Der Im Rahmen der Late-Breaking-News-Session am letzten Tag der EAU-Jahrestagung in
Madrid präsentierte Professor Dr. Bertrand Tombal, Brüssel, Belgien, die jüngsten Ergebnisse der PREVAIL-Studie –
ein Update der Überlebensanalyse. Die Auswertung nach 784 Todesfällen zeigt einen signifikanten Überlebensvorteil
von vier Monaten für Enzalutamid im Vergleich zu Placebo – und das obwohl viele Patienten zum Zeitpunkt der
Update-Analyse bereits zusätzliche Therapien erhielten [1]. Dies bestätigt Tombal zufolge die Robustheit der
Ergebnisse der ersten Auswertung.
Basis der von Beer et al. 2014 publizierten Ergebnisse der PREVAIL-Studie war eine Interimsanalyse nach
540 Todesfällen (Daten-Cut-off im September 2013).2 Weil der Vorteil von Enzalutamid gegenüber Placebo bereits
damals so deutlich war, wurde die Studie entblindet und die Ergebnisse als endgültig definiert. Patienten aus
dem Placebo-Arm konnten in den Enzalutamid-Arm wechseln. Nach 784 Todesfällen wurde jetzt ein Update der Analyse
des Gesamtüberlebens (OS) vorgenommen. Daten-Cut-off war im Juni 2014 [1].
Vorteil Enzalutamid: Plus vier Monate beim Gesamtüberleben
In der Interimsanalyse lag das mediane Überleben unter Placebo bei 30,2 Monaten (95%-KI: 28,0 - noch nicht erreicht)
und unter Enzalutamid bei 32,4 Monaten (95%-KI: 30,1 - noch nicht erreicht). In dem Update der OS-Analyse ist
der Überlebensvorteil unter Enzalutamid auf vier Monate angewachsen: Die mediane Überlebenszeit unter Placebo
betrug 31,3 Monate (95%-KI: 28,8 - 34,2) und 35,3 Monate (95%-KI: 32,2 - noch nicht erreicht) unter Enzalutamid.
Die Hazard-Ratio (HR) lag bei 0,77 (95%-KI: 0,67-0,88). Der Unterschied war statistisch signifikant (p=0,0002,
siehe Abb.) [1]. Tombal, der europäische Leiter der PREVAIL-Studie, hob hervor, dass dieser signifikante
Überlebensvorteil unter Enzalutamid erreicht werden konnte, obwohl viele Patienten zum Zeitpunkt der
Update-Analyse zusätzliche Therapie wie Docetaxel oder Abirateron bzw. seit der Entblindung auch im Placeboarm
Enzalutamid erhielten.
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Abb.: Das Update der OS-Analyse zeigt einen signifikanten Überlebensvorteil von vier
Monaten unter Enzalutamid im Vergleich zu Placebo (p=0,0002) [1].
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Wie in der Interimsanalyse war auch in diesem Update der Überlebensvorteil unabhängig von ECOG-Status,
Alter (über oder unter 75 Jahre), der geographischen Region oder der Tatsache, ob eine viszerale Erkrankung
vorlag oder nicht. 26% der Patienten, die seit Beginn der PREVAIL-Studie Enzalutamid erhalten hatten,
waren im Juni 2014 immer noch unter der Therapie mit dem Androgenrezeptor-Signalweginhibitor [1].
Die positiven Ergebnisse beim OS-Update fügen sich nahtlos die anderen positiven Ergebnisse der PREVAIL-Studie ein [1, 2]:
• Zeit bis zur Chemotherapie: 28,0 (Enzalutamid) vs. 10,8 Monate (Placebo)
• Radiographisch progressionsfreies Überleben (rPFS): noch nicht erreicht vs. 3,9 Monate
• Objektive Ansprechrate: 59% vs. 5%
• Ansprechen der Lebensqualität: 40% vs. 23%
Häufigste Nebenwirkung unter Enzalutamid war Fatigue, die bei etwa einem Drittel der Patienten auftrat
(35,6% vs. 26% unter Placebo) [1, 2].
In die globale Phase-3-Studie PREVAIL wurden 1.717 Männer mit progressivem mCRPC eingeschlossen.
Die Patienten waren asymptomatisch oder zeigten einen mild symptomatischen Verlauf und hatten bisher noch keine
zytotoxische Chemotherapie erhalten. Sie wurden randomisiert entweder mit 160 mg/d Enzalutamid (n=872) oder
Placebo (n=845) behandelt. Co-primäre Endpunkte der Studie waren OS und rPFS [2].
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