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ASCO GU 2025
Fortgeschrittenes klarzelliges Nierenzellkarzinom

Verlängertes PFS mit TKI und doppelter Immunblockade

COSMIC-313 bewertete die Triplett-Strategie von Cabozantinib in Kombination mit Nivolumab und Ipilimumab versus Placebo + Nivolumab und Ipilimumab bei Patienten mit bislang unbehandeltem fortgeschrittenem klarzelligem Nierenzellkarzinom. Beim diesjährigen ASCO GU wurden die finalen Ergebnisse der randomisierten, placebokontrollierten Phase-III-Studie präsentiert.

Insgesamt wurden 855 Betroffene randomisiert, von denen 734 nach 45,0 Monaten Nachbeobachtungszeit, die Studienmedikation beendet hatten. Die Erkrankten waren median 60-61 Jahre alt und wiesen zu 75% ein mittleres und zu 25% ein hohes Progressionsrisiko laut IMDC auf.

Ergebnisse
Mit der längeren Nachbeobachtungszeit wurde ein Vorteil bezüglich des PFS durch die zusätzliche Cabozantinib-Gabe zu Nivolumab plus Ipilimumab bestätigt. Der Median lag bei 16,6 versus 11,2 Monaten, die 24-Monats-PFS-Rate bei 44% versus 37%. Der Unterschied war statistisch signifikant (HR: 0,82; 95%-KI 0,69-0,98). Subgruppenanalysen bestätigten den PFS-Vorteil mit Cabozantinib insbesondere bei mittlerem Progressionsrisiko (HR: 0,76; 95%-KI 0,62-0,93). Patienten mit einem hohen Risiko für einen Krankheitsprogress zeigten keinen Vorteil durch die zusätzliche Cabozantinib-Gabe (HR: 1,04; 95%-KI 0,73-1,48).

Mit einer Hazard Ratio von 1,02 (95%-KI 0,85-1,23; p=0,84) waren die Kaplan-Meier-Kurven zum OS für beide Studienarme vergleichbar. Im Median lebten die Patienten 41,9 versus 42,0 Monate. Subgruppenanalysen identifizierten keine Gruppe mit erhöhtem Nutzen, ausgenommen Patienten ohne Viszeralmetastasierung (HR: 0,53; 95%-KI 0,29-0,97). In beiden Therapiearmen erhielt etwa die Hälfte der Betroffenen mindestens eine weitere Therapielinie.

Die Zeit bis zur ersten nachfolgenden systemischen Therapie betrug 14,5 Monate mit Cabozantinib versus 9,7 Monate ohne Cabozantinib. Therapie-assoziierte Nebenwirkungen traten häufiger im Verum-Arm auf und führten bei 49% versus 26% der Erkrankten zum Abbrechen mindestens einer der Wirksubstanzen.

 
Abb.: Gesamtüberleben (OS) unter Therapie mit Nivolumab plus Ipilimumab mit oder ohne Cabozantinib bei niedriger oder hoher M2-like Makrophagen-Ausprägung (mod. nach Albiges, 2025).
 

Explorative Biomarker-Analysen der RNA-Sequenzen zeigten keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen den molekularen Gruppen und dem Therapieerfolg. Ein Effekt von Cabozantinib auf verschiedene Immunzelltypen wurde ebenfalls untersucht und zeigte, dass M2-like Makrophagen die Immunantwort unterdrücken. Patienten mit einem höheren Progressionsrisiko und mit Viszeralmetastasen wiesen höhere M2-like Makrophagen-Spiegel auf. Die zusätzliche Gabe von Cabozantinib zur Immun-Kombination hob die schlechtere Prognose durch die M2-like Makrophagen-vermittelte Immunsuppression auf (Abb.).



❏ Nach 45 Monaten Nachbeobachtung zeigte die Erstlinienbehandlung mit Cabozantinib + Nivolumab + Ipilimumab weiterhin einen PFS-Vorteil gegenüber Placebo bei Patienten mit fortgeschrittenem RCC.

❏ Das Sicherheitsprofil von Cabozantinib + Nivolumab + Ipilimumab stimmte mit zuvor berichteten Ergebnissen überein.

❏ Bei Patienten mit IMDC-Krankheit mit geringem Risiko sind die Konzentrationen von M2-ähnlichen Makrophagen höher.

❏ Die Zugabe von Cabozantinib zu Nivolumab + Ipilimumab kann die durch M2-ähnliche Makrophagen-vermittelte Immunsuppression überwinden.



Albiges L, et al. 2025. Cabozantinib in combination with nivolumab and ipilimumab in previously untreated advanced renal cell carcinoma (aRCC): Final results of COSMIC-313. ASCO GU 2025, Abstr. #438


Mrz 2025 IS
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