Künstliche Intelligenz in Hämatologie und Onkologie
Das Potenzial von Künstlicher Intelligenz (KI) wird derzeit für alle Lebensbereiche breit diskutiert. Auf dem diesjährigen DGHO-Kongress
sprachen Experten über Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz in der Hämatologie und Onkologie.
Während der Kongress-Pressekonferenz ging Prof. Dr. Jakob Niklas Kather auf die Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz (KI) ein.
Kather ist Vorsitzender des DGHO-Arbeitskreises „Künstliche Intelligenz in der Hämatologie und Onkologie“ und Professor für „Künstliche
Intelligenz in der Medizin“ an der Medizinischen Fakultät und Informatikfakultät der Technischen Universität Dresden.
Im Feld der Biomarker könne die Entdeckung und Entwicklung
beschleunigt und damit schneller eine präzisere Diagnostik und Therapie ermöglicht werden.
Ein weiterer Bereich, in dem KI-Systeme
zum Einsatz kommen könnten, sei die Automatisierung von Arbeitsabläufen, um repetitive und zeitaufwendige Aufgaben im klinischen
Alltag effizienter zu gestalten. Damit könne für das medizinische Personal eine Entlastung erfolgen, die für die direkte Patientenversorgung
genutzt werden könnte. Auch klinische Studien könnten mithilfe der KI optimiert werden, beispielsweise durch die beschleunigte Analyse
komplexer Daten und die Identifizierung geeigneter Patientenkohorten. In Bezug auf Datenschutz und Datenqualität sei die künstliche
Intelligenz aber auch mit Herausforderungen verbunden, warnte Kather und unterstrich die Notwendigkeit einer sorgfältigen Prüfung des
Einsatzes. Übergeordnetes Ziel müsse es sein, Konzepte in Diagnostik und Therapie zu optimieren und so die Versorgung von
Patientinnen und Patienten zu verbessern.
Künstliche Intelligenz dürfe immer nur als ein unterstützendes Element verstanden werden, ergänzte Prof. Dr. Andreas Hochhaus,
Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO. Im Zentrum der Versorgung stehe die Beziehung jeder einzelnen Patientin und
jedes einzelnen Patienten zum ärztlichen und pflegerischen Personal.
Bericht: Dr. Ine Schmale, Westerburg
Quelle: Kongress-Pressekonferenz „Highlights der Jahrestagung 2024“, Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und
Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie, 12. Oktober 2024, Basel