Aktuell wurde die klinische Bedeutung aufeinanderfolgender negativer Kontrollbiopsien für PCa-Patienten unter AS untersucht, bei denen ursprünglich ein Niedrigrisiko-Tumor diagnostiziert worden war.
Bei insgesamt 514 eingeschlossenen Männern lag in 94% der Fälle eine Biopsie der GG1 und in 6% eine Biopsie der GG2 vor. Der mediane PSA-Spiegel bei der Diagnosestellung betrug 5,2 ng/ml mit einer medianen PSA-Dichte von 0,12. Die mediane Nachbeobachtungsperiode betrug 112 Monate. Bei 26% der Patienten war die zweite Biopsie negativ, und 7% hatten bei allen 3 Biopsien nach der Diagnose negative Ergebnisse.
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Abb.: Verteilung der Gleason-Grade-Gruppe bei der vierten Biopsie nach 0 negativen,
1 negativen und fortlaufend negativen Prostata-Biopsien anach der Prostatakrebs-Diagnose. |
Von 324 Männern ohne jede negative Biopsie nach der Diagnose, hatten 93% bei der vierten Biopsie nachweisbaren Krebs, der in 12 Fällen als ein GG2- oder höherer Tumor eingestuft worden war. Dagegen war nur bei 42 von 78 Männern mit aufeinanderfolgenden negativen Biopsien die vierte Biopsie positiv (7 GG2- oder höhere Tumore; Abb.).
Eine positive vierte Biopsie nach fortlaufend negativen Biopsien war im univariablen logistischen Regressionsmodell bei der Diagnose mit dem Anteil positiver Stanzen (OR 1,09), der PSA-Dichte (OR 1,68) und einer MRT (PI-RADS 4/5) (OR 2,00) assoziiert. Die mediane Zeit bis zur Behandlung betrug 63 Monate.
Nach der Kaplan-Meier-Überlebensanalyse erreichten 66% der Männer ohne negative Biopsien, 74% der Männer
mit einer und 84% der Männer mit aufeinanderfolgenden negativen Biopsien eine 10-jährige
Behandlungsfreiheit (log rank p = 0,02). Nach univariablem Coxschem Regressionsmodell
war die PSA-Dichte bei der Diagnose mit einem höheren Risiko assoziiert (HR 1,74), sich aktiver
Behandlung zu unterziehen, während fortlaufende negative Biopsien (HR 0,50) mit einem niedrigeren
Risiko der aktiven Behandlung assoziiert waren. Die MRT-Anwendung stand nicht mit dem Risiko der
Behandlung in Verbindung. Laut multivariabler Cox-Proportional-Hazard-Analyse mit Adjustierungen
für Alter, der GG bei der Diagnose, dem Anteil positiver Stanzen und den MRT-Befunden blieb die
PSA-Dichte unabhängig mit dem Risiko der Behandlung behaftet (HR 1,73), während eine negative
oder nachfolgende negative Biopsien keine Signifikanz erreichten.
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