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ASCO GU 2024
PCa: Molekulare Unterschiede bei diversen Metastasenlokalisationen
Mittels Daten einer großen amerikanischen, multizentrischen Datenbank wurden molekulare und immunologische Unterschiede mit
Bezug zur Metastasenlokalisation bei Prostatakarzinom-Patienten analysiert. Insgesamt konnte auf 6.074 Gewebeproben zurückgegriffen
werden, davon waren 56,2% von Primärtumoren, 14,0% von befallenen Lymphknoten, 12,9% von Knochenmetastasen und 7,7% von
Lebermetastasen. Bei 4,0% der Proben handelte es sich um Läsionen an der Blase, bei 2,9% um Lungenmetastasen, bei 1,2% um Läsionen
am Peritoneum sowie jeweils bei 0,6% um Nebennieren- und Hirnmetastasen.
Im Vergleich zu den Primärtumoren wiesen Lebermetastasen signifikant häufiger Mutationen von RB1, APC und AR, aber weniger
SPOP-Mutationen auf, während bei Lungenmetastasen signifikant häufiger SPOP, KRAS, PIK3CA, APC und BAP1-Mutationen als
bei den Primärtumoren identifiziert wurden. Die AR-V7-Slice-Variante wurde häufiger bei Metastasengewebe (23,3-62,5%) als im
Primärtumor (6,0%) nachgewiesen. Biomarker für die Wirksamkeit von Immuntherapien, wie hohe Tumorlast und hohe Mikrosatelliteninstabilität,
traten bei Metastasen und Primärtumoren vergleichbar häufig auf. Die Mikroumgebung der Lebermetastasen war weniger angereichert mit
M2-Makrophagen, natürlichen Killerzellen (NK-Zellen), Regulatorische T-Zellen (Treg), B-Zellen und Neutrophilen und die Mikroumgebung von
Lungenmetastastasen wies weniger häufig NK-Zellen, aber häufiger Treg auf als die Primärtumoren. Bezüglich der RNA-Signaturen konnte
bei Lebermetastasen eine geringere Aktivität beim AR- und MAPK-Signalweg sowie bei inflammatorischen T-Zellen und IFN--Signaturen, aber
ein höherer neuroendokriner Prostatakarzinom (NEPC)-Score festgestellt werden. Lungenmetastasen zeigten ebenfalls eine geringere Aktivität
im AR-Signalscore.
Die Ergebnisse zeigen molekulare und immunologische Unterschiede zwischen Primärtumoren, Metastasen verschiedener Lokalisationen
und ihrer Mikroumgebung bei Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom. Das Verständnis des biologischen Topismus der Läsionen
könnte die unterschiedliche Prognose der Patienten entsprechend der Metastasenlokalisationen erklären und möglicherweise die Entwicklung
von Medikamenten vereinfachen, so das Fazit der Autoren.
❏ Diese Ergebnisse verdeutlichen die molekularen, immunologischen und Tumor-Mikroumgebungsunterschiede zwischen
primären und metastatischen Stellen bei Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs.
Swami U et al. 2024.
Differences in genomic, transcriptomic, and immune landscape of prostate cancer based on site of metastasis. ASCO GU 2024, Abstr. #21
April 2024
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