Um die die demographischen und klinischen Unterschiede der Kohorten auszugleichen wurde Propensity Score Matching (PSM) durchgeführt.
Als Ergebnis dieses Verfahrens umfasste die endgültige Zosin-Kohorte 22.690 Patienten sowie die Tamsulosin- und die Kontrollkohorte
jeweils 45.380 Patienten. Bei der PSM bestand die Auswahl aus 87.674 Tamsulosin-Anwendern und 35.405 Zosin-Anwendern.
PD-Diagnosen während des Followup-Zeitraums.
Parkinson -Diagnosen wurden häufiger in der Tamsulosin-Kohorte als in der Zosin-Kohorte gestellt (1,52% vs. 1,10%). Andererseits traten Fälle in der Tamsulosin-Kohorte im Vergleich zur Kontrollkohorte häufiger auf (1,53% vs. 1,01%). Der in der Kontrollkohorte ermittelte Anteil stimmt gut mit dem in anderen veröffentlichten Studien überein.
Das Risiko eines Morbus Parkinson unterschied sich in der Zosin-Kohorte in der gesamten Kohorte und den über 60-Jährigen nicht
signifikant von den alterangepassten Kontrollen. Dagegen waren Parkinson-Diagnosen in der Tamsulosin-Kohorte signifikant
häufiger (1,53%) als in der Kontrollkohorte (1,01%, p < 0,0001) und der Zosin-Kohorte (1,10%, p <0,0001).
Dies ergab auch die Analyse mit Beschränkung auf die Patienten im Alter über 60 Jahre. Bei Anwendung von Tamsulosin oder
eines Zosins im Alter unter 60 Jahren bestanden einige Hinweise auf erhöhte Diagnosen des Morbus Parkinson gegenüber
den gematchten Kontrollen. Dies beruht allerdings nur auf einer geringen Anzahl Patienten (Kontrollen [9], Zosin [15], Tamsulosin [23]).
❏ Es wird die Vorstellung infrage gestellt, dass PGK1 als valides Ziel zur Krankheitsmodifikation bei Morbus Parkinson gelten könne.
❏ Zugleich stellt sich die Frage nach der besten BPH-Medikation für langfristige Anwendung bei älteren Patienten.
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