„Nicht zu viel und nicht zu wenig“: Optimale Therapie des Hypogonadismus mit individueller Testosteron-Titration

Wie bei jeder Behandlung gilt es auch bei der Testosterontherapie hypogonadaler Männer, das Nutzen-Risiko-Verhältnis abzuwägen. Studien zeigen, dass sowohl zu hohe als auch zu niedrige Testosteronspiegel mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko und mit erhöhter Mortalität assoziiert sind [1]. Dieser Zusammenhang begründet, dass bei einer Testosterontherapie mittlere physiologische Testosteronspiegel angestrebt werden sollten. So kann das Nutzen-Risiko-Verhältnis der Therapie optimiert werden – entsprechend den Empfehlungen der Leitlinie „Männlicher Hypogonadismus“ der EAU (European Association of Urology) [2]. Konstante Testosteronspiegel lassen sich mit Testosteron in Gel-Form (z.B. Testogel® Dosiergel) besonders gut einstellen. Auch die Ergebnisse einer kürzlich veröffentlichten Post-hoc-Analyse untermauern erneut, dass Testosteronspiegel im Normbereich von Vorteil sind: Bei kardiovaskulär vorerkrankten Männern war in der Studie ein Testosteronmangel mit einem um 37% erhöhten Risiko für den kombinierten Endpunkt „Auftreten eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls oder Tod durch koronare Herzkrankheit (KHK)“ assoziiert [3].

Zwischen kardiometabolischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, Hypertonie, Atherosklerose und viszeraler Adipositas (CMS, kardiometabolisches Syndrom) und einem Testosteronmangel besteht eine wechselseitige Beziehung: Die Erkrankungen des CMS können einen Testosteronmangel begünstigen; und anders herum können auch zu niedrige Testosteronspiegel im Blut zu einer Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen. Deshalb sollte der Urologe in der Praxis die genannten kardiometabolischen Erkrankungen immer auch als Risikofaktoren für einen möglichen Hypogonadismus ansehen. Leiden Männer unter konstant niedrigen Testosteronwerten (nach EAU-Leitlinie: Gesamt-Testosteron <12,1 nmol/l oder freies Testosteron <243 pmol/l), die von anhaltenden Symptomen (Androgenmangelbedingt) begleitet werden, dann liegt ein behandlungsbedürftiger männlicher Hypogonadismus vor [2].

Sowohl zu viel als auch zu wenig Testosteron von Nachteil

Im Jahr 2014 wurde in einer Studie aus Australien der Zusammenhang zwischen Testosteron und der Gesamtmortalität dargestellt [1]. Bei über 3.600 Männern zwischen 70 und 89 Jahren wurden Gesamttestosteron, Dihydrotestosteron (DHT) und Estradiol im Blutplasma gemessen und diese Werte mit der Anzahl der Todesfälle in Zusammenhang gebracht. Nach Berücksichtigung anderer Risikofaktoren waren sowohl Testosteron als auch DHT mit der Gesamtmorta- lität signifikant assoziiert. Dabei zeigte sich, dass sowohl ein zu hoher als auch ein zu niedriger Testosteronwert die Mortalität erhöhte („U-förmiger“ Zusammenhang, siehe Abbildung 1).

Bei Vorerkrankungen besonders auf Testosteronmangel achten

Eine aktuelle Post-hoc-Analyse beschäftigte sich mit dem Risiko zu niedriger Testosteronwerte speziell bei kardiovaskulär vorerkrankten Männern [3]. Die in die Studie eingeschlossenen Patienten (n=2.118) wiesen alle eine dokumentierte atherosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankung sowie niedrige HDL- und erhöhte Triglyzerid-Spiegel auf. In Abhängigkeit des Gesamttestosteronwertes (<300 ng/dl [„niedrig“] versus ≥300 ng/dl [„normal“]) berechnete man das Risiko für ein Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse (kombinierter Endpunkt aus KHK-Tod, Myokardinfarkt und Apoplex). Dieses Risiko war bei Männern mit niedrigen Testosteronwerten im Vergleich zu jenen mit normwertigem Testosteron signifikant um 37% erhöht (11,8% versus 8,2%; adjustierte Hazard Ratio 1,37; p=0,04).

„Es ist wahrscheinlich, dass in dieser Analyse die meisten Männer mit zu niedrigen Testosteronspiegeln einen funktionellen Testosteronmangel aufwiesen, der häufig mit Adipositas, Diabetes mellitus und metabolischem Syndrom assoziiert ist“, so die Autoren der Studie.3 Es ist daher für den behandelnden Urologen insbesondere bei Patienten mit diesen Risikofaktoren wichtig, an einen Testosteronmangel zu denken. Bei Beschwerden sollte dann der Testosteronwert im Blut bestimmt und gegebenenfalls eine Testosterontherapie begonnen werden. Insbesondere transdermale Testosteronpräparate können bei täglicher Anwendung für einen gleichmäßigen normalen Serum-Testosteronspiegel ohne Fluktuationen über 24 Stunden sorgen. 2 Der für ein optimales Nutzen-Risiko-Verhältnis notwendige Serum-Testosteronspiegel muss bei jedem Patienten individuell eingestellt werden. Diese Titration ist mit einem Präparat in Gel-Form, bei dem die Dosierung in kleinen Schritten und auch kurzfristig angepasst werden kann, besonders einfach durchführbar (z.B. Testogel® Dosiergel). Das bedeutet für Patienten eine besonders gute Wirksamkeit und Therapiesicherheit.

Weitere Informationen speziell für medizinische Fachkreise stehen zur Verfügung unter www.hormonspezialisten.de .

Literatur:
[1] Yeap BB, et al. 2014. In Older Men an Optimal Plasma Testosterone Is Associated With Reduced All-Cause Mortality and Higher Dihydrotestosterone With Reduced Ischemic Heart Disease Mortality, While Estradiol Levels Do Not Predict Mortality. J Clin Endocrinol Metab 99:E9-18
[2] Dohle GR, et al. 2020. EAU-Leitlinie „Männlicher Hypogonadismus“. J Reproduktionsmed Endokrinol 17 (1)
[3] Boden WE, et al. 2020. Testosterone concentrations and risk of cardiovascular events in androgen-deficient men with atherosklerotic cardiovascular disease. Am Heart J 224:65-76.


DR. KADE / BESINS Pharma GmbH, Berlin.

16. Juni 2020


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