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Optimale Antahl Induktionschemotherapie-Zyklen bei klinisch Lymphknoten-positivem Blasenkrebs

  Untersucht werden sollten die optimal benötigte Anzahl Induktionschemotherapie-Zyklen um bei Patienten mit klinisch Lymphknoten-positivem (cN+) Blasenkrebs (BCa) ein pathologisches Ansprechen zu erreichen, die drei oder vier Zyklen der Induktionschemotherapie erhielten gefolgt von konsolidierender radikaler Zystektomie (RC) mit pelviner Lymphknotenresektion.

  In die Studie wurden 388 Patienten aufgenommen, die drei oder vier Zyklen von Cisplatin/Gemcitabin oder (dosisdichtes) Methotrexat, Vinblastin, Doxorubicin und Cisplatin (ddMVAC) erhielten, und sich nachfolgend der konsolidierenden RC aufgrund eines cT_jedwedes_N1–3M0 BCa unterzogen. Das pathologisch komplette (pCR = ypT0N0) und objektive Ansprechen (pOR = yp =T1N0) wurden zwischen den Behandlungsgruppen verglichen. Prädiktoren des pCR und/oder pOR wurden unter Zuhilfenahme uni- und multivariable logistischer Regressionsanalyse bestimmt. Die sekundären Endpunkte waren das Gesamtüberleben (OS) und das krebsspezifische Überleben (CSS). Der Zusammenhang zwischen der Anzahl verabreichter Induktionschemotherapie-Zyklen und den Überlebensergebnissen wurden bewertet.

 
Baseline-Charakteristika

Insgesamt 388 und 382 Patienten, die sich nach einer Induktionschemotherapie der RC unterzogen, standen für die Analyse des Behandlungsansprechens bzw. die Überlebensanalyse zur Verfügung. Die große Mehrheit Patienten (287/388 [74%]) erhielt vier Zyklen der Chemotherapie, egal von Gemcitabin/Cisplatin oder ddMVAC. Unter jenen Patienten mit vier Zyklen der Induktionschemotherapie hatten insgesamt 234 (60%) und 128 (33%) Patienten ein cN1- bzw. cN2-Stadium auf der klinischen Bildgebung. Gemcitabin/Cisplatin war das am häufigsten verwendete Regime (n = 269 [69%]). Die Mehrheit Patienten hatten ein cT2-Stadium (n = 366 [94%]).

Von 273 (70%) Patienten waren Angaben bezüglich toxizitätsbezogener Abänderungen der Behandlung verfügbar. Von diesen hatten 21 Patienten (7,7%) die Induktionschemotherapie aufgrund unerwünschter Ereignisse abgebrochen (13 Patienten), Progression (vier), Präferenz des Patienten (einer) oder nicht bekannten Gründen (zwei) während des dritten (16) oder vierten (fünf) Induktionschemotherapie-Zykluses.

Abb.: pCR- und pOR-Raten bei 388 Patienten mit N1–3M0- Blasenkrebs, die drei oder vier Zyklen einer cisplatinbasierten Induktionschemotherapie erhalten hatten und nachfolgend für jedweden cT radikal zystektomiert worden waren.

Die mediane (Interquartilbereich [IQR]) Zeit bis zur erneuten Stadienbestimmung unter der Chemotherapie betrug 2 (1–3) Monate. Von den Patienten für die Angaben zu einer erneuten Stadienbestimmung unter/nach der Chemotherapie verfügbar waren (n = 268 [69%]), unterzogen sich 16 Patienten (6%) trotz Hochstufung in das ycN-Stadium der RC. Insgesamt 149 Patienten (55%) wiesen ycN0 nach der Induktionschemotherapie auf. Pathologischen Ansprechen

Insgesamt 72 (19%) und 128 (33%) Patienten erreichten ein pCR bzw. ein pOR bei der RC Unter den Patienten, die drei oder vier Zyklen der Induktionschemotherapie erhielten, erfuhren 20 (20%) und 52 (18%) ein pCR bzw. 40 (40%) und 88 (31%) ein pOR (Abb.). Zwischen den Behandlungsgruppen wurden keine statistisch signifikanten Unterschiede bezüglich der pathologischen Ansprechrate festgestellt. In multivariabler logistischer Regression war die Anzahl Induktionschemotherapie-Zyklen nicht mit pCR and pOR assoziiert. Patienten mit einem cN2-Stadium hatten war das Erreichen eines pOR im Vergleich zu Patienten mit cN1-Stadium signifikant weniger wahrscheinlich (odds ratio 0,42; p=0,002).

OS- und CSS-Ergebnisse

Von 382 Patienten starben 167 (44%); davon 144 (38%) am BCa. Das mediane (IQR) Follow-up der am Leben gebliebenen Patienten betrug 28 (11,5–64) Monate. In univariablen Cox-Analysen, war der Erhalt von vier Zyklen der Induktionschemotherapie im Vergleich zu drei Zyklen weder mit dem OS (hazard ratio [HR] 0,99) noch mit dem CSS (HR 0,95; p=0,8) assoziiert. In multivariabler Cox-Regressionsanalysen, war der Erhalt von vier Induktionschemotherapie-Zyklen war nicht mit einem längeren OS oder CSS assoziiert (HR 0,81; p=0,3) bzw. (HR 0,73; p=0,2).


❏ Die Ergebnisse des pathologischen Ansprechens und der Überlebensergebnisse unterschieden sich bei Patienten mit cN+ BCa zwischen drei oder vier Induktionschemotherapie-Zyklen nicht.

❏ Eine reduzierte Anzahl Zyklen (Minimum drei) kann bei Patienten mit cN+ BCa onkologisch sinnvoll sein, indem sich die Wartezeit bis zur definitiven lokalen Therapie bei jenen Patienten reduziert, bei denen es auf ein Nichtansprechen der Chemotherapie hinausläuft.


von Deimling M, Mertens LS, Furrer M, et al. 2024. The optimal number of induction chemotherapy cycles in clinically lymph node-positive bladder cancer. BJU Int doi:10.1111/bju.16319

 

September  2024

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