Studiendesign:
Ziel der Studie war die Ermittlung der Häufigkeit unerwünschter Ereignisse im
Verlauf einer Kombinationstherapie von Mistelpräparaten mit monoklonalen
Antikörpern. Es handelt sich um eine retrospektive Kohortenstudie mit
56 Patienten (medianes Alter: 65 Jahre), die die Kombinationstherapie
(n=43), oder für mindestens einen Monat – vor oder nach der
Kombinationsphase - auch eine Misteltherapie (n=12) oder eine
Therapie mit monoklonalen Antikörpern (n=8) erhielten. Die Dauer der
Kombinationstherapie betrug je nach Behandlungsgruppe im Median
zwischen 3,5 und 7,9 Monate. Die Analysen wurden mit den Daten des
Netzwerks Onkologie durchgeführt, einem Zusammenschluss von Kliniken,
Ambulanzen und Arztpraxen mit dem Ziel der strukturierten Erfassung
aller diagnostischen Tumordaten und der im Laufe einer Tumorerkrankung
durchgeführten Therapien. Die Misteltherapie wurde als intravenöse
Infusion verabreicht. Geprüft wurden Patienten, die die Mistelpräparate
Helixor® A, Helixor® M und Helixor® P des Herstellers Helixor Heilmittel GmbH
erhielten.
Ergebnis:
Es traten bei 61 Prozent aller Patienten insgesamt 142 Nebenwirkungen auf.
Die höchste Frequenz wurde in der Gruppe mit zeitweise ausschließlicher
Antikörpertherapie beobachtet (63 Prozent der Patienten betroffen), gefolgt
von der Gruppe, die die Kombinationstherapie erhielten (56 Prozent der Patienten).
Die geringste Nebenwirkungsrate wies die Gruppe mit zeitweiser Mistelmonotherapie
auf (42 Prozent). Die Prüfung der Häufigkeit der Nebenwirkungen in den
verschiedenen Therapiephasen ergab die höchste Rate (32 Prozent) während
der Antikörpertherapie. Wenn zusätzlich eine Misteltherapie erfolgte,
verringerte sich die Häufigkeit auf 21 Prozent. Die geringste Rate fand
sich in der Phase, in der nur eine Misteltherapie erfolgte (6 Prozent).
Somit traten Nebenwirkungen im Rahmen der Kombinationstherapie deutlich
seltener auf als während der Behandlung mit monoklonalen Antikörpern.
Laut einem longitudinalen multivariablen GEE-Modell der Autoren, welches
multiple Beobachtungen pro Patient berücksichtigt, ist die Wahrscheinlichkeit
eines Auftretens von Nebenwirkungen bei der ausschließlichen Behandlung mit
monoklonalen Antikörpern fünfmal höher als bei einer Kombinationstherapie.
Fazit:
„Das Besondere dieser Arbeit ist, dass hier zum ersten Mal überhaupt die
Kombination von monoklonalen Antikörpern und Misteltherapie systematisch
untersucht wurde“ sagt Dr. med. Christfried Preußler, Teamleiter Medizinische
Beratung/Medizinische Wissenschaft bei Helixor.
„Die Ergebnisse unterstützen die Annahme, dass die gleichzeitige
Anwendung von Mistel und monoklonalen Antikörpern sicher ist und
darüber hinaus das Auftreten von Nebenwirkungen gegenüber der
alleinigen Therapie mit monoklonalen Antikörpern deutlich verringern
kann. Diese Arbeit unterstreicht den Stellenwert der Misteltherapie
auch im Kontext der aktuellen onkologischen Therapien.“
Schad F, et al. 2017. Safety of Combined Treatment With Monoclonal Antibodies
and Viscum album L Preparations. Integrative Cancer Therapies I-II 2016: 1-11.
Quelle: Helixor Heilmittel GmbH
Juli 2017 |
© 2003-2025 pro-anima medizin medien
–
impressum
–
mediadaten
–
konzeption
–
datenschutz