Metastasierter kastrationsresistenter Prostatakrebs (mCRPC)
PROpel: Phase-III-Studie mit Olaparib (Ola) und Abirateron (Abi) versus Placebo (Pbo) und Abi als Erstlinientherapie
Bei GU ASCO 2022 wurden Ergebnisse der Phase-III-PROpel-Studie präsentiert, in der Patienten mit metastasiertem
kastrationsresistentem Prostatakarzinom unabhängig vom HRR-Mutationsstatus
eine Kombination aus dem PARP-Inhibitor Olaparib + Abirateron verglichen mit Placebo + Abirateron in der Erstlinie erhalten haben.
Die im Voraus festgelegten Subgruppenanalysen wiesen Verbesserungen der rPFS über alle Subgruppen hinweg aus,
inklusive Patienten mit (HR 0,54) und ohne (HR 0,76) HRR-Mutationen, die durch zirkulierende Tumor-DNA-Test nachgewiesenen wurden.
Eine Sensitivitätsanalyse des rPFS stimmte mit der Primäranalyse überein (HR 0,61; p=0,004).
Hinsichtlich des Gesamtüberlebens (OS) zeigten die Ergebnisse in der Interventionsgruppe unter Olaparib plus
Abirateron einen positiven Trend gegenüber der Therapie mit Abirateron plus Placebo. Mit aktuell 228 Todesfällen (28,6%) sind
die OS-Daten noch nicht signifikant. Doch ein Trend zu einem verbesserten OS zugunsten von Ola + Abi wurde ermittelt (HR 0,86).
Die sekundären Endpunkte wie die Zeit bis zur ersten Folgebehandlung (HR 0,74) und die Zeit bis zum
Progress unter der Nachfolgetherapie oder Tod (HR 0,69) weisen auf den langfristigen Benefit der Olaparib-Therapie hin.
❏ Das Sicherheits- und Tolerabilitätsprofil von Ola + Abi stimmte mit den bekannten Sicherheitsprofilen der beiden einzelnen
Substanzen überein.
❏ Die Studie veranschaulicht den Benefit von Olaparib + Abirateron auch ohne die Notwendigkeit der HRR-Stratifizierung bei der
Erstlinienbehandlung des mCRPC.
Präklinische Studien haben einen kombinierten Antitumoreffekt durch Interaktionen zwischen den Signalwegen der PARP
[Poly(Adenosindiphosphat–Ribose)-Polymerase] und des Androgenrezeptors gezeigt. In einer Phase-II-Studie mit
nicht nach dem Status der homologen Rekombinationsreparatur (HRR) selektierten mCRPC-Patienten, die zuvor Docetaxel
erhalten hatten, war ein verbessertes radiographisch progressionsfreies Überleben (rPFS) für mit Olaparib + Abirateron vs.
Placebo + Abirateron
behandelte Patienten ermittelt worden (Clarke N, et al. 2019. Lancet Oncol 19:975).
In die randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Phase-III-Studie PROpel wurden 796 Patienten mit
metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom unabhängig vom HRR-Status aufgenommen, die nach Versagen einer primären
Androgenentzugstherapie eine PARP-Inhibitor-Kombination erhielten. Sie wurden 1:1 in die Arme
Olaparib (300 mg zweimal täglich) + Abirateron (1000 mg einmal täglich) (n=399) oder
Placebo und Abirateron + Prednison/Prednisolon (5 mg) (n=397) randomisiert.
Primärer Endpunkt war das vom Untersucher beurteilte radiographisch progressionsfreie
Überleben (rPFS). Zu den sekundären Endpunkten zählte das Gesamtüberleben (OS).
Das Risiko für einen radiologischen Progress wurde durch Olaparib um 34% reduziert (HR=0,66; p<0,0001) und das mediane rPFS
mit zusätzlichem Olaparib gegenüber Placebo signifikant verlängert (24,8 vs. 16,6 Monate).
Das am häufigsten berichtete unerwünschte Ereignis (AE) der Grade 3 war Anämie (15,1% im Olaparib- vs. 3,3% im Abirateron-Arm),
13,8% der Patienten setzten Olaparib aufgrund eines AE ab, im Placebo-Arm waren es 7,8%. Die zum Abirateron-Abbruch führende AE-Rate war
in beiden Behandlungsarmen vergleichbar (8,5 vs. 8,8%).
April 2022
Red.
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