Zwischen kardiometabolischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, Hypertonie,
Atherosklerose und viszeraler Adipositas (CMS, kardiometabolisches Syndrom) und einem
Testosteronmangel besteht eine wechselseitige Beziehung: Die Erkrankungen des CMS können
einen Testosteronmangel begünstigen; und anders herum können auch zu niedrige
Testosteronspiegel im Blut zu einer Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
beitragen. Deshalb sollte der Urologe in der Praxis die genannten kardiometabolischen
Erkrankungen immer
auch als Risikofaktoren für einen möglichen Hypogonadismus ansehen. Leiden Männer unter
konstant niedrigen Testosteronwerten (nach EAU-Leitlinie: Gesamt-Testosteron <12,1 nmol/l
oder freies Testosteron <243 pmol/l), die von anhaltenden Symptomen (Androgenmangelbedingt)
begleitet werden, dann liegt ein behandlungsbedürftiger männlicher Hypogonadismus
vor [2].
Sowohl zu viel als auch zu wenig Testosteron von Nachteil
Im Jahr 2014 wurde in einer Studie aus Australien der Zusammenhang zwischen Testosteron und der Gesamtmortalität dargestellt [1]. Bei über 3.600 Männern zwischen 70 und 89 Jahren wurden Gesamttestosteron, Dihydrotestosteron (DHT) und Estradiol im Blutplasma gemessen und diese Werte mit der Anzahl der Todesfälle in Zusammenhang gebracht. Nach Berücksichtigung anderer Risikofaktoren waren sowohl Testosteron als auch DHT mit der Gesamtmorta- lität signifikant assoziiert. Dabei zeigte sich, dass sowohl ein zu hoher als auch ein zu niedriger Testosteronwert die Mortalität erhöhte („U-förmiger“ Zusammenhang, siehe Abbildung 1).
![]() |
Bei Vorerkrankungen besonders auf Testosteronmangel achten
Eine aktuelle Post-hoc-Analyse beschäftigte sich mit dem Risiko zu niedriger Testosteronwerte
speziell bei kardiovaskulär vorerkrankten Männern [3]. Die in die Studie eingeschlossenen
Patienten (n=2.118) wiesen alle eine dokumentierte atherosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankung
sowie niedrige HDL- und erhöhte Triglyzerid-Spiegel auf. In Abhängigkeit des
Gesamttestosteronwertes (<300 ng/dl [„niedrig“] versus ≥300 ng/dl [„normal“]) berechnete man
das Risiko für ein Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse (kombinierter Endpunkt aus KHK-Tod,
Myokardinfarkt und Apoplex). Dieses Risiko war bei Männern mit niedrigen Testosteronwerten
im Vergleich zu jenen mit normwertigem Testosteron signifikant um 37% erhöht
(11,8% versus 8,2%; adjustierte Hazard Ratio 1,37; p=0,04).
„Es ist wahrscheinlich, dass in dieser Analyse die meisten Männer mit zu niedrigen
Testosteronspiegeln einen funktionellen Testosteronmangel aufwiesen, der häufig mit Adipositas,
Diabetes mellitus und metabolischem Syndrom assoziiert ist“, so die Autoren der Studie.3
Es ist daher für den behandelnden Urologen insbesondere bei Patienten mit diesen Risikofaktoren
wichtig, an einen Testosteronmangel zu denken. Bei Beschwerden sollte dann der Testosteronwert
im Blut bestimmt und gegebenenfalls eine Testosterontherapie begonnen werden.
Insbesondere transdermale Testosteronpräparate können bei täglicher Anwendung für einen
gleichmäßigen normalen Serum-Testosteronspiegel ohne Fluktuationen über 24 Stunden sorgen.
2 Der für ein optimales Nutzen-Risiko-Verhältnis notwendige Serum-Testosteronspiegel
muss bei jedem Patienten individuell eingestellt werden. Diese Titration ist mit einem Präparat
in Gel-Form, bei dem die Dosierung in kleinen Schritten und auch kurzfristig angepasst werden
kann, besonders einfach durchführbar (z.B. Testogel® Dosiergel). Das bedeutet für Patienten
eine besonders gute Wirksamkeit und Therapiesicherheit.
Weitere Informationen speziell für medizinische Fachkreise stehen zur Verfügung unter
www.hormonspezialisten.de .
Literatur:
[1] Yeap BB, et al. 2014. In Older Men an Optimal Plasma Testosterone Is Associated With Reduced All-Cause Mortality
and Higher Dihydrotestosterone With Reduced Ischemic Heart Disease Mortality, While Estradiol Levels Do Not
Predict Mortality. J Clin Endocrinol Metab 99:E9-18
[2] Dohle GR, et al. 2020. EAU-Leitlinie „Männlicher Hypogonadismus“. J Reproduktionsmed Endokrinol 17 (1)
[3] Boden WE, et al. 2020. Testosterone concentrations and risk of cardiovascular events in androgen-deficient men with
atherosklerotic cardiovascular disease. Am Heart J 224:65-76.
DR. KADE / BESINS Pharma GmbH, Berlin.
16. Juni 2020 |
© 2003-2025 pro-anima medizin medien
–
impressum
–
mediadaten
–
konzeption
–
datenschutz