Verleihung des Alexander-von-Lichtenberg-Preises 2017: V.l.n.r. Prof. Dr. Tilmann Kälble, Alida Cardinal, Dr. med. Thomas Hofmann
Auf dem diesjährigen DGU-Kongress in Dresden konnte das „Prostatakrebszentrum
Traunstein“ – repräsentiert durch Dr. med. Thomas Hofmann – den mit 5.000 Euro
dotierten Alexander-von-Lichtenberg-Preis entgegennehmen. Das Projekt steht nach
Ansicht der vierköpfigen Fachjury ganz in der Tradititon einer verantwortungsbewussten
und qualitätsorientierten Medizin und wird darüber hinaus den Anforderungen an
eine sektorenübergreifende, regionale fachmedizinische Versorgung in vorbildlicher
Weise gerecht.
Das prämierte Projekt
Zahlen aus den USA belegen, dass mit einem multidisziplinären Behandlungsansatz
bei Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom (Pca), eine Verbesserung des
tumorspezifischen Überlebens erzielt werden kann. Vor diesem Hintergrund ist die
Anzahl von DKG-zertifizierten Prostatakrebszentren in Deutschland kontinuierlich
auf 97 angestiegen. Grundsätzlich zeichnet sich bei der „Therapiekaskade“ von
Patienten mit PCa ein Trend zur ambulanten Behandlung ab, was bei einer
unzureichenden Vernetzung mit den, meist in Kliniken etablierten, Organkrebszentren
im ländlichen Raum und strukturschwachen Regionen zu Defiziten in der
fachübergreifenden Interaktion führt – z.B. Nichterfassung klinischer Daten,
unnötige Doppeluntersuchungen, fehlende Validierung der Therapieeffizienz usw.
Eine gewachsene Infrastrruktur aus der Urologischen Gemeinschaftspraxis
Traunstein und der Abteilung für Urologie am Klinikum Traunstein initiierten
bereits 2008 regelmäßige interdisziplinäre uro-onkologische Fallkonferenzen.
Diese personelle und infrastrukturelle Vernetzung von Niederlassung und
Hauptabteilung führte Ende 2012 unter dem Dach eines Onkologischen Zentrums
zur Gründung des DKG- zertifizierten Prostatakrebszentrums Traunstein. Das
Zentrum hat den Anspruch, in die ländliche Region Südostbayerns eine
uro-onkologische Versorgung aus einer Hand zu implementieren, die den
nationalen und internationalen Versorgungsrichtlinien entspricht. Zusätzlich
wurde im Jahr 2013 ein Kooperationsmodell etabliert, das fast alle
urologischen Facharztpraxen im Raum Südostbayern als zertifizierte
Kooperationspartner in das Prostatakrebszentrum Traunstein einbindet.
Dieses Projekt wurde für den Alexander-von-Lichtenberg-Preis 2017 ausgewählt, weil es exemplarisch für die praktische Umsetzung eines Modells zur optimierten Versorgung uro-onkologischer Patienten steht und weil es die Rolle der niedergelassenen Urologie qualitativ und in der öffentlichen Wahrnehmung neu definiert. Die Jury des Alexander-von-Lichtenberg-Preises gratuliert dem Preisträger, bedankt sich bei allen Teilnehmern für die engagierten Bewerbungen und möchte alle niedergelassenen Urologen und Urologinnen ermutigen, sich im nächsten Jahr um den Preis zu bewerben.
Text: Marlies Potempa
Oktober 2017 |
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