11-oxigenierte Androgene und metastasenfreies Überleben

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Lokalisiertes Prostatakarzinom
Präoperativ zirkulierende 11-oxigenierte Androgene mit metastasenfreiem Überleben assoziiert

Adrenale 11-oxygenierte Androgene (11oxyA) könnten aufgrund ihrer Häufigkeit und ihrem androgenen Potenzial bei Männern mit Prostatakrebs die Krankheitsprogression fördern. Es wurde hypothetisiert, dass präoperativ gewisse 11-oxyA-Spiegel in der Zirkulation die klinischen Ergebnisse bei Männern mit neu diagnostiziertem lokalisiertem Prostatakrebs beeinflussen könnten.

In der prospektiven Kohorte wurde bei 1.793 behandlungsnaiven und 155 vor der radikalen Prostatektomie mit 5-Reduktase-Inhibitoren (5-ARI) behandelten PCa-Patienten 11-oxyA im Blut analysiert und deren Spiegel im Verhältnis zu Prognosefaktoren, krankheitsfreiem Überleben (DFS) und metastasenfreies Überleben (MFS) bewertet. Hauptziel war es, die Assoziation zwischen prä-operativen 11-oxyA-Spiegeln und der PCa-Progression anhand von DFS und MFS mittels multivariabler Cox-Analysen zu bestimmen.

Zirkulierende 11-oxygenierte Androgene bei lokalisiertem PCa

Im präoperativen Plasma der 1.948 Männer wurden sieben freie 11-oxyA analysiert. Das vorherrschende 11-oxyA in der Zirkulation (65% aller entdeckten 11-oxygenierten C19-Steroide) war das adrenale Vorläufermolekül 11OHA4. Die Metabolite 11OHAST und 11KAST waren weniger häufig als die potenten Androgene 11OHT und 11KT. Die anteilmäßige Verteilung der 11-oxyA bei den 5-ARI-Patienten war vergleichbar. Bei Patienten unter 5-ARI-Behandlung wurde aber eine erhebliche Anhäufung von 11-oxyA-Präkursoren und bioaktiven Androgenen bei verminderten Metabolit-Spiegeln beobachtet (p <0,001).

Beziehung zwischen 11-oxyA und Prognosefaktoren

Bei Patienten mit pN1-Tumor waren die Spiegel von 11KT im Vergleich zu pN0/pNx-Patienten um 14% erhöht (p=0,03). Im Bezug zum pT-Staging war keine signifikante Assoziation ersichtlich.

Der 11OHT-Spiegel war bei Patienten mit einem PSA >20 ng/ml um nahezu 20% höher als bei Patienten mit einem niedrigeren PSA (p=0,03). Bei den mit 5-ARI behandelten Patienten war das nicht ersichtlich.

Abb.: Multivariable Analysen der Assoziation von 11-oxygenierten Androgen- und T-Spiegeln mit dem MFS bei Patienten mit lokalisiertem PCa; n=1.793). Boxen sind Quartile (Q) der Hazard Ratios (HR).

Beziehung zwischen Steroiden und klinischen Ergebnissen

In multivariablen Analysen mit den Steroiden als Quartil (Q) waren 11OHA4 und 11KA4 mit MFS (p=0,002 bzw. p=0,03; Abb.) und 11KA4 mit DFS (p=0,03) assoziiert. Der Metabolit 11KAST stand mit besserem MFS in Beziehung (p=0,028). Im Vergleich zu Männern in der untersten Q (Q1), hatten die in den obersten Q (Q2) für 11OHA4 ein erhöhtes Risiko für ein kürzeres MFS (HR=1,37, Q2/Q1, p=0,06). Spiegel von 11KT und seinem Metaboliten 11KAST waren dagegen mit signifikant besserem MFS assoziiert.

❏ Bei Männern mit lokalisiertem PCa, die sich einer radikalen Prostatektomie unterziehen, sind die Spiegel präoperativ zirkulierender 11-oxygenierter Androgene mit dem metastasenfreien Überleben assoziiert.

❏ Der Zusammenhang wird durch die Behandlung mit 5-alpha-Reduktase-Inhibitoren negativ beeinflusst.

Dahmani C, Caron P, Simonyan D, et al. 2023. Preoperative circulating 11-oxygenated androgens are associated with metastasis-free survival in localized prostate cancer. J Urol 209:337–346.

November 2023 Red.

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