Ergebnisse der PROpel-Studie
In der PROpel-Studie wurde als Erstlinientherapie bei unbehandeltem und genetisch nicht selektiertem mCRPC (NHA bis max.
12 Monate vor Einschluss war erlaubt) Olaparib + Abirateron verabreicht. „Eine Besonderheit dieser Studie ist es im
Gegensatz zu allen anderen, dass in diese auch Patienten mit symptomatischer Erkrankung eingeschlossen wurden, was
sicher auch Einfluss auf das Outcome der Studie hat“, sagte Peters. Dabei verbesserten Ola + ABI (n=399) das
radiografisch progressionsfreie Überleben (rPFS) median um 8,2 Monate und reduzierten das Risiko für Progress oder Tod
um 34%. In der symptomatischen Gruppe lag die Reduktion des Risiko für Progress oder Tod bei 22% (bzw. medianes
rPFS 14,1 Monate Ola + ABI vs. 13,8 Monate Abirateron + Placebo).
Die Kombination Ola + ABI senkte das Mortalitätsrisiko bei Patienten mit asymptomat. / mild symptomat. Erkrankung um 23%
und bei Patienten mit symptomatischer Erkrankung um 18%. In einer Post-hoc Subgruppenanalyse profitierten von
Olaparib + Abirateron besonders die Patienten mit asymptomatischer / mild symptomatischer Erkrankung: Hier verringerte
sich das Risiko für Progression oder Tod um 41% und das mediane OS wurde noch nicht erreicht.
In TALAPRO-2 (n=402) wurde bei Patienten, die NHA-naiv und asymptomatisch / mild
symptomatisch waren, die Kombination Talazoparib + Enzalutamid geprüft. Die Reduktion des Mortalitätsrisikos lag bei 20%.
1st-Line-Zulassung unabhängig vom Mutationsstatus
Dr. med. Andreas Haßler, Berlin, stellte klar, dass die Kombination aus Olaparib plus Abirateron in der EU unabhängig vom
Mutationsstatus zugelassen ist und ab der Erstlinie eingesetzt werden kann. Um die Kombinationstherapie zu starten, reicht es aus,
dass die Diagnose eines mCRPC vorliegt. „Dennoch halte ich die Testung für unabdingbar, auch wenn wir zum
Therapiestart den Mutationsstatus erst mal nicht brauchen“, sagte Haßler.
Als „vergleichbare“ Therapie zu Olaparib + Abirateron
sieht er die Kombination aus Talazoparib und Enzalutamid, auch wenn man die Ergebnisse aus den
Studien statistisch nicht über einen Kamm scheren dürfe.
„Wo produzieren wir denn am wenigsten Nebenwirkungen?“, fragte Haßler und formuliert damit die Gretchen-Frage: Denn der
Unterschied zwischen den beiden PARPi ist in Bezug auf hämatotoxische Nebenwirkungen eklatant: eine Grad III-Anämie
(transfusionspflichtig) trat mit Olaparib nur bei 16% der Patienten auf (PROpel-Studie), aber in der TALAPRO-Studie waren
es dreimal so viele Patienten (Anämien, klinisch relevante und febrile Neutropenien, Thrombopenien). Das Risiko für Anämien
kann ab Beginn der Therapie von 2 bis zu 6 Monate Dauer auftreten. „Die Empfehlung in unserer Praxis ist deshalb, die
Patienten spätestens vier- bis-sechswöchentlich zu sehen, um unter der Behandlung PSA und Blutbild zu kontrollieren“,
sagte Haßler.
Die unerwünschten Nebenwirkungen unter Olaparib + Abirateron waren im Allgemeinen mild und moderat: so setzten 83%
der Patienten die Behandlung ohne Therapieabbruch fort (PROpel-Studie). In Bezug auf Grad III-Nebenwirkungen spielte es
dabei keine Rolle, wie stark der Patient klinisch von Symptomen belastet war oder ob er asymptomatisch während der
Behandlung war. „Das Risiko für Grad III-Nebenwirkungen war also über alle Gruppen gleich“, sagte Haßler. Ebenso war
die Lebensqualität unter Olaparib + Abirateron für die Patienten vergleichbar gut wie die mit Placebo + Abirateron.
Quelle:
Virtuelles Post-ASCO GU-Pressegespräch
„Klinische Evidenz trifft Praxis:
Update zu PARPi-NHA-Kombinationen in der Erstlinientherapie des mCRPC“
am 19.02.25, veranstaltet von der AstraZeneca GmbH und der MSD Sharp & Dohme GmbH
Februar 2025 |
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