Sicher und wirksam – auch bei Patienten mit Niereninsuffizienz
Die SAUL-Studie ist die bislang größte prospektive Phase-IIIb-Studie beim mUC, die die Sicherheit
und Wirksamkeit einer Krebsimmuntherapie nach Platin-Therapie untersuchte [3]. Zur Erfassung
des Einflusses der Nierenfunktionseinschränkung wurde in der post-hoc-Analyse das Kollektiv anhand
der Kreatinin-Clearance (CrCl) in drei Subgruppen klassifiziert. Die Ergebnisse zeigen, dass unabhängig
der Nierenfunktionseinschränkung die Therapie mit Tecentriq für alle Patienten gut verträglich ist.
Zudem waren die Ansprechrate (ORR) und Krankheitskontrollrate (DCR) in den drei Subgruppen vergleichbar.
Ohne eine erhöhte Toxizität erreichten die in der Analyse eingeschlossenen Patienten mit schwerer
Niereninsuffizienz[I] eine ähnliche ORR wie Patienten mit moderater[II] bzw. milder bis keiner
Niereninsuffizienz[III] (13% vs. 15% vs. 13%) und zeigten eine vergleichbare DCR: 46% vs. 43% vs. 37%.
Alle drei Subgruppen wiesen vergleichbare Ergebnisse hinsichtlich des Gesamtüberlebens (OS) auf
(moderate bzw. milde bis keine Niereninsuffizienz: 8,5 Monate vs. 9,4 Monate) wobei die Gruppe
mit schlechter Nierenfunktion mit 5,7 Monaten ein leicht geringeres mOS erreichte. Die
vorgestellte post-hoc-Analyse bestätigt damit auch den Einsatz von Tecentriq bei mUC-Patienten,
die aufgrund von Niereninsuffizienz ungeeignet für die Behandlung mit Cisplatin oder Chemotherapie
sind.
Prädiktive Biomarker als Grundlage für den gezielten Einsatz von Tecentriq
Eine explorative Analyse der multizentrischen Phase-III-Studie IMvigor130 prüfte, ob mittels der
untersuchten Biomarker (u.a. die PD-L1-Expression p ≥5%, die Mutationslast im Tumor[IV]
[TMB; tumor mutational burden] und die APOBEC-Mutagenese[V]) in der Zukunft eine Prädiktion
für einen gezielten Einsatz von Tecentriq als Mono- oder Kombinationstherapie gemacht werden
kann. Ein Großteil der Patienten (n=851 von 1.213 gesamt) wurde in die Biomarker-Analyse
einbezogen. Die Ergebnisse zeigten, dass eine PD-L1-Expression p ≥5% unter der Behandlung mit
Tecentriq als Monotherapie mit einem signifikant längeren OS vs. Platin-basierte Chemotherapie (PBC)
assoziiert ist (HR: 0,59; 95%-KI: 0,36–0,96). Wurde die PD-L1-Expression p ≥5% mit einer hohen
TMB kombiniert, ließ sich sogar ein bis zu 78% gesunkenes Mortalitätsrisiko unter Tecentriq
beobachten (HR: 0,22; 95%-KI: 0,08–0,63). Die APOBEC-Mutagenese war mit einem verbesserten OS
unter der Tecentriq-Monotherapie (vs. PBC: HR: 0,42; 95%-KI: 0,23–0,78) und Tecentriq in
Kombination mit PBC (vs. PBC: HR: 0,46; 95%-KI: 0,26–0,48) assoziiert.
Diese Daten bestätigen die bereits veröffentlichten Ergebnisse aus der mUC-Zulassungsstudie IMvigor210 für die Tecentriq Monotherapie in der First-Line. Die Analysen stützen zudem den Zusammenhang von Biomarkern mit einem Therapieansprechen. Ein Biomarker-Ansatz für die Wahl der First-Line-Therapie in Zukunft könnte somit möglicherweise gerechtfertigt sein [2].
[I] CrCl: 15 – 30 ml/min
[II] CrCl: 30 – 60 ml/min
[III] CrCl = 60 ml/min
[IV] Cutoff bei 10 Mutationen/Mb
[V] APOBEC = apolipoprotein B mRNA editing enzyme catalytic polypeptide-like
[1] Retz M, et al. 2020. J Clin Oncol 38 (Suppl. Abstract 5036)
[2] Galsky MD, et al. 2020. J Clin Oncol 38 (Suppl. Abstract 5011)
[3] Sternberg CN, et al. 2019. Eur Urol 76:73–81
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klar zu kennzeichnen. Nur so kann gewährleistet werden, dass mögliche Nebenwirkungen eindeutig
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in Publikationen, Texten und Presseinformationen deshalb neben dem internationalen Freinamen
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Quelle: Roche Pharma AG
2. Juni 2020 |
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