„In Europa werden jährlich etwa 151.000 neue Fälle von Blasenkrebs diagnostiziert.
Dennoch gab es in den letzten Jahrzehnten kaum Weiterentwicklung bei der Behandlung
des fortgeschrittenen Blasenkarzinoms”, so Professor Dr. Margitta Retz, Oberärztin
und Bereichsleitung Urologische Onkologie, Urologische Klinik und Poliklinik der
Technischen Universität München rechts der Isar. „Die Zulassung von Nivolumab
durch die Europäische Kommission stellt einen bedeutenden Fortschritt dar, der
mit einer relevanten objektiven Ansprechrate einhergeht. Patienten mit
vorbehandeltem lokal fortgeschrittenem nicht resezierbarem oder metastasiertem
Urothelkarzinom wird hierdurch eine wichtige Therapieoption geboten.”
Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen der einarmigen, unverblindeten,
multizentrischen Phase-II-Studie CheckMate -275 [1]. Im Rahmen dieser Studie
wurde Nivolumab bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem
Urothelkarzinom untersucht, bei denen es während oder nach einer platinhaltigen
Chemotherapie oder innerhalb von 12 Monaten nach einer neoadjuvanten oder
adjuvanten platinhaltigen Chemotherapie zu einer Krankheitsprogression gekommen
war. In der Studie wurden 270 Patienten intravenös mit Nivolumab 3 mg/kg
Körpergewicht alle zwei Wochen bis zur Krankheitsprogression oder inakzeptablen
Toxizität behandelt. Der primäre Endpunkt der Studie war die objektive
Ansprechrate (ORR). Die sekundären Endpunkte umfassten das progressionsfreie
Überleben (PFS) und das Gesamtüberleben (OS). In der Studie sprachen 20,0%
(95%-KI: 15,4–25,3; 54/270) der Patienten auf die Behandlung mit Nivolumab an.
Der Anteil der Patienten mit vollständigem Ansprechen betrug 3,0% (8/270 Patienten)
und der Anteil der Patienten mit partiellem Ansprechen betrug 17,0% (46/270 Patienten).
Etwa die Hälfte der gesamten Patientenpopulation (46,0%) der Studie CheckMate -275
wies eine Tumor-PD-L1-Expression von ≥1% auf. Eine Wirksamkeit wurde sowohl bei
Patienten mit PD-L1-Expression als auch bei Patienten ohne PD-L1-Expression
festgestellt. Die Ansprechrate betrug 25,0% bei Patienten mit einer
PD-L1-Expression ≥1% (95%-KI: 17,7–33,6) und 15,8% (95%-KI: 10,3–22,7)
bei Patienten mit einer PD-L1-Expression <1%. Bei allen behandelten Patienten
betrug das mediane PFS 2,0 Monate. Die OS-Rate lag nach 12 Monaten bei 41,0%
(95%-KI: 34,8–47,1) und das mediane OS betrug 8,6 Monate (95%-KI: 6,1–11,3).
Von den 270 Patienten, die im Rahmen der Studie CheckMate -275 mit Nivolumab behandelt wurden, verzeichneten 17,8 % ein behandlungsbedingtes unerwünschtes Ereignis des Grades 3 oder 4. Die häufigsten gemeldeten behandlungsbedingten unerwünschten Ereignisse jeden Grades umfassten Fatigue (16,7%), Pruritus (9,3%), Diarrhö (8,9%), Appetitlosigkeit (8,1%), Schilddrüsenunterfunktion (7,8%), Übelkeit (7,0%), Asthenie (5,9%), Ausschlag (5,9%) und Fieber (5,6%). Die häufigsten behandlungsbedingten unerwünschten Ereignisse der Grade 3 oder 4 waren Fatigue (1,9%), Diarrhö (1,9%), Asthenie (1,5%) und Ausschlag (1,1%). Insgesamt brachen 4,8% der Patienten die Therapie aufgrund behandlungsbedingter Nebenwirkungen irgendeines Grades und 3,0% aufgrund behandlungsbedingter Nebenwirkungen der Grade 3 oder 4 ab. Behandlungsbedingte Todesfälle traten bei vier Patienten aufgrund von Pneumonitis oder kardiovaskulärem Versagen auf.
[1] Sharma P, Retz M, Siefker-Radtke A, et al. 2017. Nivolumab in metastatic urothelial
carcinoma after platinum therapy (CheckMate 275): a multicentre, single-arm, phase 2 trial.
Lancet Oncol 18(3):312–322.
Quelle: Bristol Myers Squibb
Juni 2017 |
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