Bei der Zystoskopie handelt es sich prinzipiell um eine ambulante Untersuchung ohne Narkose.
Zystoskopieersetzende alternative Untersuchungsverfahren existieren nicht. Die
Zystoskopie wird in allen Leitlinien zur Diagnostik und Nachsorge des Harnblasenkarzinoms,
aber auch bei vielen anderen Blasenerkrankungen als obligat und unverzichtbar
gefordert. Eine leitliniengerechte Medizin ohne Zystoskopie ist nicht möglich.
Aufgrund der demografischen Entwicklung und der prognostizierten Zunahme des
urologischen Versorgungsbedarfes von 20 Prozent ist in den kommenden Jahren eine
weitere Zunahme der Anzahl der Zystoskopien zu erwarten.
„Eine Verlagerung der Zystoskopien aus den urologischen Praxen in die urologischen
Kliniken ist nicht möglich. Die in den Kliniken vorhandenen technischen und personellen
Ressourcen sind auf die Versorgung der stationären Patienten ausgerichtet und können
nicht beliebig erweitert werden, zumal die hygienischen und ökonomischen Bedingungen
für die Zystoskopie an den Krankenhäusern sich von denen in der Praxis nicht unterscheiden“,
stellt Prof. Dr. Björn Volkmer, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Leitenden
Krankenhausärzte der Deutschen Gesellschaft für Urologie in diesem Zusammenhang klar.
„Eine wohnortnahe Zystoskopie in urologischen Praxen ist für eine Aufrechterhaltung
der urologischen Versorgung dringend erforderlich. Der durch neue Richtlinien
entstandene Mehraufwand der Aufbereitung der Instrumente muss entsprechend adäquat
vergütet werden. Betriebswirtschaftlich bedingte Schließungen von urologischen Praxen
oder eine Diagnose- oder Nachsorgeverzögerung bei urologischen Krankheitsbildern ist
gerade auch in Anbetracht der prognostizierten Steigerung des Versorgungsbedarfs in
der Urologie nicht verantwortbar“, betont Univ.-Prof. Dr. Maurice Stephan Michel,
Generalsekretär und Sprecher des Vorstandes der DGU.
Die DGU und ihre Arbeitsgemeinschaft der Leitenden Krankenhausärzte appellieren nochmals eindringlich an die verantwortlichen Institutionen, eine angemessene Vergütung des tatsächlichen Aufwandes der Zystoskopie zeitnah zu beschließen und umzusetzen, damit sichergestellt ist, dass urologische Patienten weiterhin gemäß den medizinischen und onkologischen Leitlinienstandards in den urologischen Praxen versorgt werden können.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.
25. Novemebr 2019 |
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