Der Versorgungsauftrag der Urologen ist groß: Sie behandeln Frauen, Männer und Kinder;
sie versorgen rund ein Viertel aller Krebserkrankungen in Deutschland und Volksleiden wie
Inkontinenz und Harnsteinerkrankungen. Entsprechend umfangreich war die Bandbreite der
mehr als 160 Sitzungen des wissenschaftlichen Programms. In den aktuellen Fokus rückten
in Leipzig die Immuntherapie beim Nieren- und Blasenkrebs sowie die Bildgebung beim
Prostatakarzinom. Präsentiert wurden die erste ärztliche S3-Leitlinie „Früherkennung,
Diagnose, Therapie und Nachsorge des Harnblasenkarzinoms“ sowie die Patientenleitlinie
zur 2015 veröffentlichten ärztlichen S3-Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Nachsorge
des Nierenzellkarzinoms“. Zahlreiche Kongress-Foren galten dem Spannungsfeld zwischen
Ökonomie und Qualität in der Medizin. „Qualität und damit Kompetenz etwa im Rahmen von
UroEvidenz, des Zweitmeinungsprojektes Hodentumor oder der Versorgungsforschung zu
evaluieren und zu demonstrieren, ist ein Weg aus dem Dilemma und Aufgabe unserer
Fachgesellschaft“, resümiert Prof. Dr. med. Miller.
„Mit Blick auf unsere onkologischen Patienten freuen wir uns, dass wir hier in Leipzig
mit dem neuen interaktiven Beratungsportal ‚Entscheidungshilfe Prostatakrebs’ und der
Patientenleitlinie zum Nierenzellkarzinom zwei wichtige neue Projekte einer breiten
Öffentlichkeit haben vorstellen können“, sagt der vor Ort neu gewählte DGU-Generalsekretär
Prof. Dr. med. Maurice Stephan Michel zum Abschluss des DGU-Kongresses.
Die Besucher des Patientenforums der PatientenAkademie der Deutschen Urologen informierten
sich im CCL über aktuelle Behandlungsmethoden bei Blasenschwäche, die „Entscheidungshilfe
Prostatakrebs“ sowie über Prävention und Früherkennung urologischer Erkrankungen.
Personalien vom 68. DGU-Kongress: Mit der höchsten Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft
für Urologie e.V., der Maximilian Nitze-Medaille für besondere Verdienste für das Fach
Urologie, wurde Prof. Dr. med. Dr. h.c. Stefan C. Müller aus Bonn geehrt. Dr. med. Tilmann Todenhöfer
aus Tübingen erhielt mit dem Maximilian Nitze-Preis die höchste wissenschaftliche Auszeichnung
der Fachgesellschaft.
Bei den turnusgemäßen Neuwahlen auf der Mitgliederversammlung hat sich der DGU-Vorstand in Leipzig
neu aufgestellt: Als 2. Vizepräsident wurde Prof. Dr. med. Oliver Hakenberg, Rostock, gewählt.
Seine Nachfolge im Amt des DGU-Generalsekretärs tritt Prof. Dr. med. Maurice Stephan Michel, Mannheim, an.
Schatzmeister PD Dr. med. Jan Lehmann, Kiel, wurde ebenso im Amt bestätigt wie
Prof. Dr. med. Jan Roigas, Berlin, im Vorstandsressort Wissenschaft und Praxis.
Die Nachfolge von Prof. Dr. med. Axel Haferkamp, Mainz, im Vorstandsressort Fort- und
Weiterbildung tritt Prof. Dr. med. Marc-Oliver Grimm, Jena, an. Zudem wurde der DGU-Vorstand
um ein Mitglied aus dem Kreis der niedergelassenen Urologen erweitert und Dr. med. Thomas Speck, Berlin,
neu in das Gremium gewählt.
Der 68. DGU-Kongress endete mit der traditionellen Präsidentschaftsübergabe:
Prof. Dr. med. Kurt Miller, Direktor der Urologischen Klinik und Poliklinik Charite´, Universitätsmedizin Berlin,
übergab das Amt des Präsidenten für die Amtsperiode 2016-2017 turnusgemäß an den
bisherigen Vizepräsidenten, Prof. Dr. med. Tilmann Kälble, Direktor der Klinik für
Urologie und Kinderurologie, Klinikum Fulda.
Damit rückt Prof. Dr. med. Paolo Fornara, Direktor der Universitätsklinik und
Poliklinik für Urologie, Universitätsklinikum Halle (Saale) zum 1. DGU-Vizepräsidenten auf.
Der neue DGU-Präsident Prof. Dr. med. Tilmann Kälble wird die 69. Jahrestagung der Fachgesellschaft vom 20. bis 23. September 2017 in Dresden leiten.
Oktober 2016 |
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