In der von Prof. Bergmann (Frankfurt am Main) geleiteten Beobachtungsstudie CHANGE wurden erstmals
systematisch die Wirksamkeit und Sicherheit von Everolimus in der Zweitlinientherapie beim mRCC
im Behandlungsalltag untersucht [1]. Patienten mit mRCC erhielten Everolimus in der klinischen
Routineanwendung nach Progress unter einer gegen VEGF gerichteten Therapie, wie den TKIs Sunitinib,
Pazopanib bzw. Sorafenib oder dem anti-VEGF-Antikörper Bevacizumab1. Die finale Analyse basiert auf
den Daten von 334 Patienten. Die Patienten, die Everolimus in der Zweitlinie nach exakt einer
gegen VEGF gerichteten Vortherapie erhielten (n=211), erreichten eine mediane TTP von 7,1 Monaten
(95%-KI : 5,4-9,1) und ein medianes PFS von 6,9 Monaten (95%-KI: 5,4-8,6). Dabei war Sunitinib
die häufigste Vortherapie (78%). Die Subgruppenanalyse zeigte, dass Patienten mit Sunitinib
in der Erstlinie gefolgt Everolimus in der Zweitlinie (n=188) von einer medianen TTP mit 7,1
Monaten (95%-KI: 6,1-9,1) und einem medianen PFS von 7,0 Monaten (95%-KI: 5,4-8,8) profitierten1.
Zudem deuten die Daten der NIS CHANGE darauf hin, dass Patienten, die länger auf eine gegen VEGF
gerichtete Vortherapie ansprechen, auch ein längeres medianes PFS unter der Zweitlinientherapie
mit Everolimus erreichen [4, 5]. Das im Versorgungsalltag dokumentierte Sicherheitsprofil von
Everolimus nach einer gegen VEGF gerichteten Therapie war vergleichbar mit dem bisher bekannten
Sicherheitsprofil aus vorherigen Studien [1, 6]. Auf Basis der großen Fallzahl (n=334) liefert
die NIS CHANGE wichtige Ergebnisse zur Anwendung von Everolimus in der Zweitlinientherapie des
mRCC nach einer gegen VEGF gerichteten Vorbehandlung unter klinischen Routinebedingungen
[1].
mRCC: Weitere Studie bestätigt den Stellenwert von Everolimus in der Zweitlinie
Auch die aktuellen Daten der Phase-II-Studie RECORD-3 bestätigen den Stellenwert von
Everolimus als Therapiestandard in der Zweitlinie. Nach den vorläufigen Ergebnissen,
die auf dem diesjährigen ASCO vorgestellt wurden, gab es für die Sequenz Sunitinib
gefolgt von Everolimus in der Zweitlinie einen positiven Trend für ein medianes Gesamtüberleben
von 32,0 Monaten (95%-KI: 20,5-NA, prospektive Analyse), wobei das mediane Follow-up 22,7
Monate betrug [7]. Die finale Auswertung zum Gesamtüberleben steht noch aus. Das Sicherheitsprofil
von Everolimus war mit jenem der zulassungsrelevanten Studie RECORD-1 vergleichbar
[6, 7].
