Aus präventiver Sicht ist es lohnend, hypogonadale Männer auf „Herz und Nieren“ zu untersuchen und Begleiterkrankungen vorrangig zu therapieren, um die Lebenserwartung zu normalisieren. Denn langfristig ist ein Testosteronmangel mit einer höheren Morbidität und Mortalität verknüpft.
Bei älteren Männern wird ein verminderter Testosteronwert schon mal als altersbedingt
„nicht so tragisch“ abgetan. Er ist aber ein wichtiger Indikator für den Gesundheitszustand,
und ein Defizit wird oft von Komorbiditäten begleitet, die den Plasmaspiegel (weiter) senken.
Hypogonadale Patienten leben schlechter und sterben früher, wie unter anderem Studien
bei Männern mit Diabetes mellitus Typ 2 (DMT2) ausweisen [1]. Prognostisch ist es damit lohnend,
nach Ursachen zu suchen, den Gesundheitsstatus zu prüfen und zu verbessern, so die
Experten beim Seminar der Postgraduate International School of Men´s Health (PRISM)
in Brügge – auch wenn der Patient nicht über spezifische Beschwerden klagt.
Hohe Prävalenz von Begleiterkankungen
Die Dimension der Morbidität wurde in der HIM-Studie [2] klar: Rund die Hälfte der Hypogonadalen
wiesen zusätzlich eine Adipositas oder einen DMT2 auf, vier von zehn eine Hypertonie,
Hyperlipidämie, Osteoporose und Prostata-Erkrankungen. Eine ähnliche Prävalenz zeigte
sich in der Untersuchung der Deutschen Gesellschaft Mann und Gesundheit, bei der über
20.000 Männer zwischen 18 und 100 Jahren ihren Testosteronspiegel prüfen ließen [3].
Bei der Therapie mittlere Plasmaspiegel anstreben
Änderungen des Lebensstils und Gewichtsabnahme sind bei Prävention und Therapie
laut Leitlinien [4] das Wichtigste. Bei symptomatischem Hypogonadismus ist eine
(unterstützende) Hormontherapie hilfreich, zitierte Prof. Herman Leliefeld aus
Utrecht weiter: Dokumentiert sind eine Reduktion des BMI und Bauchumfangs,
verbesserte glykämische Kontrolle und günstigeres Lipidprofil. Ziel der
Testosterongabe sind optimale Plasmaspiegel, betonte Dr. Jean-Paul Deslypere von
BESINS Healthcare. Mittlere Normwerte korrelieren mit längerem Überleben, niedrigere
Werte mit erhöhter Mortalität. Hohe Plasmaspiegel sind ungünstig, weil unter
Testosterongabe das Risiko für erhöhten Hämatokrit, erniedrigtes HDL-Cholesterin
und kardiovaskuläre Nebenwirkungen bei älteren Männern mit eingeschränkter Mobilität
steigt.
Optimiertes Gel im Dosierspender
Eine genaue Dosistitration bei kleiner Auftragungsfläche erlaubt ein höher
konzentriertes Gel im Dosierspender (Testogel® Dosiergel 16,2 mg/g) als
optimierte Variante der transdermalen Therapie. Empfohlen werden ein bis
vier Dosierhübe morgens, entsprechend 1,25 bis 5 g Gel (20,25 bzw. 81 mg Testosteron).
In der klinischen Studie [5] mit 234 Patienten erreichten 82 Prozent der Verumgruppe
am Tag 182 einen Testosteronwert im Normbereich (18,7±8,3 nmol/l), bei einem
mittleren Anstieg des PSA-Wertes um 0,1 ng/ml [6].
Die neue Gelform ist damit als sicher und verträglich einzustufen und eignet sich
für die effektive Behandlung eines symptomatischen Hypogonadismus, so Deslypere.
Speziell zu Beginn der Behandlung empfehlen die Leitlinien kurzwirksame Präparate,
die im Fall unerwünschter Ereignisse ein schnelles Absetzen erlauben.
Literatur: Quelle: Andrologie-Fortbildung der Postgraduate International School of Men’s Health (PRISM),
10.–11. November 2017, Brügge
[1] Muraleedharan V, et al. 2013. Eur J Endocrinol 166:725
[2] Mulligan T, et al. 2006. Int J Clin Pract 2006;60:762
[3]
https://www.mann-und-gesundheit.com/aktuelles/105-deutsche-testosteron-studie-auf-weltniveau
[4] Dohle G, et al. EAU Guidelines on Male Hypogonadism 2017
[5] Kaufman JM, et al. 2011. J Sex Med 8:2079–2089
[6] Morgentaler A, et al. 2014. J Sex Med ;11:2818–2825
DR. KADE / BESINS Pharma GmbH, Berlin
Dezember 2017 |
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