Active Surveillance bei Prostatakrebs
Vergleich der Epstein- und PRIAS-Kriterien für klinisch insignifikante Krankheit
Active Surveillance gehört seit Einführung der Epstein-Kriterien zu den weithin akzeptierten
Behandlungsoptionen des insignifikanten Prostatakarzinoms. Anhand einer retrospektiven Analyse der Daten
von radikal prostatektomierten Patienten wurden die aktuell gültigen Epstein-Kriterien mit den (Prostate
Cancer Research International: Active Surveillance) PRIAS-Kriterien hinsichtlich ihrer Präzision verglichen,
ein klinisch insignifikantes Prostatakarzinom zu identifizieren.
Für die Analyse wurden 566 Prostatakrebs-Patienten identifiziert, bei denen in den Jahren von 2001
bis 2010 an der Urologischen Klinik des Universitätsspitals Basel eine laparoskopische radikale
Prostatektomie vorgenommen worden war. Im Studienkollektiv erfüllten 39 Patienten (6,9%) die
aktualisierten Epstein-Kriterien: Klinisches Stadium T1c, PSA-Dichte <0,15 ng/ml, Gleason-Summe ≤6,
höchstens zwei positive Stanzen mit jeweils höchstens 50% Tumoranteil. Fünfzig Patienten (8,8%)
erfüllten die PRIAS-Kriterien: klinisches Stadium ≤T2b, Gleason-Summe ≤6, höchstens zwei positive
Stanzen, PSA-Spiegel ≤10 ng/ml und PSA-Dichte ≤0,2 ng/ml.
Bei Anwendung der Epstein-Kriterien kam es bei sieben Patienten zu einer
Gleason-Score-Heraufstufung auf ≥7. In einem dieser Fälle waren die Schnittränder positiv.
Bei einem der restlichen 32 Patienten ohne Gleason-Score-Heraufstufung fand sich ein ein Fall mit Tumorstadium pT3a.
In der PRIAS-Gruppe hatten 13 Patienten (23%) ein Prostatakarzinom mit einem Gleason Score ≥7. Hierunter
waren drei Fälle eines lokal fortgeschrittener Tumors.
In 36,25% der Fälle waren die PRIAS-Kriterien und in 20% der Fälle die aktualisierten Epstein-
Kriterien
nicht hinreichend geeignet, ein klinisch insignifikantes Prostatakarzinom zu identifizieren. Mit der Anzahl
entnommener Stanzen steigt die Wahrscheinlichkeit, ein aggressives Prostatakarzinom zu erfassen.
Für die Autoren bedürfen beide Einschlusskriterien der Revision, und für ihre Anwendung zur Identifizierung
eines insignifikanten Prostatakarzinoms wird äußerste Zurückhaltung empfohlen.
Müller G, Feicke A, Bonkat G, et al. 2011.
The comparison of Epstein and the PRIAS Criteria in the prediction of insignificant prostate cancer - Analysis
of 566 consecutive Swiss patients. Urologe 50 (Suppl 1):128.
Februar 2011
red.
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