Gesucht: Studienärztinnen und -ärzte aus urologische Praxen und Kliniken zur Evaluation einer
patientenorientierten Online-Entscheidungshilfe bei nicht metastasiertem Prostatakarzinom
(EvEnt-PCA)
Am 1. April 2018 hat die Projektarbeit zu einer groß angelegten randomisierten Evaluationsstudie
der Entscheidungshilfe Prostatakrebs begonnen. Der Innovationsfonds des Gemeinsamen
Bundesausschusses fördert das Projekt über drei Jahre mit ca. 800.000 Euro und
ermöglicht so einen validen Vergleich zum bisherigen Standard. Ziel ist es, den
möglichen Nutzen der multimedialen Patienteninformation mit Level I-Evidenz zu
belegen. Darauf könnte eine Leitlinienempfehlung aufbauen und auch die zusätzliche
Vergütung der Bemühungen um eine geteilte Entscheidungsfindung könnte sich objektiv
begründen lassen. „Dieser Schritt zu einer evidenzbasierten modernen
Patienteninformation ist ein wichtiger Erfolg für die ganze urologische Community“,
sagt Prof. Dr. med. Christian Wülfing, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für
Urologie e.V. (DGU).
Die Entscheidungshilfe Prostatakrebs soll das Beratungsgespräch beim nicht metastasierten
Prostatakarzinom für den Patienten und seinen Urologen standardisiert vorbereiten und
erleichtern. Sie ist in der PatientenAkademie als gemeinsame Initiative der DGU und
des Berufsverbandes der Deutschen Urologen e.V. (BvDU) entstanden und hat sich in den
vergangenen zwei Jahren fest in der deutschen Urologie etabliert. Ende März 2018 hatten
bereits 4.600 Betroffene das Angebot genutzt, alleine im letzten Monat kamen 300 Neubetroffene
hinzu. „Viele Patienten und Urologen nehmen das Angebot sehr gut an, wie unsere ersten
Auswertungen gezeigt haben. Dabei war uns stets wichtig, dass die Entscheidungshilfe
Prostatakrebs fest in den Arzt-Patienten-Kontakt eingebunden ist. Der Betroffene erhält
einen persönlichen Zugang von seinem Urologen. Danach kann er das Informationsangebot
der Entscheidungshilfe nutzen und kommt gut vorbereitet in das folgende Beratungsgespräch
zurück“, sagt Projekt- und Studienleiter PD Dr. med. Dr. phil. Johannes Huber.
In der randomisierten Studie zur „Evaluation einer patientenorientierten Online-Entscheidungshilfe
bei nicht metastasiertem Prostatakarzinom“ (EvEnt-PCA) soll die Entscheidungshilfe
mit der „Patientenleitlinie Prostatakrebs“ als aktuellem Standard verglichen werden.
Der Studienablauf fügt sich dabei problemlos in die Routineversorgung ein: Nach der
Erstdiagnose bietet der betreuende Arzt die Studienteilnahme an. Hierbei werden
jeweils 750 Patienten zufällig entweder zur Nutzung der Entscheidungshilfe Prostatakrebs
zugewiesen oder sie erhalten die Print-Broschüre. Primärer Endpunkt ist der
leitliniengerechte Einsatz eines zuwartenden Vorgehens. Darüber hinaus soll die
Intervention auch andere Qualitäten der Entscheidungsfindung verbessern. Ergänzend
wird im Rahmen der Studie auch die ärztliche Sicht erfasst.
Insgesamt sollen innerhalb eines Jahres 1.500 Patienten in die zweiarmige randomisierte
Evaluationsstudie eingeschlossen werden. Auf Patientenseite sind drei Erhebungszeitpunkte
vorgesehen (Intervention und Follow up nach einem sowie 14 Monaten). Für die Studienärzte
umfasst der Arbeitsumfang zwei Erhebungszeitpunkte (Studieneinschluss und Follow up nach
14 Monaten). Weitere Informationen zur Studie finden sich hier:
www.uniklinikum-dresden.de/event-pca
Ab dem 2. Juli 2018 beginnt der Patienteneinschluss. Teilnehmende Studienärzte erhalten
vorab einen Studienordner mit allen Studienunterlagen für zunächst zehn Patienten. Die
Aufwandsentschädigung beträgt pro Proband 120 Euro. An der Studienteilnahme interessierte
UrologInnen können sich ab sofort bei der SMG Forschungsgesellschaft mbH melden
Elke.Hempel@smgf.de ; Telefon: +49 (0)30 284 450 00).
Für fachliche Rückfragen
steht auch gerne der Studienleiter PD Dr. med. Dr. phil. Johannes Huber zur
Verfügung (Mail: event-pca@uniklinikum-dresden.de).
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