Hormonsuppression bei Prostatakarzinom
Regelmäßige Überprüfung der Testosteronwerte in der LHRH-Therapie ist unerlässlich


Der Stellenwert von möglichst niedrigen Testosteronwerten in der LHRH-Therapie bei Patienten mit einem fortgeschrittenem Prostatakarzinom hat bereits eine sehr hohe Akzeptanz erreicht. Zu diesem Fazit kamen die Experten auf dem Symposium "Neue Erkenntnisse zur Hormonsuppression beim Prostatakarzinom" von Orion Pharma auf dem diesjährigen DGU-Kongress in Hamburg. Um eine vorzeitige Krankheitsprogression zu verhindern, müssen die Testosteronwerte dauerhaft und zuverlässig auf Kastrationsniveau (<20ng/dl) gesenkt werden. Zur Überprüfung der Therapieeffizienz sollte der Testosteronspiegel regelmäßig kontrolliert werden. Eine aktuelle Langzeitstudie mit dem Histrelin-Jahresimplantat (Vantas®) zeigt, wie zuverlässig diese Therapie die Testosteronwerte unter 20ng/dl senkt

In einer Befragung stimmten über 80% der Urologen der Aussage zu, dass das Therapieziel einer Hormonsuppression eine dauerhafte Senkung der Testosteronwerte auf Kastrationsniveau von unter 20ng/dl sein muss [1]. Die Praxis zeigt jedoch, dass sehr viele Ärzte keine regelmäßigen Testosteronmessungen durchführen und demnach die Wirksamkeit der Therapie nicht kontrollieren. "Leider hat die Bestimmung der Testosteronwerte noch keine breite Akzeptanz gefunden. Dabei ist es die einzige Möglichkeit die Therapieeffizienz zu überprüfen, um eine vorzeitige Krankheitsprogression beim Patienten zu verhindern", erläuterte Prof. Molitor, niedergelassener Urologe aus Landau, in seinem Vortrag.

Studien zur Überprüfung der Therapieeffizienz von Perachino, Tombal und Berges zeigen, dass konstant niedrige Testosteronwerte auf Kastrationsniveau nicht mit allen Präparaten erreicht werden [2]. Dies kann zu einer Verkürzung des progressionsfreien Überlebens führen. So sind Testosterondurchbrüche, Mini-Flares und ein hoher Testosteronnadir in der LHRH-Therapie immer noch sehr häufig zu finden. So berichten Tombal und Bergers, dass bis zu 12,5% der Patienten, bei denen eine Hormonsuppression mit Depotspritzen durchgeführt wurde, Testosteronwerte über 50ng/dl aufwiesen [3]. "Ein neuer Therapieanspruch muss sich durchsetzen", so Molitor auf dem Symposium. "Wenn nach einigen Monaten nach Beginn der Hormonsuppressionstherapie der Testosteronwert noch über 20ng/dl liegt, sollte ein Therapiewechsel erfolgen. Und um dies zu erkennen ist die Überprüfung der Werte unerlässlich."

Vorteile des Histrelin-Jahresimplantats

Eine aktuelle Langzeitstudie aus den USA, an der 138 Patienten teilnahmen, zeigt, dass das Histrelin-Jahresimplantat dauerhaft die Testosteronwerte unter 20ng/dl (im Median 10,6-13,7) senkt [4]. Dr. Neal Shore, Urologe am Carolina Urologic Research Center in Myrtle Beach, USA, stellte in Hamburg die Ergebnisse dieser Studie vor. So wiesen die Patienten bereits vier Wochen nach Studienbeginn mediane Serum-Testosteronwerte von weniger als 20ng/dl auf. Diese Werte blieben über den gesamten Studienzeitraum bis zu 234 Wochen erhalten. Auch nach dem Wechsel des Implantats nach jeweils einem Behandlungsjahr kam es zu keinem Anstieg der Testosteronwerte.

"Das Jahresimplantat hat mit dieser Studie seine Wirksamkeit in der Senkung der Testosteronwerte noch einmal bestätigt", so Shore auf dem Symposium. Es bietet aber auch weitere wichtige Vorteile z. B. für die Lebensqualität des Patienten. "Der Patient muss sich nicht an ein strenges Spritzen-Intervallregime von drei oder sechs Monaten halten. Mit Histrelin kann er beruhigt seine regelmäßigen Kontrolluntersuchungen wahrnehmen und muss bei Terminverschiebungen nicht befürchten, dass seine Testosteronwerte wieder ansteigen", erklärte Shore. Wenn das Implantat nach einem Jahr wieder entfernt wird und beispielsweise eine intermittierende Therapie angestrebt wird, ist bereits nach einer Woche beim Patienten kein Wirkstoff mehr nachweisbar und die Testosteronwerte steigen innerhalb von 4 Wochen wieder an. "Dies alles ist bei einer Spritzentherapie nicht ohne weiteres möglich", resümierte Shore. Auch für den behandelnden Arzt bietet das Implantat einige Vorteile. Es lässt sich leicht und schnell in den Oberarm des Patienten einsetzen und auch wieder entfernen. "Durch die nur einmal jährliche Insertion des Implantats habe ich in den regelmäßigen Kontrollterminen jetzt mehr Zeit für Gespräche mit meinen Patienten", erläuterte Shore in seinem Vortrag.

Aktuelles zur Diagnostik des Prostatakarzinoms

Die Ansprüche an so genannte "bildgebende Verfahren" in der Diagnostik von Prostatakarzinomen werden immer höher. Sie sollen Aussagen über die genaue Lokalisation des Tumors und das Staging treffen und bei der Therapieentscheidung helfen. PD Dr. Georg Salomon, Urologe an der Martini Klinik am Universitätsklinikum Eppendorf in Hamburg, stellte verschiedene Methoden der modernen Bildgebung in seinem Vortrag auf dem Symposium vor: "Es gibt viele gute Ansätze, um die Diagnostik des Prostatakarzinoms zu verbessern. Zum Beispiel in der Kombination von Ultraschall und Kontrastmittelverstärkung oder durch ein computerassistiertes Histoscanning. Diese Methoden helfen bei der Erhöhung der Detektionsrate und machen Biopsien teilweise in Echtzeit möglich." Jedoch stehen bislang multizentrische Studien noch aus, so dass eine Bewertung der einzelnen Methoden schwerfällt. "Ich glaube jedoch fest daran, dass die moderne Bildgebung die Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms in der Zukunft deutlich verändern wird", resümierte Salomon seinen Vortrag.

Fazit

Eine LHRH-Therapie sollte Testosteronwerte dauerhaft niedrig, d.h. unter 20ng/dl senken. Studien belegen die Wichtigkeit dieser beständigen Senkung ohne Miniflares, um dem Patienten eine gute Verlaufsprognose zu garantieren. Diese Ansprüche an die Therapie werden durch das Histrelin-Jahresimplantat erfüllt.

Quelle:
Symposium "Neue Erkenntnisse zur Hormonsuppression beim Prostatakarzinom" am 16.09.2011 in Hamburg anlässlich des DGU-Kongresses. Veranstalter: Orion Pharma GmbH


Referenzen
[1] Zlotta et al. 2006, Eur Urol Suppl
[2] Perachino et al. 2007, EAU
[3] Tombal and Bergers 2008, European Urology Supplement
[4] Shore N, et al.BJU Int.2011 Aug 18 (Epub ahead of print).


Oktober 2011


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