Über die CHANGE-Studie
Bei der CHANGE-Studie handelt es sich um eine deutschlandweite, prospektive, multizentrische,
nicht-interventionelle Studie zur Dokumentation des Praxisalltags [1]. In ihr wurden 334 mRCC-Patienten
an 116 deutschen Zentren zwischen August 2009 und Januar 2013 beobachtet, die aufgrund eines
Progresses unter einer gegen VEGF gerichteten Therapie (z.B. Sunitinib, Sorafenib, Pazopanib
oder Bevacizumab) Everolimus erhielten1. Die Gesamtpopulation (n=334) umfasste alle zu
Beobachtungsbeginn dokumentieren Patienten1. Die Sicherheitspopulation (n=318) bestand aus
allen Patienten der Gesamtpopulation mit mindestens einer dokumentierten Verordnung von
Everolimus und einer dokumentierten Visite nach Beobachtungsbeginn [1]. Zur Effektivitätspopulation
(n=280) gehörten alle Patienten der Sicherheitspopulation, die =90 Tage nach Beginn der
Behandlung mit Everolimus dokumentiert wurden und zuvor nur eine gegen VEGF gerichtete
Therapie (VEGFR -TKI oder Bevacizumab) erhalten hatten, wobei ein zweiter TKI für weniger
als einen Monat erlaubt war [1]. Darüber hinaus gab es die Patienten der Effektivitätspopulation,
die den mTOR-Inhibitor Everolimus nach exakt einer gegen VEGF gerichteten Therapie in der
Zweitlinie erhielten (n=211) [1]. Eine Subgruppe umfasste die Patienten der Effektivitätspopulation,
die mit Sunitinib in der Erstlinie gefolgt von Everolimus behandelt wurden (n=188) [1].
Primäre Endpunkte waren die TTP, ermittelt ab dem Zeitpunkt der ersten Everolimus
Einnahme bis zur Tumorprogression sowie das PFS1. Weitere Endpunkte waren die Dauer
der Everolimus-Therapie, die Sicherheit und Verträglichkeit, die Lebensqualität und
die Nachfolgetherapien. Everolimus wurde gemäß der Fachinformation in einer Dosis
von einmal täglich 10 mg verabreicht, wobei eine Reduktion auf 5 mg einmal täglich möglich war
[1].
[1] Bergmann L, et al. 2013. Final results of a non-interventional study with everolimus
in mRCC after first-line therapy with sunitinib. DGHO 2013: Abstr. #V37. Oral presentation.
NCCN Clinical Practice Guidelines in Oncology (NCCN Guidelines): Kidney Cancer.
Version I.2013: Online unter: www.nccn.org . Zuletzt aufgerufen am: 11.10.2013.
CHANGE: CHarakterisierung von Afinitor® Nach Gezielter Ersttherapie.
mTOR: mammalian Target Of Rapamycin.
VEGF: Vascular Endothelial Growth Factor.
KI: Konfidenzintervall.
RECORD: REnal Cell cancer treatment with Oral RAD001 given Daily.
ASCO: American Society of Clinical Oncology.
VEGFR: Vascular Endothelial Growth Factor Receptor.
Referenzen:
[2] Ljungberg B, et al.: Guidelines on renal cell carcinoma. European Association of Urology 2013.
Online unter: www.uroweb.org/gls/pdf/10_Renal_Cell_Carcinoma_LR.pdf . Zuletzt aufgerufen am: 18.09.2013.
[3] Doehn C, et al. 2013. Endergebnisse einer nicht-interventionellen Studie mit Everolimus
nach Einsatz eines ersten VEGFR-TKI. DGU 2013: Poster presentation P4.3.
[4] Bergmann L, et al. 2013. Final Results of a non-interventional study of everolimus
in mRCC after exactly one previous VEGFR-TKI. ESMO 2013: Poster P335.
[5]Motzer RJ, et al. 2010. Phase 3 trial of everolimus for metastatic renal cell carcinoma:
final results and analysis of prognostic factors. Cancer 2010; 116:4256-4265.
[6] Motzer RJ, et al. 2013. Record-3: Phase II randomized trial comparing sequential
first-line everolimus (EVE) and second-line sunitinib (SUN) versus first-line SUN and
second-line EVE in patients with metastatic renal cell carcinoma (mRCC).
J Clin Oncol 2013; 31 (Suppl., Abstr. #4504 and oral presentation).
[7] Afinitor® Fachinformation (Stand: Juli 2013).
Quelle:
Novartis Oncology Pressemitteilung „Aktuelles vom DGHO: Beobachtungsstudie CHANGE
bestätigt Everolimus (Afinitor®) als eine Standardtherapie in der Zweitlinie beim mRCC“,
DGHO-Jahrestagung, 18.-22. Oktober 2013, Wien. Autor: Novartis Pharma GmbH.
November 2013 | Printversion |
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