Die Zulassung für Atezolizumab durch die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA)
basiert auf den Resultaten der offenen, multizentrischen Phase-II-Studie IMvigor 210.
In die für die aktuelle Zulassung relevante Kohorte waren Patienten mit inoperablem,
lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom eingeschlossen, deren
Erkrankung während oder nach platinbasierter Chemotherapie fortgeschritten war. Das
zentrale Ergebnis der Studie: Unter der Monotherapie mit Atezolizumab erreichten
15% der zum Teil massiv vorbehandelten Patienten ein objektives Ansprechen – unabhängig
von der Höhe der PD-L1-Expression. Zum Zeitpunkt der Datenauswertung
(medianes Follow-Up: 11,7 Monate) hielt dieser Effekt bei 84% der Patienten an.
Bei Patienten mit einer PD-L1-Expression in tumorinfiltrierenden Immunzellen
von ≥ 5% (IC 2/3) lag die objektive Ansprechrate (ORR) sogar bei 26%. Die
Behandlung mit Atezolizumab erwies sich insgesamt als sicher und gut verträglich:
Unerwünschte Ereignisse vom Grad 3-4 traten lediglich bei 16% der Patienten auf [1].
Erster Vertreter einer neuen Generation von Checkpoint-Inhibitoren
Das Krebsimmuntherapeutikum Atezolizumab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper,
der sich gezielt gegen das auf Tumorzellen und tumorinfiltrierenden Immunzellen
exprimierte PD-L1 richtet und so die T-Zellen aktiviert. Als erster Vertreter
einer neuen Generation von Checkpoint-Inhibitoren blockiert Atezolizumab sowohl
die Interaktion von PD-L1 mit PD-1 als auch B7 [1]. – diese duale Blockade resultiert
möglicherweise in einer höheren und länger anhaltenden Wirksamkeit. Atezolizumab
wird aktuell in einem umfassenden Studienprogramm als Monotherapie und - aufgrund
der guten Verträglichkeit – in Kombination mit Chemotherapien, zielgerichteten
Therapien und anderen Immuntherapeutika bei verschiedenen Tumorentitäten untersucht.
Der Wirkstoff Atezolizumab wird biotechnologisch in Basel hergestellt – mit der
Abfüllung des Medikaments für den globalen Markt erfolgt ein wesentlicher
Produktionsschritt am Roche Standort Mannheim.
[1] Rosenberg JE, et al. 2016. Lancet 2016 (online)
Quelle: Roche AG
Juni 2016
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