„In den vergangenen zehn Jahren ist die Forschung zur Androgendeprivationstherapie (ADT) weit vorangeschritten“,
so Prof. Dr. Laurence Klotz aus Toronto bei seinem Vortrag im Rahmen der 9. Urologischen Sommer-Akademie
in München. „Beispielsweise wissen wir heute, dass der frühe Beginn einer ADT entscheidend ist.“ Klotz
untermauerte diese Aussage mit den Ergebnissen einer im Juni in „The Lancet Oncology“ veröffentlichten
Studie, bei der 293 PCa-Patienten eine ADT erhielten, die Therapie allerdings zu unterschiedlichen
Zeitpunkten gestartet wurde [1]. Die Patienten, die sofort therapiert worden waren, hatten im Vergleich
zu Patienten mit einem durchschnittlich zwei Jahre verspäteten Therapiebeginn einen signifikanten
Überlebensvorteil. Das Overall Survival (OS) nach fünf Jahren betrug 86% bei den verspätet
Therapierten vs. 91% bei den sofort Therapierten (p=0,047). “Der frühe Therapie-Beginn ist
eindeutig vorteilhaft”, so Klotz.
Aktuelle Studienergebnisse bestätigen Wichtigkeit des Testosteronspiegels
„Es wurden bereits in den vergangenen Jahren drei kleinere retrospektive Studien durchgeführt,
die nachweisen, dass der Testosteronwert eine bedeutende Rolle für PCa-Patienten unter ADT spielt“,
erläuterte Klotz und verwies dabei unter anderem auf eine Studie von Morote und Kollegen, die zeigt,
dass Patienten mit Testosteronwerten unter 20ng/dL ein längeres, progressionsfreies Überleben
aufweisen, als solche mit höheren Werten [2]. Klotz und Kollegen nahmen sich dieser Fragestellung
schließlich selbst an: „Die PR-7 Studie hat uns aufgrund der hohen Zahl von 626 PCa-Patienten
mit kontinuierlicher ADT die Möglichkeit gegeben, die Relevanz des Testosteronwertes erneut
zu untersuchen [3]. Die Studiendaten weisen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen einem
Testosteronspiegel unter 20ng/dL im ersten Jahr der Therapie und einem längeren
krankheitsspezifischen Überleben sowie einer längeren progressionsfreien Zeit auf und
bestätigen somit die bereits vorhandenen Daten.“ Es gebe außerdem weitere aktuelle Studien,
die dies untermauern [4,5].
Laut Klotz zeige die umfangreiche Datenlage, dass es wichtig ist, den Testosteronwert
regelmäßig – am besten alle drei Monate – zu überprüfen. Liege der Testosteronwert nicht
unter 20ng/dL, sollte man einen Wechsel der Hormontherapie in Erwägung ziehen. Auch die
aktuelle Leitlinie der European Association of Urology (EAU) empfiehlt als Zielwert der
chemischen Kastration bei der Behandlung des hormonabhängigen Prostatakarzinoms einen
Testosteronspiegel von unter 20ng/dL [6].
Eligard® senkt Testosteronspiegel verlässlich unter 20 ng/dL
Als Androgendeprivationstherapie werden unter anderem Agonisten des LHRH (Luteinisierendes-Hormon-Releasing-Hormon) eingesetzt. Leuprorelinacetat (z.B. Eligard®) ist eine bewährte Substanz aus dieser Gruppe. Eligard® senkt bei ca. 90% der Patienten den Testosteronspiegel verlässlich auf Werte unter 20ng/dL [7,8,9]. Nur bei weniger als einem Prozent der Patienten kommt es zu Testosterondurchbrüchen.
Literatur:
Quelle: Astellas Pharma GmbH
[1] Duchesne GM, et al. Lancet Oncol. 2016 Jun;17(6):727-733
[2] Morote J, et al. The Journal of Urology 2007;178:1290-1295
[3] Klotz L, et al. Journal of Clinical Oncology 2015;33:1151-1156
[4] Shiota M, et al. Prostate Cancer Prostatic Dis. 2016 Jun;19(2):191-196
[5] Kamada S, et al. The Journal of Urology 2015 Nov;194(5):1264-1270
[6] Mottet N, et al. EAU Guidelines on Prostate Cancer update 2016, online publiziert unter: uroweb.org
[7] Perez-Marreno R, et al. Clinical Therapeutics 2002;24:1902-1914
[8] Chu FM, et al. The Journal of Urology 2002;168:1199-1203
[9] Crawford ED, et al. The Journal of Urology 2006;175:533-536
Juli 2016
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