Die chronische palliative Therapie ist ein Ziel in der Behandlung des potenziell resektablen,
oligometastasierten Patienten, welches durch die Fortschritte der chirurgischen Verfahren und
die verfügbaren Therapieoptionen für einige Patienten in erreichbare Nähe rückt. Für die
Erstlinientherapie des mCRC stehen effektive Therapien zur Verfügung. Die Ergebnisse der
Phase III-Studie PRIME [1] belegen einen Überlebensgewinn durch die zusätzliche Gabe von
Panitumumab (Vectibix®) [2]. Die Erstlinientherapie mit Panitumumab plus FOLFOX und eine
spätere Gabe von Bevacizumab bei mCRC-Patienten mit RAS-Wildtyp-Tumoren resultierte in
einem Gesamtüberleben (OS) von 40 Monaten, bei auf die Leber limitierter Metastasierung
von 40,7 Monaten [3]. Die konsistente Überlegenheit wurde auch in den Studien PEAK
(in Kombination mit FOLFOX) und PLANET (mit dem Kombinationspartner FOLFIRI) bestätigt [4,5].
Panitumumab: Verlässliche Therapie in Erstlinie und Erhaltung
Das Leben von mCRC-Patienten kann durch ein individuelles Behandlungsregime in der Erstlinientherapie
verlängert werden. Patienten mit KRAS-Wildtyp, die etwa 58% der mCRC-Patienten ausmachen, sollten
je nach Tumorlokalisation mit einer Anti-EGFR-Therapie (linksseitige Tumoren) oder Bevacizumab
(rechtsseitige Tumoren), jeweils in Kombination mit einem Chemotherapie-Backbone, behandelt
werden. Mit Panitumumab in der Erstlinientherapie bei linksseitigen RAS-Wildtyp-Tumoren wird
neben der erhöhten Chance auf eine kurative Metastasenresektion auch eine optimale Sequenztherapie
durch alle Therapielinien ermöglicht.
Wie im Rahmen des Symposiums erläutert wurde, gibt es in der Zweitlinie bei RAS-Wildtyp-Tumoren
gute Hinweise auf die wirksame Sequenz von einer VEGF-gerichteten nach einer EGFR-gerichteten
Therapie. Zudem können Remissionen unter der Erstlinientherapie durch eine deeskalierte
Erhaltungstherapie mit Panitumumab plus 5-FU/LV erhalten werden, wie die Phase II-Studie
VALENTINO zeigte [6]. In diesem Zusammenhang wurde auf die PANAMA-Studie der AIO verwiesen,
in der die Panitumumab-Gabe zusätzlich zu 5-FU/LV nach Induktion mit FOLFOX plus Panitumumab
geprüft wird [7].
VEGF-gerichtete Therapien bei RAS-mutierten Tumoren
Darmkrebs ist eine Erkrankung mit höchster Inzidenz beim älteren Menschen, weswegen oft
eine weniger belastende Therapie als bei jüngeren Patienten erforderlich ist. In der
AVEX-Studie wurde die Hinzunahme von Bevacizumab zu Capecitabin bei CRC-Patienten in
einem Alter von 70 Jahren und älter untersucht [8]. Das progressionsfreie Überleben wie
auch das Gesamtüberleben wurden im Median um etwa 4 Monate verlängert, wobei sich die
Toxizität nur geringfügig erhöhte. In diesem Zusammenhang wurde auf die FIRE-8-Studie
verwiesen, die gerade in Vorbereitung ist und TAS102 plus Panitumumab gegen TAS102
plus Bevacizumab als Erstlinientherapie bei RAS-Wildtyp-Tumoren vergleichen wird.
Die häufigsten Mutationen beim CRC sind APC, TP53 und (K)RAS, für die derzeit
keine Therapien verfügbar sind. Für BRAF-Mutationen und mikrosatelliteninstabile
Tumoren gibt es zielgerichtete Therapien, allerdings sind die Patientengruppen
klein. Spezifische RAS-Inhibitoren (KRASG12C) befinden sich in der frühen klinischen
Entwicklung. Für ältere Patienten wie auch RAS-mutierte Patienten fehle es an
Therapieoptionen, wie am Fallbeispiel eines 83-jährigen Patienten, der – nach
Re-Challenge der ersten Therapie in der Drittlinie – schnell progredient wurde
und verstarb, gezeigt wurde.
Biosimilars in der onkologischen Behandlung
In der onkologischen Behandlung kommt der Verwendung von Biosimilars eine immer
größere Bedeutung zu. Bei Amgen hat die Entwicklung von Biosimilars einen hohen
Stellenwert mit Präparaten sowohl für onkologische als auch entzündliche Erkrankungen.
In einer Phase III-Äquivalenzstudie wurde das Biosimilar ABP 215 gegenüber Bevacizumab
bei Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom verglichen
und die Ähnlichkeit nachgewiesen. Angesichts zunehmend hochpreisiger neuer
Therapiestrategien ist die Verordnung von Biosimilars eine gute ökonomische
Option.
Unterstützung durch onkowissen.de
Die medizinische App zur digitalen Wissensvermittlung „onkowissen.de“ unterstützt
praktizierende Ärzte über die Bereitstellung von wichtigen Studiendaten, Leitlinien
und Informationen zu verfügbaren Therapieoptionen für diverse Tumorentitäten und
Patienten-Subgruppen. Aktuelle Studienergebnisse von aktuellen Kongressen werden
in kurzen Videoclips auf onkowissen.tv gezeigt. Die CRC-App wurde von Amgen
gesponsert.
Referenzen:
[1] Douillard JY et al.; J Clin Oncol 2010;28:4697-4705
[2] Fachinformation Vectibix®, Stand September 2019
[3] Peeters M et al.; Eur J Cancer 2013;49:18: Poster MC13-0024
[4] Schwartzberg LS et al.; J Clin Oncol 2014;32:2240-2247
[5] Abad A et al.; J Clin Oncol 2014;32(Suppl.):Abstr. 3590
[6] Pietrantonio F et al.; J Clin Oncol 2018;36(Suppl 4S): Vortrag und Abstr. 3505
[7] ClinicalTrials.gov identifier: NCT01991873
[8] Cunningham D et al.; Lancet 2013;14:1077-1085
Quelle: Satellitensymposium im Rahmen des Deutschen Krebskongresses am 20.02.2020 in Berlin, Veranstalter: Amgen GmbH
16. März 2020 |
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