Für die deskriptive Analyse wurden insgesamt 137 Patientinnen im mittleren Alter von 61 Jahren aufgenommen. Zu Baseleine unterschieden sich die Gruppen bezüglich Alter, Body Mass Index, der Anzahl Schwangerschaften und der täglichen Miktionshäufigkeit nicht signifikant. Es wurde ein erhöhter Genuss von Lebensmitteln registriert, die eine Reizwirkung auf den Detrusor ausüben, wie Koffein, dem am häufigsten konsumierten Artikel (74%). Nach der Behandlung bestand bei den OAB-V8-Scores kein Unterschied zwischen den Gruppen.
Bei der Behandlung eines Beins zweimal wöchentlich verbesserte sich die tägliche Miktionsfrequenz sowohl im Vergleich zur Behandlung beider Beine einmal wöchentlich als auch gegenüber Placebo (8,2±3,5 vs. 9,0±5,1; p=0,026; bzw. 8,2±3,5 vs. 7,9±2,7; p=0,020).
Bezüglich verbesserter Nykturie war hingegen die Behandlung beider Beine einmal wöchentlich der eines Beins zweimal wöchentlich und Placebo überlegen (1,5±1,8 vs. 1,9±2,0 bzw. (1,7±1,6). Die Nykturie besserte sich auch bei zweimal wöchentlicher Behandlung beider Beine stärker als wenn nur ein Bein zweimal die Woche behandelt wurde (1,3±1,2 vs. 1,9±2,0; p=0,011).
Mit der elektrischen Stimulation eines Beins in der Woche wurde im Vergleich zu Placebo indes eine Besserung des Harndrangs
festgestellt (1,0±1,6 vs. 1,4±1,9; p=0,046). Außerdem wurden mit Ein-Bein-Protokollen verbesserte Inkontinenzwerte registriert.
Die einmal wöchentliche Behandlung eines Beins war der mit Placebo und der beider Beine einmal wöchentlich deutlich überlegen (beides p <0,0001).
Überlegenheit gegenüber Placebo und der einmaligen wöchentlichen Behandlung beider Beine wurde auch mit zweimal wöchentlicher Behandlung
eines Beins erreicht (p=0,014 bzw. p=0,037).
❏ Bei Nykturie war die Behandlung beider Beine erfolgreicher.
❏ Es zeigt sich, wie bedeutsam es ist, die Symptome einer überaktiven Blase bei der physiotherapeutischen Behandlung einzeln zu untersuchen.
© 2003-2025 pro-anima medizin medien
–
impressum
–
mediadaten
–
konzeption
–
datenschutz