist berufliche, Kontakt mit krebserregenden Stoffen,
wie aromatischen Aminen, die in der Gummi-Industrie, in Farben und in der chemischen
und pharmazeutischen Industrie zum Einsatz kommen, erhöht das Risiko. Daher wird
Blasenkrebs zum Teil auch als Berufskrankheit anerkannt. Chronische Harnwegsinfekte
und bestimmte Medikamente sind weitere Risikofaktoren. Familiäre Häufungen werden beobachtet,
ebenfalls gibt es Hinweise auf genetische Faktoren bei der Entstehung von Harnblasenkrebs.
Gezielte Früherkennung für diese Risikogruppen hält der Präsident des Berufsverbandes für
sinnvoll.
Das Internet-Tool www.risikocheck-blasenkrebs.info
kann die Einschätzung des individuellen
Blasenkrebsrisikos durch einen Urologen unterstützen. „Der Risiko-Check ist in zwölf
verschiedenen Sprachen verfügbar und wird regelmäßig aktuellen Änderungen angepasst.
Verifiziert wurde er von der IQUO in Berlin, dem Interessenverband zur Qualitätssicherung
der Arbeit niedergelassener Uro-Onkologen in Deutschland e.V.“, erklärt Dr. Gerson Lüdecke,
Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Urologie, Kinderurologie und Andrologie an der
Universität Gießen, der den kostenlosen Online-Check entwickelt hat.
Schnelltests auf urinlösliche Blasenkrebsmarker kommen bei der Früherkennung inzwischen
zum Einsatz und können die Diagnostik unter Umständen ergänzen. „Während herkömmliche
Tests nur ‚positiv’ oder ‚negativ’ anzeigen, können die neuesten Verfahren die Wahrscheinlichkeit,
dass ein Tumor in der Harnblase vorliegt, quantifizieren“, sagt Dr. Lüdecke. Eine Blasenspiegelung
zur sicheren Diagnostik ersetzen sie dennoch nicht. Vor freiverkäuflichen Blasenkrebs-Schnelltests
warnen die Experten. „Die Früherkennung von Harnblasenkrebs gehört in die Hände eines erfahrenen
Urologen“, so Dr. Axel Schroeder.
Weitere Informationen:
BDU-Pressestelle
Bettina-C. Wahlers
Sabine M. Glimm
Stremelkamp 17
21149 Hamburg
Tel.: 040 79 14 05 60
Mobil: 0170 48 27 28 7
E-Mail: redaktion@bettina-wahlers.de
Internet: www.urologenportal.de
Juni 2015 |
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