CUP-Daten: Cabazitaxel ist im klinischen Alltag gut handhabbar
Die Daten des CUP wurden unmittelbar aus dem klinischen Alltag generiert [2]. Sie bestätigen, dass
sich die hohe Wirksamkeit von Cabazitaxel mit einem proaktiven Nebenwirkungsmanagement voll nutzen
lässt, ergänzte Dr. med. David Pfister (Aachen). Im Ergebnis führe dies dazu, dass die Patienten mit
Cabazitaxel nicht nur die Option haben, länger, sondern auch bei besserer Lebensqualität zu überleben.
Lediglich 1,8% der CUP-Patienten entwickelten eine febrile Neutropenie (Grad 3/4). Auch andere schwere
Nebenwirkungen (Grad 3/4) waren selten: Neutropenie bei 7,2% und Diarrhöen bei 0,9% der Patienten.
Die reduzierte Tumorlast führe dazu, dass die Patienten weniger tumorbedingte Schmerzen haben und
weniger Schmerzmedikation benötigen, betonte Pfister. "Wir haben gelernt, mit Cabazitaxel im
klinischen Alltag umzugehen", resümierte Pfister. Exemplarisch verwies er auf einem 75-jährigen
Patienten mit mCRPC, der über ein Jahr von der Behandlung mit Cabazitaxel profitierte und
krankheitsstabil blieb.
Patienten mit mCRPC vorzugsweise mit Cabazitaxel behandeln
Insbesondere Patienten, die ein schnelles Therapieansprechen benötigen, z.B. wegen eines schnellen
PSA-Anstiegs oder einer ausgeprägten Tumorsymptomatik und drohender Verschlechterung des Allgemeinzustandes,
sollten nach Docetaxel-Versagen mit Cabazitaxel weiterbehandelt werden, betonten beide Experten. Erhalten
die Patienten Cabazitaxel zu spät im Therapieverlauf bestehe das Risiko, dass sich ihr Allgemeinbefinden
so deutlich verschlechtert, dass sie nicht mehr Chemotherapie-fähig sind. Die klinische Erfahrung zeige
immer wieder, dass Abiraterone auch nach Cabazitaxel-Versagen wirkt, so dass die endokrine Option den
Patienten nicht verloren geht. Hammerer empfiehlt, schon im frühen Stadium die Therapiesequenz von
vorneherein in Absprache mit dem Patienten so festzulegen, dass er alle Therapieoptionen erhalten
kann und die Chance auf eine längerfristige Krankheitsstabilisierung hat.
Prostatakarzinom: Thema Sexualität enttabuisieren
Aktuelle Daten weisen darauf hin, dass die Diagnose ‚Prostatakarzinom' per se das Risiko einer
erektilen Dysfunktion erhöht, erläuterte Dr. med. Götz Geiges (Berlin) [3]. Ursache hierfür sind entsprechende
Ängste der Männer, welche aber oft unbegründet sind. Die Diagnose ‚Prostatakarzinom' bedeute nicht
zwangsläufig das Ende der Sexualität. Das Thema sollte bereits beim Erstkontakt aktiv von Seiten des
Arztes angesprochen werden, um dem Patienten unbegründete Sorgen zu nehmen sowie potentielle therapeutische
Möglichkeiten zu besprechen.
[1] de Bono et al. 2011. Lancet 376:1147-54
[2] Heidenreich A, et al. 2012. Eur Urol 11 (Suppl): e128
[2] Helfand BT et al. 2012. BJU International 2012 / doi: 10.1111/j.1464-410X.2012.11268.x
Quelle: Fachpresse-Workshop "3. Expertise Prostata" am 19. Juli 2012 im Kloster Eberbach. Veranstalter: Sanofi-Aventis GmbH
Juli 2012 |
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