Mittelfristige Ergebnisse der sakralen Neuromodulation bei Patientinnen mit refraktärer überaktiver Blase
Die Sakrale Neuromodulation (SNM) ist eine minimal invasive Therapie für das gegenüber Verhaltensveränderungen
und Pharmakotherapie refraktäre überaktive Blasensyndrom (OAB). Aktuell wurde die mittelfristige Effektivität und die
Sicherheit einer SNM nebst den prädiktiven Faktoren für ihren Erfolg bei Patientinnen mit refraktärer OAB analysiert.
Patientinnen und Studiendesign
Die retrospektive Fallserie umfasst 55 Patientinnen mit refraktärer OAB, die sich nach 50%iger Verbesserung eines ihrer
Symptome während der Testphase der permanenten SNM einer permanenten Implantation unterzogen hatten. Primärendpunkt war
der „Erfolg”, definiert als 50%ige Verbesserung eines klinischen Parameters basierend auf der subjektiven Bewertung des Patientenansprechens.
Sekundäre Ergebnisse waren die Anzahl der in 24 h verwendeten Vorlagen, postoperative Komplikationen und die Rate an Reoperationen.
Erfolgsbewertung
Die mediane Zeit bis zum Follow-up betrug 32 (3,2–105,1) Monate. Beim letzten Follow-up, wurde die SNM anhand der subjektiven Bewertung des Arztes bei 41/55 (74,5%) Patienten als erfolgreich erachtet. Die mittlere Anzahl verwendeter Vorlagen pro 24 h sank von 3,5 auf 1,2 beim letzten Follow-up (p<0,001). Die Patientinnen bewerteten ihre Symptome selbst wie folgt: 3 (5,5%) “etwas schlechter”, 12 (21,8%) “gleich”, 24 (43,6%) “etwas besser” und 16 (29,1%) “sehr viel besser”. Das zeigt, dass 40/55 (72,7%) der Patientinnen aus eigener Sicht eine Verbesserung bei den Blasensymptomen erfahren hatten.
Komplikationen
Von einer Reihe bewerteter Faktoren ließ sich keiner als Prädiktor für den Erfolg einer SNM identifiziert. Während des Follow-up erfuhren nur 8/55 Patienten Komplikationen: Schmerzen (n=3), Migration des Kabels (n=2), sowie je eine Migration des Pulsgenerators, Infektion/Wunddehiszenz und Apparatestörung. Ursächlich für insgesamt 10 Reoperationen nach median 21,9 (1–77) Monaten waren Komplikationen (n=5) und das Ende der Batterielaufzeit (n=5).
Veranlassungen zur Explantation
Der Apparat wurde bei 15 Patienten nach einer medianen Dauer von 24 (1–71) Monaten explantiert.
Die Gründe hierfür waren verminderte Apparatetauglichkeit (n=5), Patient unterzog sich einer Magnetresonanztomographie
(MRT, n=4), Schmerz (n=3), Ende der Batterielaufzeit (n=2) und eine Infektion (n=1). Die 5 Patienten mit verminderter
Apparatetauglichkeit wurden als Therapieausfälle gewertet. Sie unterzogen sich nach median 24 (11–29) Monaten der Explantation.
❏ Bei Patienten mit refraktärer OAB lässt die Studie für die SNM eine mittelfristige Effizienz und Sicherheit der bei einer allerdings hohen Rate an Reoperationen erkennen.
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