PREFERE-Studie erfolgreich gestartet
Deutsche Prostatakrebs-Studie nimt bundesweit Patienten auf
Mehr als 60 Krankenhäuser bundesweit beteiligen sich bereits als Studienzentren an der Deutschen Prostatakrebs-Studie PREFERE.
„Durch dieses fast flächendeckende Angebot haben Männer mit einem lokal begrenzten Prostatakarzinom in ganz Deutschland die
Möglichkeit, an PREFERE teilzunehmen und sich in einem Krankenhaus ihrer Nähe behandeln zu lassen“, sagt Studienleiter
Prof. Michael Stöckle, Direktor der Klinik für Urologie des Universitätsklinikums des Saarlandes. Weitere Kliniken
arbeiten an der Vorbereitung der Teilnahme und werden in den nächsten Wochen hinzukommen. Die aktuelle Liste der
teilnehmenden Krankenhäuser ist auf der Internetseite www.prefere.de abrufbar.
In der PREFERE-Studie werden erstmals alle vier gängigen Behandlungsmethoden bei frühen Formen von Prostatakrebs
vergleichend untersucht. Ziel der Studie ist es, in Zukunft mehr Entscheidungssicherheit für die betroffenen
Patienten und ihre behandelnden Ärzte zu schaffen. Interessiert sich ein Patient für die Teilnahme an der Studie,
wird er von seinem behandelnden Urologen an eines der teilnehmenden Studienzentren überwiesen. Dort klärt ihn der
zuständige Arzt ausführlich über die Studie und die vier möglichen Therapieoptionen auf. Wenn sich der Patient
für die Teilnahme entscheidet, wird er nach einer der vier möglichen Methoden behandelt und anschließend über
einen Zeitraum von mindestens 13 Jahren in Zusammenarbeit mit seinem niedergelassenen Urologen und durch ein
Studienzentrum betreut. Voraussetzung für die Teilnahme an der Studie ist, dass der Prostatakrebs noch nicht
weit fortgeschritten ist, gerade diagnostiziert und bisher noch nicht behandelt wurde.
Die Qualität der Behandlung ist gesichert: Kliniken, die sich als Studienzentren an der PREFERE-Studie beteiligen,
müssen bestimmte Qualitätsanforderungen wie eine Mindestzahl von Prostatakrebs-Behandlungen pro Jahr erfüllen.
Zudem müssen sie in der Lage sein, sowohl die chirurgische Behandlung des Prostatakarzinoms als auch die beiden
verschiedenen Möglichkeiten der Strahlentherapie durchführen zu können. „Die Zentren müssen sich außerdem einem
Verfahren zur Qualitätssicherung unterziehen“, betont Studienleiter Stöckle. „Die Patienten können sich also
darauf verlassen, dass sie im Rahmen der PREFERE-Studie eine optimale Behandlung erhalten.“ Ein weiterer Vorteil
für die Patienten: Besonders erfahrene und spezialisierte Pathologen untersuchen das Prostata-Gewebe der
Studienteilnehmer, das bei der Biopsie entnommen wurde, zusätzlich noch einmal. Diese Zweitbegutachtung,
die nicht zur Regelversorgung gehört, liefert nicht nur eine höhere Sicherheit der Diagnose. „Sie dient
auch gleichzeitig der Kontrolle, ob der Patient tatsächlich für die Studie geeignet ist“, so Stöckle.
Schon jetzt haben sich zahlreiche Urologen für die Teilnahme an der Studie entschieden. Sie überweisen
geeignete Patienten im Rahmen eines Vertrages zur Integrierten Versorgung zur Behandlung an die
Studienzentren und führen anschließend die Nachsorge durch. Die PREFERE-Studie ist auch Thema der 65. Jahrestagung
der Deutschen Gesellschaft für Urologie, die vom 25. bis zum 28. September 2013 in Dresden stattfindet.
Hier können sich die niedergelassenen Urologen unter anderem an einem Stand über PREFERE informieren.
Die PREFERE-Studie wird durch ein breites Bündnis von Organisationen und Institutionen des deutschen
Gesundheitswesens getragen. Finanziert wird die Studie von der Deutschen Krebshilfe und den gesetzlichen
und privaten Krankenversicherungen. An der PREFERE-Studie sind außerdem die Deutsche Gesellschaft für Urologie,
die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie, der Berufsverband Deutscher Urologen, die Deutsche
Krebsgesellschaft und der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe beteiligt.
Mehr Informationen für Patienten und Ärzte unter www.prefere.de
Quelle: Deutsche Krebshilfe