Im deutschsprachigen Raum ist das Konzept bislang einzigartig: Dabei bietet der
Urologe seinem Prostatakrebspatienten kurz nach der Erstdiagnose die Nutzung der
personalisierten Entscheidungshilfe an und stellt ihm einen individuellen
Zugangscode sowie acht klinische Angaben zur Verfügung. Auf Basis seiner
Eingaben erhält der Patient leitliniengerechte personalisierte Informationen
zu seiner Erkrankung und den Behandlungsmöglichkeiten. So kann sich der
Betroffene in Ruhe zuhause mit Personen seines Vertrauens informieren. Alle
Inhalte sind als patientenorientierte Erklärvideos aufbereitet. In das
anschließende Arztgespräch bringt der Patient dann eine standardisierte
Zusammenfassung seiner Daten mit. Dazu zählen Angaben zu Komorbidität,
Erektions- und Miktionsfunktion, psychischer Belastung sowie zu subjektiven
Prioritäten, von denen die individuelle Beratung zusätzlich profitiert. Für
Urologen stellen diese gezielte Vorbereitung und ihre automatische
Dokumentation eine Entlastung im klinischen Alltag dar. Weitere Informationen
sind unter www.entscheidungshilfe-prostatakrebs.info verfügbar.
Als gemeinsame Initiative der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. und
des Berufsverbands der Deutschen Urologen e.V. hat die PatientenAkademie
einen breiten Rückhalt in der deutschen Urologie. Das Projektteam war
überdies interdisziplinär besetzt. Die Vorsitzende der PatientenAkademie
Prof. Dr. Sabine Kliesch appelliert: „Ich möchte alle Kollegen und Kolleginnen
ausdrücklich ermutigen, die ‚Entscheidungshilfe Prostatakrebs’ zu testen und
sie ihren Patienten anzubieten. Dieses Leuchtturmprojekt ist ein Angebot aus
urologischer Hand und transportiert ohne alltäglichen Mehraufwand die Inhalte
der S3-Leitlinie Prostatakarzinom zu unseren Patienten.“ Die technische Umsetzung
erfolgte durch die Firma ASD Concepts mit freundlicher Unterstützung von Takeda Pharma.
„Etwa zwei von drei Betroffenen werden unser Angebot nutzen können“, schätzt Huber.
„Denn mittlerweile liegt die Internetnutzung der 70-jährigen in dieser Größenordnung.
Einige weitere werden sich sicher von ihren Kindern oder Enkeln helfen lassen.“
Die Effekte der Entscheidungshilfe Prostatakrebs sollen im Verlauf wissenschaftlich
evaluiert werden. Hieraus kann zusätzlich eine sehr wertvolle Versorgungsforschungsstudie
entstehen. In erster Linie sollen jedoch Patienten und Urologen von dem Angebot profitieren.
Unter www.entscheidungshilfe-prostatakrebs.de können Interessierte das innovative Beratungsportal für Patienten mit nicht metastasiertem Prostatakarzinom mithilfe eines Testzugangs kennenlernen.
Juni 2016 |
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