Die mittlere Anzahl der Blasenentleerungen in 24 Stunden nahm in allen drei Behandlungsarmen während sechs Wochen signifikant ab. Als prozentuale Veränderungen wurden für VT, MT und KT 24,7%, 12,7% bzw. 30,5% registriert. Intention-to-Treat-Analysen ergaben nach Adjustierung für die Baseline-Blasenentleerungsfrequenz und Alter signifikant niedrigere Blasenentleerungsfrequenzen in der KT-Gruppe gegenüber der MT-Gruppe, nicht aber gegenüber der VT-Gruppe (Abb.).
Die mittlere Nykturiefrequenz nahm in allen drei Gruppen signifikant ab. Die Kovarianzanalyse ließ signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen zugunsten der KT erkennen. Eine signifikante Abnahme der mittleren Drang-Scores wurde nur in der KT-Gruppe erreicht.
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Abb.: Veränderungen 24-Stunden- Blasenentleerungsfrequenzen bei den Einzel- und der kombiniereten
Therapie nach 6 Wochen Verhaltenstherapie alleine, medikamentöser Therapie alleine oder initialer kombinierter Therapie
in den ersten 6 Wochen und nach weiteren 6 Wochen kombinierter Therapie füe alle 3 Behandlungsarme.
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Nach zwölfwöchigem Follow-up als alle drei Gruppen die Kombinationstherapie durchlaufen hatten, waren die Verbesserungen der Miktionsfrequenz auch bei jenen am größten die im ersten Durchgang Verhalrenstherapie alleine oder medikamentöse Therapie alleine erhalten hatten (Abb.). Die Unterschiede der primären Ergebnisse zwischen den Gruppen waren durch sechs Wochen KT nivelliert.
Die Einschätzung der Patienten von der Verbesserung als besser oder sehr viel besser war über die Gruppen hinweg gleich – ebenso der prozentuale
Anteil Patienten mit vollständiger Zufriedenheit nach 12 wochen: 52% in der Gruppe mit zuerst VT, 52% in Gruppe mit zuerst MT und 47% in der Gruppe mit durchgehender KT.
❏ Obwohl etliche Ärzte kombinierte Behandlungen befürworten binden sie zumeist Verhaltenskomponenten wie Beckenboden-Muskeltraining oder verzögerte Miktion in die Standardtherapie nicht ein.
❏ Eine Verhaltenstherapie kann durch Pflegepersonal und Physiotherapeuten ageleitet werden und lässt sich in einem breiten ambulanten Umfeld anwenden.
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