Testosteron-Behandlung kann die Lebensqualität bei Patienten mit chronischer Nierenkrankheit verbessern
In den Gruppen I und II absolvierten 23 bzw. 22 Männer die dreimonatige Therapie. Das mittlere Alter in beiden
Gruppen betrug ca. 69 (Mitte der fünfziger bis Mitte der achziger) Jahre. Zu Baseline bestanden keine wesentlichen
Unterschiede zwischen beiden Gruppen bezüglich Komorbiditäten, BMI und Vitalparametern. Zu Baseline bestanden
zwischen beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede der Laborparameter, der Nierenfunktionswerte und
den Scores aus verschiedenen Fragebögen.
Nach dreimonatiger Studientherapie hatten sich in Gruppe I verglichen mit Baseline keine signifikanten Unterschiede
im Serumtestosteron-, Hb-, Glukose-, Gesamtcholesterin-, TG-, LDL-, HDL- und PSA-Spiegel, dem Hkt und der GFR sowie
des Scores des SF-36, AMS, IPSS, and CES-D und der Griffstärke eingestellt.
In Gruppe II hatte sich die Griffstärker nach der TRT-Behandlung beidseitig erhöht. Der SF-36-Score – ein Maßstab
für QoL – war sowohl bei der physischen als auch bei der mentalen Komponente signifikant verbessert. Auch die mittels
IPSS beurteilte Blasenfunktion erreichte nach der dreimonatigen Behandlung signifikant bessere Werte.
Auf der AMS hatten die Patienten zu Baseline moderate oder schwere hypogonadale Symptome (AMS-Scores: 37–49).
Nach der Behandlung waren es lediglich noch milde mentale, physische und sexuelle Symptome (AMS-Scores von 27–36).
Anhand der CES-D-Scores ließen sich signifikant antidepressive Effekte erkennen. Das Hb war signifikant angestiegen.
Das Lipidprofil verbesserte sich aufgrund signifikant verringerter TG. Keine Veränderungen resultierten für den
Blutzucker, das PSA, die GFR und die Schwere der CKD.
Alle Patienten in Gruppe II erklärten ihre Zufriedenheit mit der TRT und wollten diese fortsetzen.
Fünf Patienten der Gruppe II klagten über Hautrötung oder Juckreiz an der Applikationsstelle des Testosteron-Gels.
Die Beschwerden wurden jeweils durch einen Ortswechsel der Gel-Applikation und kurzfristige Behandlung mit Antihistaminika behoben.
Bei Patienten mit chronischer Nierenkrankheit (CNK) liegt häufig Testosteronmangel (TM) vor und hat
negative Auswirkungen auf die Lebensqualität (QoL). Diesbezüglich wurde analysiert, inwieweit eine
Testosteronsubstitutionstherapie (TRT) bei Patienten mit CKD und Testosteronmangel die QoL zu verbessern kann.
Fünfundzwanzig männliche Patienten mit CNK der Stadien III–IV und einem Testosteronspiegel <3,50 ng/ml wurden 3 Monate
mit Testosteron-Gel (Gruppe II) behandelt. Entsprechenden Kontrollen (Gruppe I) wurde empfohlen, während der gleichen
Zeitspanne ein Trainingsprogramm zu absolvieren.
❏ Von einer TRT kann auch die Verbesserung einer bei CKD-Patienten häufig vorliegenden Anämie erwartet werden.
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