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ASCO GU 2025
Kastrationsresistentes Prostatakarzinom

Ergänzende Radiotherapie bei oligometastasierter Erkrankung

Bei Patienten mit metachronem hormonsensitivem Prostatakrebs (mHSPS) hat sich gezeigt, dass eine auf Metastasen gerichtete Therapie die systemische Therapie verzögert und das onkologische Ergebnis verbessert. In dieser multizentrischen randomisierten Phase-II-Studie GROUQ-PCS 9 wurde bei Patienten mit oligometastatischem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (omCRPC) der Nutzen der stereotaktischen Körperbestrahlung (SBRT) zusätzlich zum Therapiestandard ADT plus Enzalutamid als neue Erstlinien-Behandlungsoption untersucht.

Von den eingeschlossen 100 omCRPC-Patienten, wurden 48 auf ADT+Enza (Gruppe 1, n=48) und 52 auf ADT+Enza+SBRT (Gruppe 2, n=52) randomisiert. Es gab keine Unterschiede bei den Patienten- oder Krankheitsmerkmalen. Die Patienten waren median 72 Jahre alt und wiesen im Wesentlichen Knochenmetastasen (75,0% / 61,5%) oder Lymphknotenmetasen (21% / 32,5%) auf.

Primärer Studienendpunkt war das radiologische progressionsfreie Überleben (rPFS), definiert als radiologische Progression oder Tod aus beliebiger Ursache.

Ergebnisse
Die zusätzliche Bestrahlung verdoppelte das mediane rPFS im Vergleich zu ADT plus Enza allein und betrug 4,6 Jahre in der SBRT-Gruppe und 2,3 Jahre in der ADT-/Enza-Gruppe, das Risiko für einen radiologischen Progress konnte um 52% reduziert werden (HR: 0,48; 95%-KI 0,27-0,86; p=0,014). Ebenso betrug das biochemische progressionsfreie Überleben (bPFS) 4,5 Jahre in der SBRT-Gruppe und 2,6 Jahre in der ADT-/Enza-Gruppe allein.
Zum Zeitpunkt der Analyse lag die Sterberisikosenkung durch zusätzliche SBRT bei 27% (HR: 0,73; 95 % KI 0,33–1,64; p=0,463), das mediane OS war jedoch in keinem der Arme erreicht worden. Auch die Zeit bis zum Beginn der Folgetherapie wurde durch zusätzliche SBRT signifikant verzögert. Sie betrug 5,1 Jahre im SBRT-Arm vs. 3,8 Jahre im Arm mit ADT + Enza allein, was einer Risikosenkung von 48% entspricht (HR: 0,52; 95 % KI 0,27–0,047; p=0,047). Bezüglich der Nebenwirkungen, einschließlich Müdigkeit, Bluthochdruck und Knochenbrüchen, gab keine Unterschiede zwischen den Gruppen.

Zusammenfassung
Die zusätzliche Gabe von SBRT an oligometastatischen Stellen bei mCRPC verbesserte das rPFS signifikant, verbesserte das bPFS und verzögerte die Zeit bis zur nächsten Therapielinie. Obwohl das OS noch nicht erreicht worden ist, wurde das Sterberisiko numerisch reduziert. Diese Ergebnisse legen nahe, dass Bestrahlung oligometastatischer Stellen von Vorteil ist und bei Patienten mit oligo-metastasiertem CRPC in Betracht gezogen werden sollte.



❏ Die zusätzliche Bestrahlung oligometastatischer Stellen bei mCRPC verbesserte das rPFS signifikant, verbesserte das bPFS und verlängerte die Zeit bis zur nächsten Therapielinie.



Niazi T, et al. 2025. Metastases-directed therapy in addition to standard systemic therapy in oligometastatic castration resistant prostate cancer: A randomized phase II trial (GROUQ-PCS 9). ASCO GU 2025, Abstr. #22


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