In Hamburg hatten am Vormittag rund 25 Teilnehmer die Gelegenheit, den versiertesten Operateuren der drei Kliniken über die Schulter zu schauen: Neben Standard-Eingriffen wie offener Prostatektomie und Holmium-Laser-Enukleation zeigten die Urologen ihr Können am Da Vinci-Operationsroboter, bei der retroperitoneoskopischen Nierenteilresektion und der Harnröhrenrekonstruktion.
Ein erster wissenschaftlicher Schwerpunkt am Nachmittag widmete sich der Diagnostik und Behandlung von OAB/LUTS (lower urinary tract symptoms). Die davon betroffenen Patienten fühlen sich vor allem durch die irritative Blasensymptomatik belastet. „Wir erwarten mit großem Interesse neue Wirkstoffe bei OAB und LUTS, die einen alternativen therapeutischen Ansatz zu den Anticholinergika verfolgen“, erklärte Prof. Margit Fisch, Direktorin der Urologischen Klinik am UKE. „Sie kommen zum Einsatz, wenn Patienten Anticholinergika nicht vertragen oder diese bei ihnen unzureichend wirken.“ Am Freitag lag der Schwerpunkt auf aktuellen Studiendaten und Entwicklungen beim Prostatakarzinom (PCa). In den letzten Jahren haben sich vor allem für Patienten mit einem metastasierten kastrationsresistenten PCa (CRPC) neue Therapiemöglichkeiten eröffnet. Von einem CRCP spricht man, wenn das PSA trotz maximaler Androgenblockade erneut ansteigt. „Diese Patientengruppe galt bis vor kurzem als austherapiert“, erklärte Prof. Markus Graefen, der das Prostatazentrum Martini-Klinik leitet. „Heute stehen uns diverse Wirkstoffe für primäre und sekundäre Therapieoptionen zur Verfügung.“ Deren Ziel ist es, das progressionsfreie Intervall zu verlängern und metastasenbedingte Symptome zu reduzieren.
Einer der neuen Wirkstoffe ist der Androgenrezeptor-Signalweginhibitor Enzalutamid (XTANDITM). „Enzalutamid hat 2013 die Zulassung beim fortgeschrittenen metastasierten Prostatakarzinoms nach einer Chemotherapie mit Docetaxel erhalten“, erklärte Prof. Christian Wülfing, der die Urologie am Asklepios Klinikum Altona leitet. Am Veranstaltungstag attestierte der Gemeinsame Bundesausschuss im Rahmen der frühen Nutzenbewertung Enzalutamid einen „beträchtlichen“ Zusatznutzen.
Ein Update zum Thema Urotheltumore sowie Exkurse in die Kinderurologie und Penischirurgie
rundeten das wissenschaftlich exzellente Fortbildungsprogramm ab. Ergänzt durch Vorträge aus
assoziierten Fachbereichen wie der Komplementärmedizin und der Psycho-Onkologie bot die
Winter-Akademie einen kurzweiligen Streifzug durch die wesentlichen Gebiete der Urologie.
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Monika Vogel
Astellas Pharma GmbH
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März 2014 |
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