Die Arme waren nach Alter, vorbestehenden Morbiditäten, Performance-Status, klinischem Tumorstadium,
PSA-Spiegel, Gleason-Score 6 vs. 7 wie auch Gleason-Score 3+4 vs. 4+3 ausgeglichen. Das mediane
Follow-up betrug 11,3 Jahre (Interquartilbereich, 10,9–11,7). Beim letzten Follow-up waren die
überlebenden Patienten median 80 (59–93) Jahre alt.
Biochemisches Versagen und Progression
Die 5- und 10-Jahres-BV für ADT+ST70, ADT+ST76 und DEST76 sind in der Abbildung
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Abb.: Kaplan-Meier-Schätzung des biochemischen Versagens. |
Die 5- und 10-jahres-OS-Raten betrugen 91%, 94% und 90% bzw. 69%, 75% und 74%. Bezüglich des OS bestand zwischen den drei Armen kein signifikanter Unterschied.
Zum Analysezeitpunkt waren 232/600 (39%) Patienten gestorben (80, 72 und 80). Die Ursachen waren zweite Malignität (31%), gefolgt von kardiovaskulärer Krankheit (25%), Lungenkrankheit (9,9%), dann Prostatakrebs (9,5%) und Alzheimer/Demenz (5,6%). Bei kardialen Ereignissen gab es keinen signifikanten Unterschied zwischen Kohorten mit oder ohne ADT. Die Rate an Prostatakrebs-verursachten Todesfällen war bei Patienten signifikant höher, die DEST76 alleine erhielten (p = 0,03). Die kumulative Inzidenz für Tod durch Prostatakrebs war zwischen den Gruppen signifikant (p = 0,04).
In multivariabler Analyse waren ein Gleason-Score 7 und ein PSA 10–20 ng/ml für BV prädiktiv (beides p = 0.001).
Für OS waren nur Alter und PSA 10–20 ng/ml prädiktive Variable.
Toxizität
In der DEST76-Gruppe blieb der normale Testosteronspiegel im Studienverlauf stabil. Bei Patienten mit ADT dauerte es 20 Monate bis der normale Testosteronspiegel wiederhergestellt war. Bei Patienten mit und ohne ADT stellte sich bei 32% bzw. 18% kein normaler Testosteronspiegel je wieder ein (p <0,001).
Bei der Hälfte der Teilnehmer bestand bereits zu Studienbeginn eine erektile Dysfunktion. Dieser Anteil erhöhte sich bis 10 Monate nach einer ADT auf 90% und nach alleiniger ST auf 71% (p <0,001). Nach zwei Jahren bestand kein signifikanter Unterschied mehr. Nach 6 und 18 Monaten berichteten 75% bzw. 31% der Patienten unter ADT von Hitzewallungen und 20% bzw. 14% entwickelten eine Gynäkomastie.
Die akute Toxizität erreichte ihren Höhepunkt um nach ungefähr 2 Monaten. Der Vergleich zwischen 70 und 76 Gy
ergab keine signifikanten Unterschiede bei den akuten GI-Grad-II- und GU-Toxizitäten (8,5 vs. 8,7% bzw. 31 vs. 29%).
Die späte GU-Grad-II-Toxizität war mit 70 und 76 Gy vergleichbar (21% bzw. 19%). Dagegen war die späte GI-Grad-II-Toxizität
in den DEST-Gruppen höher (p < 0,001).
❏ Gegenüber einer DERT76 alleine scheint sich das Risiko zu verringern, bei vergleichbarem OS an Prostatakrebs zu sterben.
❏ Im Rahmen eines IRPC führt eine ADT plus einer ST mit 70 Gy zu effektiver Krankheitskontrolle mit einem günstigen gastrointestinalen Toxizitätsprofil.
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