Im Studienzeitraum fanden sich bei Hormonmono- und Kombinationstherapien 6.231 bzw. 1.793 Eintragungen für KVE. Vorherrschend waren arterielle Ereignisse (3.235 bei Mono- und 1.004 bei Kombinationstherapie) gefolgt von Arrhythmien (900/301), Herzinsuffizienz (907/271) und venösen Thromboembolien (VTE) (417/159).
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Abb.: Spezifische kardiovaskuläre Ereignisse bei Hormonmonotherapien. Registrierung nach Art des kardiovaskulären Ereignisses. |
Im Vergleich zur Monotherapie mit GnRH-Agonisten waren GnRH-Antagonisten, 2G-ARA und Abirateron seltener mit KVE assoziiert (Odds Ratio [OR]=0,70, 0,80 bzw. 0,87). Deutlich mehr KVE standen indes mit 1G-ARA-Monotherapie zu Buche (OR=1,23). Die Assoziationen zwischen Hormonmonotherapien und HTE-Typ sind aus der Abbildung ersichtlich.
Nach Art des arteriellen
Ereignisses stellten periphere Gefäßerkrankungen (PVD) eine Minderheit dar (2%–5%). Während GnRH-Antagonisten im Vergleich
zu GnRH-Agonisten mit weniger Eintragungen für koronare Herzkrankheit/Myokardinfarkt (KHK/MI; OR=0,48; p=0,0002) und hypertoniebedingter
Hospitalisierung (OR=0,66; p=0,02) assoziiert waren, bestand kein Unterschied zu Hirninfarkt oder PVD. Im Vergleich zu
GnRH-Agonisten waren 2G-ARA und Abirateron mit weniger CAD/ MI, Hirninfarkt und PVD aber vermehrter hypertoniebedingter
Hospitalisierung assoziiert. Bei der Art der arteriellen Ereignisse unterschieden sich 1G-ARA und GnRH-Agonisten nicht signifikant.
Kombinierte Hormontherapien
Kombinationen eines ARA mit einem GnRH-Antagonisten waren mit weniger KVE assoziiert als Kombinationen mit einem GnRH-Agonisten. Mit Abirateron bestand kein solcher Unterschied.
Bei Kombinationstherapien mit GnRH-Antagonisten waren arterielle Ereignisse (OR=0,47; p <0,0001) und Arrhythmien (OR =0,55; p=0,04) verringert. In Kombination mit GnRH-Antagonisten waren 1G-ARA (OR=0,11; p=0,003) und 2G-ARA (OR=0,45; p =0,001) mit weniger registrierten arteriellen Ereignissen assoziiert als in Kombinationstherapien mit GnRH-Agonisten. Auch Arrhythmien waren bei einer Kombination von 2G-ARAs mit GnRH-Antagonisten weniger häufig registriert als in Kombination mit GnRH-Agonisten (OR=0,19; p=0,02). Dagegen trat Herzinsuffizienz bei 2G-ARA (OR=2,79; p=0,009) und Abirateron (OR=2,57; p=0,03) in Kombination mit GnRH-Antagonisten vermehrt auf. Bei den VTE gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen Kombinationstherapien mit GnRH-Agonisten vs. GnRH-Antagonisten.
Jede Kombinationstherapie mit GnRH-Antagonisten war mit weniger registrierten KHK/MI (OR=0,19; p <0,0001) und hypertoniebedingter
Hospitalisierung (OR=0,43; p=0,003) assoziiert als Kombinationstherapien mit GnRH-Agonisten. Bei den registrierten Hirninfarkten
und PVD bestand zwischen Kombinationstherapien mit GnRH-Agonisten und GnRH-Antagonisten keine Unterschied Unterschiede.
❏ Die meisten KVE betrafen arterielle Ereignisse, die gehäuft bei einer Monotherapie mit GnRH-Agonisten und bei Kombinationstherapien auftraten.
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