Das europäische eHealth-Unternehmen Doctolib veröffentlicht heute seinen diesjährigen Digital Health Report und zeigt damit den aktuellen Digitalisierungstrend des deutschen Gesundheitssystems aus der Sicht von Ärzt:innen und Patient:innen auf.
Dazu hat Doctolib gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut GIM 350 Ärzt:innen verschiedener
Fachrichtungen repräsentativ für Deutschland sowie 1.985 Patient:innen, die Doctolib nutzen, zu ihrem
Nutzungsverhalten, ihren Bedürfnissen und Erfahrungen bezüglich digitaler Gesundheitsanwendungen
befragt. Der Digitalisierungsbedarf im deutschen Gesundheitssystem ist enorm: Rund 80% der Ärzt:innen
sehen Nachholbedarf im Vergleich zu anderen Ländern. Auch 46% der Patient:innen sehen das deutsche
Gesundheitswesen im Rückstand. Gerade in Arztpraxen stehen bürokratische Prozesse und Strukturen
häufig einer optimalen, effizienten Patientenversorgung entgegen. Doctolib setzt seine
Technologie-Expertise zur Entwicklung digitaler Anwendungen ein, die Patient:innen das eigene
Gesundheitsmanagement erleichtern und Ärzt:innen und ihre Praxisteams im Arbeitsalltag unterstützen.
Ziel des Unternehmens ist es, eine schnellere und bessere medizinische Versorgung zu ermöglichen.
"Patient:innen und Ärzt:innen wünschen sich mehr Digitalisierung im Gesundheitsbereich. Beide Seiten
erkennen zunehmend, dass digitale Anwendungen echte Erleichterungen für die Organisation des
Praxisalltags einerseits und die Gesundheit der Patient:innen andererseits bringen. Dieser Trend setzt sich,
verstärkt durch die Corona-Pandemie, weiter fort", sagt Dr. med. Ilias Tsimpoulis, Chief Medical Officer von
Doctolib. “Gleichzeitig haben wir bei der Umsetzung noch Nachholbedarf. Es bedarf vor allem einer
stärkeren Unterstützung der Ärzt:innen bei der Implementierung und gegebenenfalls auch einer finanziellen
Förderung von digitalen Anwendungen. Insgesamt muss besser aufgeklärt werden - Digitalisierung
funktioniert und hilft!", so Tsimpoulis weiter.
Immer mehr Ärzt:innen nutzen digitale Anwendungen und sehen die Vorteile für ihren Praxisalltag
Alle befragten Ärzt:innen gaben an, digitale Anwendungen in ihrer Praxis zu nutzen (+3% im Vergleich zu
2022). Rund 65% der Ärzt:innen sind der Meinung, dass sich durch digitale Anwendungen die
Kommunikation mit anderen Praxen und Einrichtungen verbessert und auch der Austausch mit
Patient:innen einfacher wird (50%, +16% im Vergleich zu 2022). Zusätzlich sehen 43% der Befragten
durch den Einsatz digitaler Lösungen eine Erleichterung in ihrer täglichen Arbeit (+7% im Vergleich zu
2022). Auf diese Weise können zum Beispiel Telefonanrufe für 47% der Befragten reduziert werden, auch
der Verwaltungsaufwand verringert sich für 45% der Ärzt:innen (+10% im Vergleich zu 2022). Die
eingesparte Zeit können rund 41% der Ärzt:innen den Patient:innen widmen, wodurch sich für 41% der
Praxen die Patientenzufriedenheit erhöht.
Die Bereitschaft der Ärzt:innen sich (weiter) zu digitalisieren ist groß
65% der Ärzt:innen finden es gut, dass das deutsche Gesundheitswesen digitaler wird (+10% im
Vergleich zu 2022). Rund 70% der Ärzt:innen wollen die Nutzung digitaler Anwendungen in der eigenen
Praxis in naher Zukunft weiter ausbauen. Um die Digitalisierung voranzutreiben, wünschen sich Ärzt:innen
jedoch mehr Unterstützung. Neben der Stabilisierung der digitalen Infrastruktur (62%) und der
Unterstützung in der Auswahl der passenden digitalen Anwendungen (58%) fordern sie vor allem mehr
finanzielle Mittel durch die Regierung (65%), bspw. in Form eines Praxiszukunftsgesetzes – analog zum
Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG). Hier glaubt die Hälfte der Befragten, dass ein solches die
Digitalisierung im niedergelassenen Sektor beschleunigen würde.
Patient:innen wünschen sich Zeitersparnis und Flexibilität
Patient:innen erhoffen sich von der Nutzung digitaler Anwendungen vor allem ihre Ärzt:innen schneller zu
erreichen (65%, +50% im Vergleich zu 2022) und sich Zeit beim Organisieren der Arzttermine zu sparen
(60%). Auch der Wunsch nach mehr Flexibilität, zum Beispiel durch die Möglichkeit, Termine rund um die
Uhr und unabhängig von den Praxissprechzeiten zu vereinbaren, ist für 40% wichtig (+20% im Vergleich
zu 2022). Dieses Bedürfnis spiegelt sich auch in den Dienstleistungen wider, die Patient:innen gerne
nutzen würden. Platz 1 der meist gewünschten Anwendungen ist wie im Vorjahr die
Online-Terminbuchung mit 78 %, gefolgt von der digitalen Rezeptbestellung mit 69%. Auf Platz drei landet
mit 61% die Online-Terminerinnerung.
Patient:innen sehen Nachholbedarf bei (digitaler) Kompetenz und Aufklärung
Für 72% der befragten Patient:innen ist digitale Kompetenz eine wichtige Qualifikation für Ärzt:innen.
Aktuell werden jedoch nur 2% der Patient:innen proaktiv über Neuerungen wie die ePA informiert. Dabei
wünschen sich 61% mehr Informationen zu digitalen Entwicklungen im Gesundheitswesen. Auch würden
es rund 60% der Patient:innen begrüßen, wenn sie mehr Informationen über Präventivmaßnahmen
erhielten, z.B. Leistungen der Krankenversicherung oder Vorsorgeintervalle.
Hier können Sie den Doctolib Digital Health Report 2023 herunterladen.
Quelle: Doctolib GmbH
12. Mai 2023 |
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