Die SARS-CoV-2-Pandemie stellt die Menschheit vor eine ihrer größten Herausforderungen.
Auch wenn der Trend der täglichen COVID-19-Fallzahlen in Deutschland aktuell rückläufig ist,
so stellt sich die Situation in zahlreichen Regionen außerhalb Europas nach wie vor sehr
bedrohlich dar. Wissenschaftler bemühen sich tagtäglich, das Coronavirus, welches
die COVID19-Erkrankung verursacht, besser zu verstehen. Die bislang verfügbaren epidemiologischen
Daten zeigen, dass ältere Menschen häufig einen schwereren Krankheitsverlauf aufweisen
und öfter an der Infektion versterben [5]. Aber auch Vorerkrankungen wie Adipositas
oder Diabetes mellitus Typ 2 sowie die Blutgruppe scheinen einen Einfluss zu haben [6].
Im renommierten wissenschaftlichen Fachjournal „Nature“ wurde im Juli 2020 veröffentlicht,
dass in Bezug auf die Mortalität auch das Geschlecht der Corona-Patienten relevant ist: Die
Sterblichkeit an COVID-19 war in dieser Studie bei Männern um 59% erhöht [7].
Diese Beobachtung bringt das männliche Sexualhormon Testosteron in den Fokus weiterer Überlegungen –
und tatsächlich zeigte sich, dass ein Hypogonadismus bei SARS-CoV-2-infizierten Männern
mit deren Mortalität korrelierte [1]. Testosteron stellte sich zudem als prädiktiver Faktor für das
Outcome heraus [1]. In einer Studie an hospitalisierten COVID-19-Patienten in Deutschland, die
im Verlauf ihres Krankenhausaufenthaltes intensivpflichtig wurden, sah man, dass knapp 70%
aller männlichen Patienten ein zu niedriges Testosteron und knapp die Hälfte ein erniedrigtes
Dihydrotestosteron aufwiesen (im Vergleich zu Frauen, bei denen häufiger ein erhöhtes
Testosteron und normales Dihydrotestosteron zu finden war) [2]. Infolgedessen gibt
es Veröffentlichungen, in denen bereits ein Testosteronscreening bei Männern, die mit COVID-19-Verdacht
hospitalisiert werden, empfohlen wird [8].
Bedrohliche Infektionsausbreitung bei Testosteronmangel
Testosteron spielt für das Immunsystem des Körpers eine wichtige Rolle [8]. Daher kann ein
Testosteronmangel dazu beitragen, dass die Immunantwort im Falle einer Infektion nicht ausreichend
stark ausfällt, um die Krankheitserreger dauerhaft zu eliminieren [8].
Bei einer SARSCoV-2-Infektion können erniedrigte Testosteronwerte dazu führen, dass die
Infektion im Körper schwerwiegender verläuft [1, 9].
Niedrige Testosteronspiegel im Blut gelten darüber hinaus
generell als Prädiktor für einen schlechten Gesundheitszustand. So ist ein Hypogonadismus
mit Übergewicht, Komorbiditäten, Entzündungsprozessen und eben einer reduzierten Immunantwort assoziiert [3, 9].
Die aktuelle Leitlinie der EAU (European Association of Urology) zum
männlichen Hypogonadismus nennt in diesem Zusammenhang wichtige Erkrankungen und
Behandlungen, bei denen ein Testosteronmangel verbreitet ist. Hierzu zählen:
Besserung hypogonadaler Symptome – und anderer Begleiterkrankungen
Die Wiederherstellung normaler Testosteronwerte mittels Testosterontherapie bessert nicht
nur typische Symptome des Hypogonadismus wie Antriebslosigkeit, verminderte Libido,
erektile Dysfunktion oder Änderungen in Bezug auf die Körperzusammensetzung. Eine
Testosterontherapie, bei der nach EAU-Leitlinie altersentsprechende Normalwerte im
mittleren Normbereich angestrebt werden sollten, hat auch einen Einfluss auf die
mit einem Hypogonadismus typischerweise assoziierten Begleiterkrankungen [3]. Bei der
Testosterontherapie sollte die Dosis an den individuellen Testosteronbedarf des einzelnen
Patienten angepasst werden, da sowohl zu hohe als auch zu niedrige Testosteronwerte
im Serum negative Auswirkungen haben
können – bis hin zu einer erhöhten Gesamtmortalität [3, 10].
Mit einem transdermalen Testosteron-Gel im Dosierspender (z.B. mit Testogel® Dosiergel) ist
die individuelle Titration der Dosis besonders einfach möglich. Ein weiterer und besonders
praxisrelevanter Vorteil von Testosteron-Gel ist, dass es bei Bedarf umgehend wieder
abgesetzt werden kann und der Serumspiegel dann schnell wieder seinen Ausgangswert
erreicht.
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www.hormonspezialisten.de .
Literatur:
[1] Rastrelli G, et al. 2020. Low testosterone levels predict clinical adverse outcomes in SARS-CoV-2 pneumonia patients.
Andrology 2020; Epub May 20; doi: 10.1111/andr.12821
[2] Schroeder M, et al. 2020. The majority of male patients with COVID-19 present low testosterone levels on admission to
Intensive Care in Hamburg, Germany: a retrospective cohort study. medRxiv 2020;
doi: 10.1101/2020.05.07.20073817
[3] Dohle GR, et al. 2020. EAU-Leitlinie „Männlicher Hypogonadismus“. J Reproduktionsmed Endokrinol 17 (1)
[4] www.rki.de (letzter Zugriff am 14.07.2020)
[5]
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1104173/umfrage/todesfaelle-aufgrund-des-coronavirus-in-
deutschland-nach-geschlecht/ (letzter Zugriff am 09.07.2020)
[6] The Severe Covid-19 GWAS Group. 2020. Genomewide Association Study of Severe Covid-19 With Respiratory Failure.
N Engl J Med 2020; Epub June 17; DOI: 10.1056/NEJMoa2020283
[7] Williamson EJ, et al. 2020. OpenSAFELY: factors associated with COVID-19 death in 17 million patients. Nature 2020;
Epub Jul 8; doi: 10.1038/s41586-020-2521-4
[8] Rowland SP, O’Brien Bergin E. 2020. Screening for low testosterone is needed for early identification and treatment of
men at high risk of mortality from Covid-19. Crit Care 24: 367
[9] Giagulli VA, et al. 2020. Worse progression of COVID-19 in men: Is Testosterone a key factor? Andrology 2020; Epub
Jun 11; doi: 10.1111/andr.12836
[10] Yeap BB, et al. 2014. In Older Men an Optimal Plasma Testosterone Is Associated With Reduced All-Cause Mortality
and Higher Dihydrotestosterone With Reduced Ischemic Heart Disease Mortality, While Estradiol Levels Do Not
Predict Mortality. J Clin Endocrinol Metab 99:E9-18.
DR. KADE / BESINS Pharma GmbH, Berlin.
22. Juli 2020 |
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