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ESMO 2025
Prostatakarzinom
Capivasertib bei hormonsensitiven metastasierten Prostatakarzinom


Bei etwa einem Viertel der Patienten mit bei Diagnose metastasiertem Prostatakarzinom liegt eine PTEN-Defizienz vor, die mit einer schlechten Prognose einhergeht. Mit dem AKT-Inhibitor Capivasertib wurde primäre Studienendpunkt erreicht und das progressionsfreie Überleben (PFS) verlängert.

PTEN ist ein Tumorsuppressorgen, das die Androgenrezeptor (AR)-vermittelte Proliferation der hormon-sensitiven Tumorzelle reguliert. Bei PTEN-defizienten Tumorzellen wird die Proliferation über den PI3K/AKT-Signalweg gesteigert. Capivasertib ist ein selektiver Inhibitor der drei AKT-Isoformen AKT1, 2 und 3. In der Phase-III-Studie CAPItello-281 erhielten 1.012 Patienten mit PTEN-defizientem de novo metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinom Capivasertib plus Abirateron/Prednison und ADT oder Placebo plus Abirateron/Prednison und ADT. Primärer Endpunkt war das radiologische PFS (rPFS).

Im Ergebnis wurde das rPFS durch Capivasertib um 7,5 Monate von 25,7 auf 33,2 Monate signifikant verlängert (HR: 0,81; 95%-KI 0,66-0,98; p=0,034) (Abb.). Die Zeit bis zur nachfolgenden Therapie konnte numerisch von median 28,5 auf 37,0 Monate (HR: 0,91; 95%-KI 0,75-1,11) und die Zeit bis zum ersten symptomatischen skelettalen Ereignis von median 37,3 auf 42,5 Monate verlängert werden (HR: 0,82; 95%-KI 0,66-1,02). Im Median dauerte die Zeit bis zur Kastrationsresistenz mit Capivasertib 29,5 Monate versus 22,0 Monate im Placebo-Arm (HR: 0,77; 95%-KI 0,63-0,94). In einer explorativen Analyse zeigte sich ein Zusammenhang mit dem Anteil PTEN-defizienter Zellen und dem rPFS. Bei einem cut-off ≥90% betrug die Hazard Ratio 0,81 (95%-KI 0,66-0,98), bei ≥95% betrug sie 0,75 (95%-KI 0,50-0,94), bei ≥99% 0,71 (95%-KI 0,52-0,97) und bei 100% 0,68 (95%-KI 0,48-0,96). Der Unterschied zwischen den Therapiearmen wurde getrieben durch ein schlechteres Abschneiden im Placeboarm, während die Kurven im Capivasertib-Arm konstanter verliefen. Die Nebenwirkungsrate war unter Capivasertib höher als unter Placebo, insbesondere traten Diarrhoe, Hyperglykämie und Rash auf.

 
Abb.: Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt: Capivasertib verlängerte das rPFS um 7,5 Monate (Median: 33,2 vs. 25,7 Monate; HR: 0,81; 95%-KI: 0,66–0,98; p=0,034). .
 

Fazit
Capivasertib stellt in Kombination mit Abirateron eine potenzielle neue zielgerichtete Therapie für Patienten mit metastasiertem, hormonsensitivem, PTEN-defizientem Prostatakarzinom dar.

Bericht: Dr. Ine Schmale, Westerburg


Quelle: Fizazi K et al. A phase III study of capivasertib + abiraterone (abi) vs placebo + abi in patients with PTEN deficient de novo metastatic hormone-sensitive prostate cancer: CAPItello-281. ESMO 2025, Abstr. #2383O

Dezember 2025
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